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Aus der Neuen Solidarität Nr. 13/2009

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Le Monde verurteilt „Perfides Albion“ wegen G-20-Machenschaften

„Perfides Albion“, lautet der Titel eines Artikels der französischen Zeitung Le Monde, verfaßt vom Londoner Korrespondenten der Zeitung, Marc Roche. Roches Angriff richtet sich insbesondere gegen den britischen Premierminister Gordon Brown, der einerseits als Gastgeber des bevorstehenden G-20-Gipfels die Aufgabe habe, das System zu „reformieren“, aber andererseits enge Beziehungen zu den korruptesten Finanziers und zur Londoner City unterhalte. Hier einige Zitate aus dem äußerst lesenswerten Artikel:

„Die Art, wie Gordon Brown seinen Kopf hält, anderen ins Auge blickt, den Kiefer versteift und jeden, der in seine Nähe kommt, zum Schweigen bringt, hat etwas von einem Kaiseradler. Dabei gibt es nur ein kleines Problem: Der Gastgeber der G-20... ist ein Raubvogel mit zwei Köpfen, die sich niemals gleichzeitig zeigen...

So führt der britische Premierminister den Kreuzzug der G-20 gegen die Finanzparadiese an, denen alle Übel dieser Erde vorgeworfen werden. Aber die schönste, ausgeklügelste und durchlässigste aller ,Waschmaschinen’ für notleidende Gelder hat ihr Nest gleich neben dem Excel-Messezentrum, wo der G-20-Gipfel stattfinden wird: Es ist die Londoner City.“

Roche bringt dann eine ganze Reihe von Vorwürfen gegen die „Habgier der City, die für die Funktionsstörungen [des gesamten Systems] verantwortlich ist... Ihre Institutionen wissen, wie man Gelder zweifelhafter Herkunft unterbringt.“ Die City hat eine ganze Armee von Rechtsanwälten, die in der Lage sind, sich ausgeklügelte Finanzstrukturen auszudenken, mit dem Ziel, die Steuerbehörden zu betrügen. „Außerdem erlaubt London seinen Händlern die Nutzung des Finanzparadieses Jersey, um Steuern auf ihre Jahresendbonusse zu vermeiden... Trotz des Sturms, ist die britische Hauptstadt immer noch die Nummer 1 des Planeten im Handel mit Devisen, Versicherungen, juristischen und Buchhaltungsdiensten, islamischen Finanzen oder Vermögensverwaltung.“

Als Schatzkanzler von 1997 bis 2007 habe Gordon Brown nicht gezögert, die „alte freizügige Lady“ - die City - zu unterstützen. Diese Sonderbeziehung wurde nach seinem Einzug in der Downing Street Nr. 10  konsolidiert, wie die Armee von Bankiers und Ex-Finanziers, mit denen sich Brown umgibt, beweist. Wäre er kein Schotte, könnte man auf den amtierenden Vorsitzenden der G-20 das scharfe Urteil anwenden, das Bossuet seinerzeit äußerte: ,Perfides England!’ Die Teilnehmer des Gipfeltreffens sind nun gewarnt.“

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