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In den Mittelpunkt seines Internetforums am 1. August stellte Lyndon LaRouche die Wut ihrer Wähler auf ihre Abgeordneten, und die Notwendigkeit eines langfristigen Ziels für die Nation, wie z.B. ein Programm für eine bemannte Mission zum Mars.
„Der Krisenpunkt, von dem aus man die gegenwärtige US- und Weltlage beurteilen muß, ist die Periode vom 2. bis etwa zum 10. oder 12. Oktober“, begann LaRouche. „Bis dahin werden die jetzt schon völlig hoffnungslosen Vereinigten Staaten politisch ganz zusammenstürzen und sich in einem Auflösungsprozeß befinden - wenn nicht schon vorher. Das könnte sogar sehr früh anfangen, schon in diesem August.“
Mindestens 30% der Arbeitskräfte in den USA seien ohne Beschäftigung, und davon erhalte nur ein Drittel Arbeitslosenunterstützung. „Zwei Drittel erhalten nichts. Diese Zahl wächst mit einer Geschwindigkeit von monatlich bis zu 800.000 oder 1 Million. So laufen die Dinge... Bis Ende August wird dies eine Katastrophe sein.“
Das werde der Beginn einer Zeit der Tumulte sein, während die Mitglieder des Kongresses in ihre Wahlkreise zurückkehren, „wo sie sich vor den Bürgern verstecken müssen, die kurz davor sein werden, sie zu lynchen...
Ungefähr zwischen dem 2. und dem 10. Oktober ist dieses System am Ende. Die Bundesstaaten sind bankrott. Die Arbeitslosenrate steigt. Die Katastrophe wird schlimmer! Es wird niemals eine Erholung des gegenwärtigen Weltwährungssystems unter dem gegenwärtigen Finanzsystem geben. Wir sind am Ende - wenn wir uns nicht ändern.“
Er selbst habe dies schon 2007 erkannt, und davor gewarnt. Aber was man dann getan habe, sei noch schlimmer gewesen. Es habe zwar viel Unterstützung für seine Vorschläge gegeben, von führenden Senatoren, Gouverneuren und anderen, aber seine Politik wurde verhindert. „Sie wurde vom Weißen Haus abgewürgt. Sie entschieden sich für die Rettungspakete.“ Anstatt die Banken zu schützen, habe man sie geplündert und die Wirtschaft zerstört.
Jetzt sei etwa ein Drittel der Arbeitskräfte in Gefahr. Nur ein Drittel dieses Drittels erhalte Arbeitslosengeld oder einen ähnlichen Ausgleich - zwei Drittel nicht. „Nun, was geschieht mit den Menschen, wenn sie nicht in den kommenden Monaten, im August oder September, Hilfe erhalten? Wovon sollen sie leben? Wenn sie keinerlei Einkommen haben? Ein wachsender Teil der Bevölkerung ist in dieser Lage. Was glauben Sie, wird mit den Mitgliedern des Kongresses geschehen, wenn sie wieder in ihre Wahlkreise kommen, nach Abschluß der Sitzungen im Repräsentantenhaus und im Senat? Was werden die Bürger mit ihnen tun? Die Menschen da draußen sind bereit, die Mitglieder des Kongresses zu lynchen - auch Abgeordnete, die sie lange Zeit unterstützt und immer wieder hinein gewählt haben! Diese einst beliebten, unangefochtenen Mitglieder des Kongresses stehen jetzt kurz davor, zuhause von ihren engsten Unterstützern gelyncht zu werden! Warum? Weil es Leute gibt, denen die Mittel zum Leben fehlen. Wegen der Regierung Obama!
Nun, die Menschen erkennen jetzt, daß ab dem 2. Oktober das ganze System zusammenbrechen wird... Denn die Leute da draußen hungern und haben kein Einkommen - in immer größerer Zahl, ganze Familien, ganze Gemeinden kollabieren, die Landeshaushalte kollabieren, der Staat kann seine Funktionen nicht aufrechterhalten, die Polizisten werden entlassen, alle anderen werden entlassen, weil die Bundesstaaten bankrott sind: Dieser Prozeß ist jetzt im Gang!...
In einem Bundesstaat nach dem anderen werden Gouverneure aus dem Amt gehen, die anständige Leute sind, aber aus dem Amt gehen werden, weil sie mich nicht unterstützt haben. Hätten sie sich hinter mich gestellt, wozu sie bereit waren, trotz des Drucks aus gewissen Kreisen, wie z.B. Pelosi, dann wären wir durchgekommen. Wenn das, was ich zwischen Juli und September 2007 vorgeschlagen habe, durchgeführt worden wäre, dann wären wir jetzt aus dem Gröbsten heraus. Wenn wir die Konkurssanierung durchgeführt und unsere regulären Geschäftsbanken gerettet und all dieses wertlose Papier abgeschrieben hätten - einfach abgeschrieben!
Aber was haben diese Idioten getan? Sie haben Billionen von Dollar an Schulden geschaffen! Mehr als 20 Billionen an Schulden! Völlig künstliche Schulden, die den Vereinigten Staaten auf den Rücken geladen wurden. Als ein Rettungspaket, das eine der größten Mogelpackungen ist, die man je in der Geschichte der Menschheit durchgezogen hat! Wer zum Teufel hatte diese Idee? Daß man die USA für Verpflichtungen, die sie gar nichts angehen, in Schulden stürzt? Um London zu retten, um das internationale Währungssystem zu retten? Auf Kosten der USA! Für ein internationales Geldkartell die USA und ihren Staatsschatz zu plündern! Was heißt ,Bailout’? Wer soll gerettet werden? Haben wir unsere Industrie gerettet? Haben wir unsere Autoindustrie gerettet, sie für andere nützliche Produktion umgerüstet? Haben wir die amerikanischen Farmer gerettet? Haben wir die Infrastruktur und die Städte gerettet? Wer war es denn, dem wir aus der Patsche geholfen haben?
Wir haben den Londoner Bankern und ihren Zweigstellen in New York aus der Patsche geholfen. Wir schulden ihnen gar nichts. Wir haben nur zufällig eine Regierung, die so etwas behauptet.
Nun, der einzige Weg, wie wir aus diesem Schlamassel herauskommen, ist, zu dem zurückzugehen, was ich damals, im Juli bis September 2007 vorgeschlagen habe. Ich hatte recht, und sie lagen falsch!“
Es gebe zwar keine Möglichkeit, daß das gegenwärtige Währungs- und Finanzsystem überleben könne, aber die Nation könne überleben. „Und das ist die Entscheidung, die wir treffen müssen: Werden wir der Wall Street und London dienen, oder der Verteidigung der Vereinigten Staaten und der Menschheit?“
LaRouche beschrieb dann die Entwicklung unter den Präsidenten seit Franklin Roosevelt, und kam dann auf seine eigene Rolle in der amerikanischen Politik seit 1971 zu sprechen: „Ich habe in dieser Zeit einige Dinge getan, und machen Sie sich nichts vor: Ich war in diesen Operationen niemals eine unbedeutende Figur, jedenfalls nicht seit 1971, seit ich am Queens College eine Debatte mit Abba Lerner hatte, dem führenden Keynesianischen Ökonomen der Welt, den ich als Faschisten bloßstellte. Und er gab es zu! Ich habe ihn nicht nur bloßgestellt, ich habe ihn in eine Lage gebracht, in der er es zugab und sagte: ,Wenn die Sozialdemokraten in Deutschland die Politik von Hjalmar Schacht akzeptiert hätten, wäre Hitler nicht notwendig gewesen’. Das war ein Liberaler, ein Keynesianischer Liberaler, der weltweit führende Keynesianer der damaligen Zeit...
Ich habe eine Menge Dinge getan, lauter gute Dinge, gegen schlechte Menschen. Und die schlechten Menschen haben nicht verstanden, wie gut die guten Dinge waren, die ich getan habe [Heiterkeit]. Ich war auch an internationalen Angelegenheiten beteiligt... Ich war niemals ein Agent der Regierung in irgendeinem Sinne, außer daß ich ein Bürger war, der mit Leuten in der Regierung zusammenarbeitete und einige Leute in der Regierung dazu veranlaßte, daß sie versuchten, einige gute Dinge zu tun, als Änderung der amerikanischen Politik. Ich hatte beachtlichen Erfolg dabei, Verhandlungen mit der Sowjetunion in Gang zu bringen. Das hätte funktionieren können. Und wir haben Präsident Ronald Reagan dafür gewonnen, es zu unterstützen. Es war meine Politik, mein Entwurf. Ich habe auch einige Dinge in Bezug auf das Raumfahrtprogramm getan...
Ich habe also eine Menge dieser Dinge getan, und wurde deshalb sehr gehaßt und dafür bestraft. Und man gab die Parole aus: ,Schafft ihn weg!’ Und sie haben wirklich versucht, das für mich zu tun. Aber es gelang ihnen nicht - ich bin immer noch da. Im September werde ich 87 Jahre alt. Ich bin noch ziemlich gut in Form - nicht mehr ganz so gut wie früher, aber ich kann immer noch ein, zwei Schläge anbringen, und ich kann immer noch eine kleine Führungsrolle spielen bei dem Versuch, unser Land, und die Welt, vor den Leiden zu retten, die uns dieser Präsident jetzt auferlegt hat.
Meine Rolle in diesen Vorgängen war also eine sehr ernsthafte, im Gegensatz zu dem, was die Presse sagt. Tatsächlich denke ich, daß das Weiße Haus sehr genau auf das achtet, was ich hier jetzt sage - wenn sie auch an ihren Plänen und ihren Programmen festhalten.“
LaRouche ging dann erneut auf die amerikanische Geschichte ein, nämlich auf die Entwicklung des Kreditsystems, mit dem sich die Vereinigten Staaten vom Britischen Empire unabhängig gemacht hatten, und die Zerstörung dieses Kreditsystems im 20. Jahrhundert.
„Infolge unserer Versklavung durch dieses Federal-Reserve-Gesetz und dessen Auswirkungen wurden wir geplündert und in den Bankrott getrieben - durch verfassungswidrige Maßnahmen wie diesen Schwindel, diese Schulden von mehr als 20 Billionen, die wir jetzt auf dem Rücken haben.
Wir müssen jetzt, nach dem, was mit dem Finanzsystem passiert ist, nur eins tun. Dieses System ist hoffnungslos bankrott: Wir werden diese etwa 20 Bio. $ Schulden, die wir durch George W. Bush und Obama aufgenommen haben, so oder so niemals zurückzahlen. Wir werden das nie bezahlen. Wir könnten es gar nicht. Niemals.
Deshalb sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir ein Konkursverfahren für die Nation brauchen. Ein nationales Konkursverfahren ist keine Schande.“
Dies sei auch sehr einfach, so LaRouche weiter. „Sämtliche finanziellen Forderungen an die Vereinigten Staaten kommen auf den Tisch. Dann nehmen wir das Glass-Steagall-Gesetz als Modell und sagen: ,Hier ist eine Bank. Nehmen wir erst die Banken - Handelsbanken oder was früher Handelsbanken waren. Wir schauen uns an, was sie haben. Ist der Anspruch nach diesen Maßstäben gültig? Ja? Gut, es wird so eingeordnet. Nein? Dann kommt es in den Papierkorb. Und man geht das Fall für Fall durch, ähnlich wie Roosevelt es bei einem viel milderen Problem mit dem Bankfeiertag getan hat.“
Ersparnisse der Menschen, Geschäftskredite, Hypotheken und alle Bankfunktionen, die für das Leben vor Ort notwendig seien, müßten geschützt werden. „Dann geht es an all den Müll, an die Forderungen aufgrund von Finanzderivaten und anderen Tricks: ,Tut uns leid, Leute! Ihr habt gepokert. Das sind Spielschulden, und ihr habt gerade das Spiel verloren’.“
Man könne damit aber nicht bis Oktober abwarten: „Es gibt zwei Möglichkeiten, das zu tun. Wir können es friedlich tun, oder wir können in eine Krise und Chaos geraten, was tendenziell zu Blut auf den Straßen führt, und auch die Gefahr einer Diktatur heraufbeschwört... Wir müssen mit diesem Problem umgehen - und zwar jetzt. Wir müssen Obama unter die Aufsicht von Erwachsenen stellen - jetzt. Wir müssen diese ganzen Leute um ihn herum, wie die Emanuel-Brüder, Orszag, den verrückten Larry Summers, den ahnungslosen Geithner und den Narren, der jetzt an der Spitze des Federal Reserve Systems sitzt - werft sie einfach hinaus... Dann haben wir keine Probleme...“ Dann könne man den Wiederaufbau beginnen.
In diesem Zusammenhang kam LaRouche auf das Raumfahrtprogramm zu sprechen. „Wir gehen einfach an ein Raumfahrtprogramm. Warum? Weil man sich, wenn man etwas erreichen will beim Fortschritt, mobilisieren muß, indem man sich auf eine höhere Plattform begibt als der, auf der man jetzt steht. Gehen Sie in ihrer Phantasie über das hinaus, was Sie Ihrer Meinung nach jetzt tun sollten, und gehen Sie auf eine höhere Ebene. Denn erinnern Sie sich: Fortschritt ist, etwas für die Zukunft aufzubauen. Um etwas für die Zukunft aufzubauen, muß man die Zukunft definieren. Man muß ein Ziel definieren. Wenn man für die Zukunft aufbaut, dann redet man über Generationen, über mindestens zwei Generationen. Man redet über die kommenden 50 Jahre.
Sehen Sie zum Horizont. Wo wollen wir in 50 Jahren sein? In bezug auf die Technik, in Bezug auf die Wirkung für die Menschheit? Die Menschen können 50 Jahre verstehen, das ist eine kurze Zeit. Manche Leute leben 50 Jahre, selbst heutzutage, es ist eine kurze Zeit. Sehen Sie also 50 Jahre nach vorne.
Nun, ich sage, in 50 Jahren werden wir auf dem Mars sein. Und wir erklären, wo wir heute sind, indem wir die Ziele definieren, die wir erfüllen müssen, um in 50 Jahren zum Mars zu kommen. Denn das bedeutet, z.B., Technologie.“
Denn man brauche rund 200 Tage, um zum Mars zu gelangen. „Wollen wir jemanden da draußen hin schicken, ohne Gravitation, oder fast ohne Gravitation, für den größten Teil des Jahres? Glauben Sie, daß am andern Ende lebende Leute ankommen werden? Nein. Man muß also darüber nachdenken, eine Umgebung mit Gravitation und mit einem Magnetfeld zu schaffen. Man muß eine künstliche Schwerkraft schaffen.
Nun, wenn man Menschen in ein Raumschiff mit konstanter Beschleunigung und Abbremsung setzt und versucht, sie auf diese Weise von einem Planeten zum anderen zu bringen, oder von der Umgebung eines Planeten in die Umgebung eines anderen Planeten, dann muß man ein Magnetfeld haben und ein Gravitationsfeld. Man befindet sich dann in einer Phase, die Einstein als Relativität definierte, weil man konstante Beschleunigung hat und konstante Verzögerung. Dann kann man Menschen sicher zum Mars bringen, wenn man in diesen Begriffen denkt.
Was ich gesagt habe, löst natürlich nicht alle Probleme. Wir haben noch einige Leute übrig von vor 40 Jahren, die in diese Richtung denken, und sogar Anfang der achtziger Jahre dachten noch einige Leute in diese Richtung, wie ich es damals und auch schon vorher getan habe. Jetzt, 40 Jahre später, weiß die junge Generation nichts darüber, oder praktisch nichts. Die Menschen, die jetzt zwanzig oder dreißig sind, die werden das beschließen und diese Entscheidungen treffen, denn sie sind die Erwachsenengeneration, die darüber entscheiden muß.
Wir müssen dies jetzt als Nation und Volk und unter den Nationen als das Ziel sehen, das wir in 50 Jahren erreichen wollen. Wir werden dann über die Technologien nachdenken, die uns dorthin bringen, und über die Technologien nachdenken, die wir brauchen werden, wenn wir erst einmal dort sind! ...
Wir müssen also vorausdenken, über Technologien nachdenken und eine Bevölkerung entwickeln, die mit diesen Technologien umgehen kann, und mit Optimismus voranschreiten.
Früher nahm ein Großvater seinen Enkel zu einem Projekt, an dessen Bau er mitgearbeitet hatte, und er sagte seinem Enkel: „Das habe ich gebaut, damit du es nutzen kannst.“ Das Gefühl der Unsterblichkeit, das moralische Gefühl beim Menschen, das Tiere nicht haben, ist immer von dieser Art. ,Wofür lebst du? Wofür gehst du aus dem Leben? Was hast du vom Leben? Lebst du für das, was in deinen Enkeln, deinen Nachkommen, der Zukunft der Nation weiterleben wird? Bist du stolz darauf, dein Leben einem Zweck zu widmen, an dem sich künftige Generationen erfreuen werden? Hast du das Gefühl, an der Zukunft beteiligt zu sein, verdientermaßen beteiligt zu sein, weil du etwas zu ihrer Existenz beigetragen hast?’“
LaRouche schloß seinen Vortrag: „Wir müssen diesen Präsidenten auf Vordermann bringen. Wir müssen durchsetzen, daß er alle Leute, die mit dieser Gesundheitspolitik zusammenhängen, rausschmeißt. Werft sie sofort aus der Regierung! Weg mit allen politischen Plänen der Regierung in dieser Richtung! Werft das Böse aus ihr raus und übergebt die Verantwortung für die Regierung den Regierungsinstitutionen, wie bestimmten Kongreßmitgliedern, die mehr Schamgefühl besitzen, als sie bisher gezeigt haben. Und den Leuten in der Regierung, die nur allzu gerne die Politik in die notwendige Richtung umkehren werden. Solange ich da bin, werde ich ihnen dabei helfen.“
Alexander Hartmann