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Aus der Neuen Solidarität Nr. 3/2009 |
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Der EIR-Wirtschaftsredakteur John Hoefle zieht im folgenden Beitrag die Lehre aus dem Jahr 2008.
2008 war ein folgenschweres Jahr, ein Jahr, in dem das globale Finanzsystem auf spektakuläre Art und Weise kollabierte, ein Jahr, in dem Verweigerungshaltung und Wahn sich vergebens gegen den unablässigen Angriff der Realität wehrten. Zu Beginn des Jahres war uns versichert worden, alles sei unter Kontrolle, am Ende des Jahres steckten wir tief in einer immer hektischer ausgeweiteten, aber dennoch vergeblichen Politik finanzieller Rettungspakete.
2008 war das Jahr, in dem die sogenannten „Experten“ als Scharlatane entlarvt wurden, als Narren, deren Analysen und Voraussagen sich zum wiederholten Male als falsch erwiesen. Es war ein Jahr, von dem uns die „Experten“ versichert hatten, es könne nicht geschehen, doch genau das tat es.
Zum Jahreswechsel 2007/2008 galten Finanzminister Paulson, Fed-Chef Bernanke und das Absturz-Verhinderungsteam als die Männer, die uns aus dieser Krise herausführen und die Wirtschaft wieder auf den richtigen Weg führen würden. Gegen Ende des Jahres waren sie als unglückselige Tölpel entlarvt, die hin- und hertaktierten und fast alles, was in ihren Gesichtskreis geriet, mit einem finanziellen Rettungspaket unterstützten.
Die vielgepriesenen Wirtschaftsfachleute des Nationalen Amts für Wirtschaftsforschung brauchten ein Jahr, um zuzugeben, daß die Wirtschaft im Dezember 2007 in eine „Rezession“ eintreten sei - zu einem Zeitpunkt, an dem wir die Rezession schon längst hinter uns gelassen hatten und uns in einer Depression befanden, die sich zu einem Wirtschafts- und Finanzzusammenbruch auswächst. Sie konnten ihre „Expertise“ nicht abgeben, bevor sie nicht ausreichend statistisches Material gesammelt hatten, das ihnen zeigte, was bereits passiert war, und selbst dann interpretierten sie es noch falsch.
Die Frage, um die es hier geht, ist nicht die der Verunglimpfung der „Experten“ - obwohl sie es reichlich verdient hätten -, sondern die der Methode. Warum lagen sie beständig falsch, während LaRouche mit den richtigen Antworten aufwarten konnte? LaRouche sah bereits im Sommer 2007 das Finanzsystem als zusammengebrochen an und sagte das damals auch.
„Das Weltfinanzsystem befindet sich gegenwärtig in einem Prozeß der Desintegration“, warnte LaRouche in seinem Internetforum am 25. Juli 2007. „Daran ist überhaupt nichts Mysteriöses; schon seit geraumer Zeit habe ich darauf hingewiesen. Das bereitete sich vor, es ist nicht dabei, abzuflauen. Was international auf den Finanzmärkten als Aktien- und Marktwerte geführt wird, ist Quatsch! Das sind völlig fiktive Vorstellungen. Sie sind nicht wahr; die Irreführung ist enorm. Die Möglichkeit, daß das gegenwärtige Finanzsystem nicht zusammenbricht, besteht nicht - in keiner Weise! Es ist erledigt, und zwar jetzt! Das gegenwärtige Finanzsystem kann nicht weiterexistieren, unter keinen wie auch immer gearteten Umständen, Präsidenten oder Führungen von Nationen. Nur eine grundsätzliche und plötzliche Veränderung im Weltwährungssystem wird einen allgemeinen Zusammenbruch in Form einer Kettenreaktion verhindern. Wir wissen nicht, wie schnell er kommt, aber er wird sich Bahn brechen und nicht aufzuhalten sein! Und je länger er im Gange ist, ohne sein Ende zu erreichen, um so schlimmer wird es werden. In den gegenwärtigen Regierungsinstitutionen gibt es niemanden, der die Kompetenz hat, das zu bewältigen. Der Kongreß verfügt gegenwärtig weder im Senat noch im Repräsentantenhaus über die Fähigkeit, damit fertigzuwerden.“
Dieser kettenreaktionsartige Zusammenbruch ist jetzt im Gang. Wir wollen anhand einiger Tabellen einen kurzen Blick auf einen Teil des angerichteten Schadens werfen. Die Konzentration sollte dabei nicht auf den spezifischen Daten liegen, sondern auf der allgemeinen Struktur des Zusammenbruchs. Was hervortreten wird ist ein allgemeiner, sich beschleunigender Kollaps.
Wir beginnen mit einem Blick auf den Aktienwert der Investmentbank Lehman Brothers. (Abb. 1)
Wir sehen einen steilen Anstieg des Aktienwerts von 2003 bis Anfang 2007, und dann geht es rasant nach unten. Der Weg den Berg hinauf ist steil, aber der Weg abwärts auf der anderen Seite ist noch viel steiler. In weniger als einem Jahr ging Lehman Brothers vom Gipfel der Gewinnträchtigkeit hinunter in den Bankrott. Es ist geradezu so, als ob sie von einer Klippe fielen.
Dieselbe allgemeine Kurve zeigt sich bei den Aktienwerten vieler Nationen, wie auch bei den Finanzinstitutionen der Welt, Aktienmärkten im allgemeinen, bei verschiedenen Arten von Finanzinstrumenten und einigen mehr realwirtschaftlichen Meßdaten. Es spiegelt den Zusammenbruch des Systems selbst wieder und ist die Charakteristik einer Zusammenbruchskrise.
Die American International Group (AIG) (Abb. 2) kollabierte zur gleichen Zeit wie Lehman. Doch anders als Lehman wurde AIG durch Bundesmittel am Leben erhalten, vor allem, um die Wirkungen des Zusammenbruchs auf den globalen Kreditderivatmarkt so gering wie möglich zu halten. AIG gehörte zu den Hauptverkäufern dieser irrsinnigen Finanzinstrumente und war gleichzeitig ein wichtiger Versicherer von Lehman-Brothers-Papieren. Als Lehman scheiterte, folgte AIG auf den Fuß. Was Lehman betrifft, erfolgte der steilste Rückgang nach LaRouches Warnung vom 25. Juli.
Vor der Jahresmitte 2007 funktionierte die Wirtschaft im wesentlichen auf der Grundlage von Schulden, und die Ausweitung dieser Schulden wurde ermöglicht durch die sogenannten strukturierten Finanzen der Derivatmärkte. Hypotheken, Kreditkarten- und Autokredite, wie auch andere Arten von Schulden wurden gebündelt und benutzt, um große Mengen an Effekten zu schaffen. Diese Papiere wurden nominell von den ihnen zugrundeliegenden Hypotheken, Kreditkartenschulden u.ä. gestützt, in Wirklichkeit waren das aber nur leere Versprechungen. Der Wert dieser Papiere verfiel mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit, und der Markt für sie kollabierte, was verheerende Konsequenzen für die Volkswirtschaften hatte.
Einige dieser Folgen sind offensichtlich, so z.B. der Zusammenbruch der Autoverkaufszahlen (Abb. 3) und die starke Abnahme bei Hypothekenkrediten (Abb. 4 ).
LaRouche warnte, es gebe niemanden in den gegenwärtigen Regierungen, der die Kompetenz habe, mit der Finanzkrise fertig zu werden, und die US-Regierung beeilte sich, diese Aussage zu untermauern. Statt zuzugeben, daß das System gestorben war, und es einem Konkursverfahren zu unterziehen, lancierten Paulson, Bernanke und die ihnen entsprechenden Vertreter von Finanzministerien und Zentralbanken in Europa einen blödsinnigen Versuch, das System durch finanzielle Erleichterungen und Finanzpakete zu retten.
Im Dezember 2007 gab die Fed die Schaffung einer „Term Auction Facility“ (TAF) bekannt, bei der sich Banken und Sparkassen Geld beschaffen konnten, um über das Jahresende zu kommen. Die beiden TAF-Auktionen im Dezember boten insgesamt 40 Mrd. $ bei einem Bedarf von 119 Mrd. $. Schnell ließ die Fed wissen, daß die 14tägigen Auktionen so lange wie nötig fortgeführt und der pro Monat zur Verfügung stehende Betrag auf 60 Mrd. $ erhöht würde. Gleichzeitig richtete die Fed, mit der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) als Partnern, Devisenswaps in Höhe von 24 Mrd. $ ein, um die Abwicklung von Forderungen mit Dollars zu versorgen.
Sowohl die TAF als auch die Devisenswaps wurden mit der Verschärfung der Krise 2008 drastisch ausgeweitet und durch eine Anzahl weiterer finanzieller Rettungsprogramme vermehrt. Im März, dem Monat als Bear Stearns zusammenbrach, wurde die TAF auf 100 Mrd. $ und die Devisenswaps auf 36 Mrd. erhöht. Die Fed begann mit Krediten an die Investmentbanken und schuf dafür zwei neue Fazilitäten: die „Term Securities Lending Facility“ (TSLF) und die „Primary Dealer Credit Facility“ (PDCF). Im Mai erweiterte die Fed die TAF auf 150 Mrd. $ und die Devisenswaps auf 62 Mrd.
Trotz dieser Kapitalspritzen ging das Blutbad weiter. Im Juli bewilligte die Fed Kredite für Fannie Mae und Freddie Mac, die beide dabei waren, finanziell zu verbluten. Man hoffte, das Geld von der Fed werde die beiden Hypothekengiganten stabilisieren, das war aber nicht der Fall.
Im September, dem Ende des 3. Quartals, krachte es dann vor den Augen der Öffentlichkeit. Es begann mit einer Notsitzung am Sonntag, dem 7. September, und der garantierten Zusage einer Kreditlinie von 200 Mrd. $ des Finanzministeriums für Fannie Mae und Freddie Mac, sowie einer weiteren Notsitzung am Sonntag darauf, bei der es um den Zusammenbruch von Lehman Brothers ging. An diesem Sonntag brach Lehman Brothers zusammen, Merrill Lynch flüchtete sich in die relative Sicherheit des Aufgehens in der Bank of America, und die Kreditprogramme TSLF und PDCF wurden erweitert. Zwei Tage später, am 16. September, stimmte die Fed einem Kredit von 85 Mrd. $ an AIG zu. Am 18. erhöhte die Fed ihre Devisenswaps auf 247 Mrd. $, und am 19. schuf sie eine Fazilität zur Unterstützung des Marktes für durch Vermögenswerte besicherte Papiere.
Am 20. September ließ US-Finanzminister Paulson eine Bombe platzen: Er verlangte vom Kongreß die sofortige Verabschiedung eines Gesetzes über 700 Mrd. $ zum Aufkauf schlechter finanzieller Vermögenswerte („Giftmüll“) durch die Regierung. In Treffen mit dem Kongreß warnte Paulson vor dem Zusammenbruch des Finanzsystems, falls er die finanziellen Mittel nicht sofort und ohne Bedingungen bewilligt bekäme.
Mit diesem Schritt gab Paulson implizit zu, daß alle bisherigen Rettungsaktionen gescheitert waren und den Kollaps nicht hatten aufhalten können. Jetzt wollte er eine unbegrenzte Vollmacht zur Ausgabe von Steuergeldern, wie auch immer er es für notwendig hielt, ohne jegliche Kontrolle. Die Öffentlichkeit war entrüstet und forderte ein Ende dieser unverhüllten Dreistigkeit, aber unter der Drohung mit politischen Vergeltungsmaßnahmen und sogar dem Kriegsrecht verabschiedete der rückgratlose Kongreß das Gesetz.
Paulsons Schritt war implizit auch ein Eingeständnis, daß LaRouche mit seinen Warnungen Recht gehabt hatte. In Anhörungen vor dem Finanzdienstleistungsausschuß des Repräsentantenhauses sprach Paulson am 24. September von einer im Gang befindlichen „Kettenreaktion“ - genau der Ausdruck, den LaRouche mehr als ein Jahr zuvor benutzt hatte.
Als das „Notgesetz zur Stabilisierung der Wirtschaft von 2008“ durch Präsident Bushs Unterschrift am 3. Oktober in Kraft gesetzt wurde - 14 Monate, nachdem LaRouche das System für tot erklärt hatte -, war die Wall Street, wie sie einmal war, nur noch Geschichte: Lehman war gescheitert, Merrill Lynch hatte seine Eigenständigkeit verloren, Goldman Sachs und Morgan Stanley hatten sich in Bankholdings umgewandelt; und der Bankrott des Systems war öffentlich zugegeben worden. Fannie Mae und Freddie Mac gaben für das dritte Quartal riesige Verluste bekannt (Abb. 8). Am Ende des Jahres sollten beide zahlungsunfähig sein und vor der Gefahr stehen, vom Kurszettel der New Yorker Börse genommen zu werden.
Trotz der Versicherung gegenüber der Öffentlichkeit, sein Finanzrettungsplan werde funktionieren, gab Paulson innerhalb weniger als einer Woche sein Vorhaben zum Ankauf schlechter Papiere wieder auf und übernahm statt dessen die britische Vorgehensweise, den Banken direkt Kapital zuzuführen - ein Plan, den er zuvor ausdrücklich zurückgewiesen hatte. Diese britische Maßnahme der Kapitalspritzen war der Eckstein eines größeren Plans des Britischen Empire zur Errichtung einer weltweiten Finanzdiktatur, in der sich Nationen dadurch zugrunde richten würden, daß sie die Banken finanziell unterstützten, um dann dem Diktat globaler Finanzbehörden unterworfen zu werden.
Im Verlauf des 4. Quartals verschlechterte sich die Lage noch, da die Liquidierung des weltweiten Derivatmarktes voranschritt. Spekulanten standen vor dem dreifachen Problem verfallender Vermögenswerte, zunehmender Nachschußforderungen und eines Mangels an Krediten. Die Banken stellten sich in die Warteschlange zum Erhalt von Barmitteln aus dem Rettungsprogramm des Finanzministeriums, und Institutionen, die keine Banken waren, versuchten Bankholdings zu werden, um einen Platz am Trog zu bekommen. Citigroup verlangte unter der Last seiner eigenen Probleme und wegen eines wohlkoordinierten Angriffs britischer Finanzinteressen weitere Mittel; ebenso suchten General Motors, Ford und Chrysler um Unterstützung nach.
Gegen Ende des Jahres waren bei der Fed durch TAF und TSLF über 3 Bio. $ an Krediten aufgelaufen (Abb. 9), und die Rettungsaktionen hatten die in Händen der Federal Reserve befindlichen Papierwerte auf über 2 Billionen $ erhöht (Abb. 10), das Fünfzigfache ihres Eigenkapitals. Insgesamt hatten Fed und Finanzministerium durch die verschiedenen Kreditfazilitäten, Garantien und Zuführung von Barmitteln mehr als 8 Bio. $ ausgegeben oder versprochen, und die daraus entstandenen Kosten beginnen gerade erst, sich bemerkbar zu machen. Und wie sieht die Erfolgsbilanz aus? Zum einen Bankpleiten.
Zwar liegt die Anzahl der Pleiten bisher noch unter dem Niveau vom Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre, aber es wurde ein neuer Pleitenrekord erreicht, was den Umfang der Einlagen der gescheiterten Banken betrifft (Abb. 11).
So schlecht 2008 auch war, 2009 wird noch viel schlechter werden, da die Auswirkungen des Scheiterns des Systems sich weiter ihren Weg durch die Wirtschaft bahnen werden. Wir dürfen mit noch mehr Bankpleiten und -fusionen rechnen und mit einer Ausweitung der finanziellen Rettungsaktionen. Die geringeren Konsumausgaben werden im Einzelhandel in der Nachweihnachtssaison zu deutlichen Rückgängen führen, was wiederum die finanzielle Situation unserer überdimensionierten Einkaufszentren verschlechtern wird. Unternehmen werden weiter schrumpfen, Unternehmens- und Privatinsolvenzen zunehmen und die Räder unserer Wirtschaft sich zunehmend festfahren.
Darüber hinaus können wir weiterhin mit einer Deflation der Finanzmärkte und einer zunehmenden Hyperinflation des Geldsystems rechnen. Wir stehen vor einer hyperinflationären Explosion des Dollars, die das, was von der weltweiten Wirtschaft noch übrig ist, auslöschen, die USA als Nation erledigen und die Welt in ein neues finsteres Zeitalter stoßen wird. Natürlich nur, wenn wir das gescheiterte anglo-holländische, liberale monetaristische Modell nicht aufgeben und nicht zum amerikanischen System zurückkehren.
Das Finanzsystem mit seinen Billiarden von Dollars an wertlosen finanziellen Forderungen, unbezahlbaren Schulden und bankrotten Institutionen kann nicht gerettet werden. Dieses System ist erledigt, aber es gibt keinen Grund, mit ihm zusammen unterzugehen. Lyndon LaRouche, der Mann, der das kommen sah und sein Bestes tat, um es aufzuhalten, gab uns die Pläne, um das Ausbluten zu beenden und eine weltweite Erholung in Gang zu setzen.
Der erste Schritt ist die Verabschiedung des Gesetzes zum Schutz von Eigenheimbesitzern und Banken (HBPA), das den Zwangsversteigerungen umgehend ein Ende setzen würde, während gleichzeitig das Finanzsystem neu geordnet wird. Niemand sollte wegen der Handlungen inkompetenter und oft krimineller Finanziers auf die Straße geworfen werden. Unter dem HBPA wird das Finanzsystem einem geordneten Konkursverfahren unterzogen, alle von Derivaten herrührenden Forderungen aufgehoben und der Rest der riesigen Menge an finanziellen Forderungen eingefroren, bis es möglich ist, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Zwischenzeitig nutzen wir die Kreditschöpfungsbefugnis der Bundesregierung, um sicherzustellen, daß Schulen und Krankenhäuser weiterarbeiten können, daß Wasser- und Abwassersysteme, Stromversorgungsnetze, Transport und Nahrungsmittelversorgung aufrechterhalten bleiben, damit die Bedürfnisse der Bevölkerung befriedigt werden. Wir werden nicht zulassen, daß jemand einem Loch im sozialen Sicherheitsnetz zum Opfer fällt.
Der zweite Schritt ist die Initialzündung einer Erholung durch wissenschaftliche Forschung und Entwicklung, wodurch die Wirtschaft auf der Grundlage neuer physikalischer Prinzipien und einer Reihe von Großprojekten wieder auf die Beine kommt. Das beinhaltet ein Notprogramm zum Bau neuer, moderner Kernkraftwerke, um eine erweiterte Volkswirtschaft mit der notwendigen Elektrizität zu versorgen; neue Stahlwerke, um den benötigten Stahl herzustellen; neue Magnetschwebebahnen als Grundlage für ein modernisiertes Transportwesen und eine große Menge neuer Technologien in Folge der Herangehensweise an Wissenschaft und Technik als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung. Wie mit dem US-Raumfahrtprogramm zu belegen ist, decken die Produktivitätssteigerungen in der Wirtschaft, die durch solch ein Programm ausgelöst werden, innerhalb einer vertretbaren Zeitspanne mühelos die Kosten des Programms.
Die Großprojekte würden für die USA solche Notwendigkeiten wie das NAWAPA-Projekt umfassen, wodurch Wasser aus Kanada und Alaska südwärts in den Westen der USA und in Verbindung mit dem PLHINO-Projekt sogar bis nach Mexiko gebracht würde. Durch die Versorgung des trockenen Westens der USA mit Wasser könnten dort neue, moderne Städte als Lebensraum und Arbeitsplatz für viele Menschen entstehen.
Diese Großprojekte beinhalteten auch internationale Projekte wie eine globale Hochgeschwindigkeits-Zugverbindung über die Beringstrasse, die Nord- und Südamerika erstmals per Eisenbahn mit Asien, Afrika und Europa verbinden würde. Dieses globale Eisenbahnprojekt würde auch LaRouches Vorschlag eines ‚Eurasische Landbrücke’ genannten Entwicklungskorridors entlang der alten Seidenstraße beinhalten, mit dem die weniger entwickelten Teile Asiens an diese neue Renaissance angeschlossen werden könnten.
Die Finanzierung all dieser Projekte erforderte eine Rückkehr zur US-Verfassung und zu einer Hamiltonischen Kreditschöpfung. Nach der US-Verfassung ist allein der Kongreß zur Geldschöpfung befugt - kein Federal Reserve System und kein partielles Reservesystem mehr! Dieses neu geschaffene Geld wäre ausschließlich für produktive Zwecke bestimmt.
Sowie es durch den Kongreß autorisiert ist, würde es durch die Exekutive und eine Nationalbank und durch das private, aber reorganisierte und hochregulierte, Bankensystem verteilt werden. Das würde für das Zusammenspiel von reguliertem Kredit und unternehmerischer Kreativität sorgen - eine wirkliche Form der öffentlich-privaten Partnerschaft statt jenes mittelalterlichen Schwindels, wie ihn heute Felix Rohatyn und andere verbreiten -, das notwendig ist, um die Volkswirtschaft wieder in die richtige Richtung zu bringen.
Schließlich muß diese Politik international werden, sowohl um eine ausreichend starke Allianz zu bilden, die dem unvermeidbaren Gegenangriff des britischen Empire widerstehen kann, als auch, um den politischen Rahmen zu schaffen, in dem sich eine wirklich globale Entwicklungspolitik vollziehen kann. Zunächst bedeutet das eine Allianz zwischen den USA, Rußland, China und Indien und anderen Nationen, die zur Mitarbeit willkommen sind. Dieses Bündnis muß international sein - im Sinne einer Allianz souveräner Nationen -, wenn es Erfolg haben soll. Wir müssen alle zusammenarbeiten, um den Lebensstandard auf der ganzen Welt zu erhöhen. Nur dann wird überall Frieden und Wohlstand herrschen.
Mit dieser Herangehensweise, die auf den Prinzipien des amerikanischen Systems beruht, können wir die Welt in einen besseren Zustand bringen. Wir wollen hoffen, daß die demnächst zu vereidigende neue Regierung unter Präsident Obama klug genug ist, diesen Weg einzuschlagen. Unsere jetzige Politik versagt auf erbärmliche Art und Weise. Was, also, haben wir zu verlieren?
John Hoefle
Lesen Sie hierzu bitte auch: Ist das ganze Weltfinanzsystem ein riesiger Madoff-Schwindel? - Neue Solidarität Nr. 1-2/2009 Deflation heute: Hyperinflation morgen! Weltweite Vertrauenskrise weitet sich aus - Neue Solidarität Nr. 52/2008 Finanzsystem in Auflösungspanik - Neue Solidarität Nr. 51/2008 „Soviel Geld gibt es im ganzen Universum nicht“ - Neue Solidarität Nr. 50/2008 |
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