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Frankreich. Bertrand Buisson von der LaRouche-Jugendbewegung in Frankreich berichtet über die Mobilisierung der Solidarité et Progrès, um eine Million Flugblätter zu verteilen.
Entschlossen, die wachsende Wut in der Bevölkerung in eine produktive Richtung zu lenken, startete die Solidarité et Progrès - die französische Schwesterpartei der Bürgerrechtsbewegung Solidarität - am 10. Oktober eine Mobilisierung, bei der sie vorhat, eine Million Flugblätter zu verteilen. Vier Wochen später sind bereits 600.000 Exemplare des Flugblatts in Umlauf, nicht zuletzt dank der Aktivierung unserer Unterstützer in mehr als 200 Städten und Gemeinden des Landes.
Vor Beginn der Mobilisierung mußte man den Eindruck haben, daß eine Million Flugblätter unsere Kapazitäten weit überschreiten würden; selbst die etablierten Parteien mit ihren großen finanziellen Möglichkeiten, dem Zugriff auf die Massenmedien und ihrer angeblich so großen Mitgliedschaft wagen sich an eine solche Kampagne nicht heran. Aber Tatsache ist, daß wir, einfach durch unseren Beschluß, es zu tun, plötzlich auch die übliche psychologische Barriere des „inneren Schweinehundes“ überwanden, der uns rät: „Tut das nicht, das überschreitet eure Kapazitäten, seid vernünftig!“ Wir sind in einer politischen Lage und einer historischen Periode, in der gerade die Mißachtung der üblichen Logik zum entscheidenden Faktor für die Rettung der Gesellschaft wird.
Wie uns viele Bürgermeister gesagt haben, bei denen wir seit Jahren für unsere Ideen werben, und die nun um Flugblätter für ihre Gemeinden bitten, sind wir die einzige politische Kraft, die in diesem Kollaps der Strukturen der gesamten Gesellschaft in der Lage ist, die Führung zu übernehmen. Auf jeden Fall ist es so, daß jetzt die Meinung der sogenannten Elite nicht mehr zählt. In den letzten Monaten berichteten die französischen Medien über etliche Fälle von Korruption bei Politikern und von Falschinformationen, die von Sarkozys UMP oder der Sozialistischen Partei verbreitet wurden. Gleichzeitig erleben die Menschen das Zusammenbrechen des Sozialsystems und dessen, was von der wirtschaftlichen Basis des Landes noch übrig ist. Sogar die französischen Kernkraftwerke, deren Ausbau von den Finanzstrategen aufgegeben wurde, werden in diesem Winter nicht genug Strom produzieren, sodaß führende Fachleute bereits vor Stromausfällen warnen. Um zu überleben, wird Frankreich nicht auf Windmühlen zurückgreifen, wie sie die deutsche Landschaft verschandeln, sondern auf seine alten Kohlekraftwerke.
Aus allen Teilen der Nation erhalten wir Anrufe von Menschen, die bei dieser Mobilisierung nicht außen vor bleiben wollen. Sogar eine Mitarbeiterin eines Abgeordneten, die das Flugblatt auf der Straße erhalten hatte, meldete sich in unserem Büro, weil sie mithelfen will, es in den parlamentarischen Kreisen zu verbreiten.
Wir können hier nicht alle Reaktionen der rund 400 Bürger beschreiben, die sich bisher an der Mobilisierung beteiligt haben, oder gar die zahllosen Reaktionen, die durch ihr Handeln ausgelöst wurden. Besser ist es, die konkreten Schritte zu beschreiben, die diese Mobilisierung in Gang gesetzt haben.
Zunächst wird die Mobilisierung von unserem „Expansions-Büro“ angeleitet, einem Team mehrerer politischer Aktivisten, die systematisch die Unterstützer in den Teilen der Nation angesprochen haben, in denen die Solidarité et Progrès bisher noch nicht mit Büros vertreten ist. Diese einzeln über das Land verstreuten Unterstützer versorgten wir mit Ideen und Schriften, bis sie den Mut fanden, „auf die Straße zu gehen“ und andere zu gewinnen. Solche einzelnen Unterstützer fanden sich dann in verschiedenen Regionen zu Gruppen zusammen, die anfingen, gemeinsam zu organisieren - z.B. in Toulouse, Brest, Marseille, Poitiers, Nancy, Rouen, Brüssel und anderswo.
In diesem Prozeß spielte die Internetseite der Solidarité et Progrès eine große Rolle als Plattform für diese Aktivisten, sowohl, um sie über Lyndon LaRouches weltweite Intitiativen zu informieren, als auch, um sich tiefer in die Ideen einzuarbeiten, die der Motor des individuellen Engagements in diesem Kampf sind. Dadurch sind sie nicht mehr von den Massenmedien oder dem Gerede ihrer Bekannten über die „Nachrichten“ des Tages abhängig, wenn es darum geht, darüber zu entscheiden, was man mit seinem Leben anfängt. Die Internetseite ist auch ein wirksames Mittel, größere Bevölkerungskreise anzusprechen.
Der Fall eines Unterstützers in den Ardennen ist hierfür ein Beispiel: Er rief uns an und bat um Flugblätter, damit er sie verteilen könne. Auf die Frage, wie viele er denn haben wolle, rechnete er zusammen, wie viele Einwohner sein Departement hat, die er alle, zusammen mit einem Freund, erreichen will.
Der Boden für diese Kampagne war z.T. bereits vorbereitet durch unsere Mobilisierung mit den 500.000 Flugblättern, die wir in den letzten 12 Monaten verteilt hatten. Aber viele neue Leute warten geradezu auf uns, und sobald sie dieses neue Flugblatt lesen oder davon hören, schließen sie sich der Kampagne an.
Unsere Glaubwürdigkeit ist das Resultat unseres jahrzehntelangen Einsatzes: Vom Präsidentschaftswahlkampf Jacques Cheminades 1995 bis hin zu Lyndon LaRouches Vier-Mächte-Initiative werden wir in den Augen von vielen Bürgern in Frankreich immer mehr zu der einzigen politischen Kraft, die noch glaubwürdig ist, ähnlich wie die BüSo in Deutschland aufgrund des jahrzehntelangen Einsatzes von Helga Zepp-LaRouche für die auf Leibniz zurückgehende eurasische Orientierung Deutschlands, die sie in der politischen Landschaft repräsentiert. Wir sind nicht nur dafür verantwortlich, unsere Ansichten bekannt zu machen, denn wie wir nun mehr und mehr feststellen können, werden wir von den politischen Kreisen in den Regionen und in den Pariser Institutionen schon jetzt sehr genau beobachtet. Jetzt müssen sie nur noch auf uns hören! Und unsere Rolle ist es, die Menschen dafür zu gewinnen, daß sie unseren Kampf unterstützen, weil der nicht nur unser sondern auch ihr Kampf ist.
Bertrand Buisson