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Aus der Neuen Solidarität Nr. 4/2009 |
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Derzeit wird außergewöhnlich viel Zeit darauf verschwendet, Erklärungen von Mitgliedern der künftigen Regierung Obama oder anderer führender Persönlichkeiten oder sogar Meinungsumfragen zu analysieren, um festzustellen, für welche Politik sich die neue Regierung in den kommenden Tagen entscheiden wird. Wir schlagen einen ganz anderen Ansatz vor, den man in einem Satz zusammenfassen kann: Geht von der Realität aus - der harten und sehr unschönen Realität.
Die Realität ist, daß derzeit ein Zusammenbruch des Weltfinanzsystems und der Weltwirtschaft in vollem Gange ist. Fabriken werden geschlossen, und die Produktion lebensnotwendiger Waren kollabiert von Monat zu Monat mit zweistelligen Raten. Millionen werden entlassen, und das ist nur ein Vorgeschmack auf das, was uns 2009 bevorsteht. Krankenhäusern und Schulen fehlt das Geld, um arbeiten zu können, und viele wichtige Dienstleistungen werden schlicht und einfach eingestellt. Wenn nichts getan wird, um das bankrotte Finanzsystem zu ersetzen, das diese Desaster herbeigeführt hat, wird die Zivilisation selbst verschwinden - und das sehr schnell.
Aufgrund dieser Realität wird die Bevölkerung der Vereinigten Staaten - und der übrigen Welt - Lösungen verlangen, die ihr Überleben sichert, und es gibt nur eine Lösung, die das kann: ein Neues Bretton-Woods-System auf der Grundlage eines Abkommens zwischen den Vereinigten Staaten, Rußland, China und Indien, um das imperiale globale Finanzsystem ein für allemal zu begraben.
Wir könnten natürlich auch darauf hinweisen, daß das gegenwärtige Desaster die vorhersehbare Konsequenz der Zerstörung des Weltfinanzsystems ist, die schon von der Truman-Regierung, insbesondere aber seit 1971 in Gang gesetzt wurde. Lyndon LaRouche hat sich in all diesen Jahren immer wieder bemüht, diese Realität und die Alternativen, durch die man sie hätte vermeiden können, verständlich zu machen. Aber LaRouche löckte in diesen Jahrzehnten wider den Stachel, und die meisten wollten ihn schlicht und einfach nicht hören. Sie ignorierten die Zeichen an der Wand, und die Welt schlitterte von einer Krise in die nächste: 1979, 1987, 1998 und jetzt 2007-2008.
Aber es ist viel schwieriger geworden, diese Realität zu ignorieren. Die Wellen der Krise, ausgelöst von den wahnsinnigen monetaristischen Maßnahmen, von denen man sich versprach, daß man mit ihnen die Krise übertünchen könne, folgen immer schneller aufeinander. Und die Konsequenzen des Versäumnisses, vernünftige Lösungen umzusetzen, treffen ebenfalls immer schneller ein. So wird es beispielsweise im Krieg gegen das Rauschgift eine Frage des Überlebens sein, gegen die Ursachen des Problems anzugehen.
Deshalb ist es wesentlich, daß alle denkenden Bürger mit gutem Willen an die Amtseinführung der Regierung Obama herangehen - und mit der Entschlossenheit, ihr den Handlungsspielraum zu geben, den sie braucht, um die notwendigen Maßnahmen für ein Konkursverfahren zur Reorganisierung des Finanzsystems und zum Wiederaufbau der Wirtschaft zu treffen. Es werden dumme Dinge gesagt, sogar dumme Dinge versprochen. Aber das kann und wird sich unter dem Druck der Realität ändern, wenn die Lösungen unermüdlich und nachdrücklich vorgelegt werden.
Eine Umgestaltung der amerikanischen Politik allein, allerdings, wird uns nicht aus dem Chaos herausführen. Nur die Kombination der Vereinigten Staaten, Rußlands, Chinas und Indiens wird genug Durchsetzungskraft haben, um den Widerstand zu brechen, den die Kontrolleure des globalen Finanzsystems leisten und leisten werden, um ihre Entmachtung zu verhindern. Wenn die Regierung Bush aus dem Amt ist, wird es zwar auch noch nicht leicht, aber doch deutlich leichter sein, diese Kombination zustande zu bringen. Und das muß bald geschehen.
Die Realität - die Gefahr eines globalen Zusammenbruchs der Zivilisation, wenn LaRouches Lösungen nicht umgesetzt werden - schlägt schneller und härter zu als jemals zuvor. Die dummen Illusionen sterben aus, und darin liegt unsere Chance für den Wiederaufbau - für uns und unsere Nachwelt.
Nancy Spannaus
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