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Am 9. Oktober feierten Deutschland und die Welt den 20. Jahrestag der historischen Montagsdemonstration von 1989 in Leipzig, mit der sich das Volk gegen ein gescheitertes System und seine Regierung erhob. Diese Dynamik führte bald darauf zum Fall der Berliner Mauer und dem Ende des ganzen Systems. Heute ist die Lage in den Vereinigten Staaten damit vergleichbar: Dort sieht sich das Volk um seine Hoffnungen betrogen, weil die Wall Street mit Steuergeldern gerettet wird, die Regierung in Panik ist und keinerlei Lösung zu bieten hat, während das Finanzsystem jederzeit zusammenbrechen kann.
Seit Monaten baut sich in den USA eine Welle des Protestes auf - nicht bei radikalen Konservativen, wie die Medien in Europa behaupten, sondern aus dem Volk. Immer mehr Amerikaner lehnen sich zum ersten Mal in ihrem Leben gegen die Regierung auf, wenden sich den Prinzipien der Verfassung zu und fragen: „Wie geht es weiter?“
Wie das Amt für Arbeitsstatistik am 1. Oktober zugeben mußte, sind seit dem Amtsantritt von Barack Obama fast fünf Millionen Arbeitsplätze verlorengegangen. Die Arbeitslosigkeit bedeutet für Millionen mehr Amerikaner Armut, Verlust der Krankenversicherung und Zwangsräumung des Eigenheims. Einen Vorgeschmack erlebte man dieser Tage in Detroit, als die Stadtverwaltung ankündigte, einige tausend Anträge auf Sonderzuschüsse für Miete, Lebenshaltungskosten usw. auszuteilen. 60.000 verzweifelte Menschen drängten sich vor dem Gebäude und es kam zu brutalen Rangeleien, so daß die Polizei eingreifen und Sanitäter Verletzte behandeln mußten.
Unterdessen sind die verrückten behavioristischen Ökonomen des Weißen Hauses weiter entschlossen, eine Gesundheitsreform durchzusetzen, die mörderische Kürzungen für die Versicherten und gewaltige Profite für die meist mit Banken und Fonds verbundenen Versicherungen bedeutet. Am 13. Oktober stimmte der Finanzausschuß im Senat dem Obama/Baucus-Gesetz zu, jetzt soll hinter verschlossenen Türen die „Abgleichung“ mit dem vom Gesundheitsausschuß beschlossenen Gesetzentwurf erfolgen. Wie der Fraktionschef der republikanischen Minderheit, John Boehner, sagte: „Es dauerte Wochen, im Ausschuß dieses Gesetz vorzubereiten, und dann kriegt es der Stab in die Hände, wir sehen das Gesetz zwei Monate lang nicht wieder, und sie machen 75 Änderungen gegenüber dem, wofür die Senatoren gestimmt haben.“ Obamas Leute im Senat sollen auch gedroht haben, Senatoren, die für das Gesetz eine Mehrheit von 60 Stimmen statt der einfachen Mehrheit von 51 Stimmen für rechtlich notwendig erachten, ihren Ausschußvorsitz wegzunehmen.
Der Friedensnobelpreis hat Obamas Glaubwürdigkeit in Washington und im Land nichts genützt. Es ist allgemein bekannt, daß er trotz aller gekonnt vorgetragenen Reden nichts für den Frieden geleistet hat, sondern sogar erwägt, noch mehr Amerikaner (und andere) in einen aussichtslosen Krieg in Afghanistan zu schicken.
In einer Diskussion am 3. Oktober fragte ein junger Aktivist Lyndon LaRouche, wie man der Bevölkerung am besten klarmachen könne, was zu tun ist, beispielsweise mit großen Infrastrukturprojekten für die Zukunft.
LaRouche antwortete, der beste Zukunftsmotor sei heute ein Programm zur Erforschung und Kolonisierung des Mars. Dazu müsse man einen besonders demoralisierten, aber besonders wichtigen Teil der amerikanischen Bevölkerung gewinnen - nämlich industrielle Facharbeiter, Landwirte und Berufe aus Infrastruktur, Forschung und Medizin. Man müsse aus dieser Schicht eine „kämpfende Truppe“ machen.
Diese Menschen müßten inspiriert und motiviert werden. „Bringt ihr Denken in eine Richtung, wo sie Selbstvertrauen gewinnen und nicht demoralisiert werden, wie es unter den gegenwärtigen Bedingungen geschieht.“ Das von der LaRouche-Bewegung propagierte Marsprogramm „ist das führende thematische Element, das steuern muß, wie wir über die Welt und das Sonnensystem denken“.
Die Mentalität von Wissenschaft als Fortschrittsmotor sei ein integraler Bestandteil des amerikanischen Traums, so LaRouche. „Es ist der Schlüssel zu dem, was wir tun. Es bedeutet, etwas zu tun, was sich vorher niemand vorstellen konnte - etwas zu tun, was vorher unmöglich erschien.“
sas