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Neue Solidarität
Nr. 29, 15. Juli 2009

Mexikanische Grippe zeigt ähnliches Muster schwerer Lungenentzündungen wie 1918

Eine Studie amerikanischer und mexikanischer Epidemiologen über den Ausbruch der H1N1-Grippe-Pandemie in Mexiko, über die Chowell, Bertozzi u.a. am 29.6. im New England Journal of Medicine berichteten, zeigt im Vergleich zur jahreszeitlich üblichen Grippe einen bemerkenswerten Unterschied im Alter der Grippepatienten, die an schwerer Lungenentzündung erkranken oder sterben, insbesondere in der Altersgruppe zwischen 20 und 44 Jahren. Während die Sterblichkeitsrate bei solchen Infektionen bisher noch weit unter der der Pandemie von 1918 liegt, ist das Muster der Verteilung der Altersgruppen ein Warnsignal, das von Experten sehr ernst genommen wird.

Beim Vergleich der jüngsten Ergebnisse mit der Pandemie von 1918, die zwischen 50 und 100 Mio. Menschenleben kostete, schreiben die Autoren: „Auch wenn die epidemiologische, klinische und virologische Charakteristik dieses Ausbruchs sich noch entwickelt, erinnert diese Welle von Lungenentzündungen an die Anfangsphase der Pandemie des letzten Jahrhunderts. Zu diesen Faktoren gehören die Dokumentation eines neuen pathogenen Influenza-Virus und eine Verschiebung des Alters der Patienten, die erkranken oder sterben. Vor der Influenza-Pandemie von 1918 wurden in New York, Kopenhagen, im Vereinigten Königreich und in Genf sowie unter Angehörigen des US-Militärs Wellen von Atemwegserkrankungen junger Erwachsener beobachtet. Die offenkundige Wirkung der [Schweinegrippe-] Virus-Infektionen zeigt mehrere charakteristische Aspekte früherer Pandemien, darunter die untypische Jahreszeit und die Veränderung der Altersgruppen bei der Schwere der Erkrankungen.“

Der Bericht enthält mehrere Darstellungen, aus denen hervorgeht, daß der Prozentsatz der Todesfälle aufgrund schwerer Lungenentzündungen bei allen Altersgruppen zwischen 5 und 59 Jahren höher ist als bei der jahreszeitlich üblichen Grippe, die nur für sehr junge Patienten und Senioren gefährlicher ist. Besonders alarmierend sei der Prozentsatz der schweren Erkrankungen und Todesfälle in der Altersgruppe zwischen 20 und 44 Jahren.

sas