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Aus der Neuen Solidarität Nr. 11/2009 |
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Die folgende Rede hielt die Vorsitzende des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, am 21. Februar bei der internationalen Konferenz des Instituts in Rüsselsheim.
Ich gab meiner Rede den Titel „Die Rolle Europas in der kommenden Renaissance“. Ich muß sagen, man muß schon ein ganz schöner Optimist sein, um einen solchen Titel zu wählen. Es ist aber auch offensichtlich, daß es eine solche Renaissance geben kann, wenn Sie dabei mithelfen, daß es dazu kommt. Denn nur dann, wenn wir in diese absolut dramatische Geschichtsperiode intervenieren und eine komplette Änderung im Denken der Menschen hervorbringen, gibt es überhaupt eine Chance für eine solche Renaissance. Das mag eine gigantische Aufgabe sein, aber die Krise, in der wir gegenwärtig stecken, und die Veränderungen, die uns bevorstehen, sind so gewaltig - und die meisten Menschen haben im Moment nicht die geringste Ahnung, was ihnen bevorsteht.
Denken Sie an Friedrich Schiller: In seiner Geschichte des Abfalls der Niederlande von Spanien schrieb er, daß der einzige Grund dafür, diese Geschichte aufzuschreiben, der war, den Menschen Mut zu machen, indem man ihnen zeigt, daß man gemeinsam für einen guten Plan arbeiten und, wenn man mutig genug ist, auch die schlimmste Tyrannei überwinden kann.
Ich denke, das ist genau die Geisteshaltung, die wir brauchen. Immerhin stecken wir jetzt inmitten der Zusammenbruchskrise der Weltwirtschaft, von der Lyndon LaRouche seit jetzt mehr als 30 Jahren spricht.
Was mich persönlich und auch Lyndon wütend macht - ich habe ihn nicht gefragt, aber ich bin mir ziemlich sicher -, man schaut sich an, was gegenwärtig passiert: Massenarbeitslosigkeit, Regierungen, die kollabieren. Ich erwähnte Lettland als das zweite europäische Land, dessen Regierung über dieser Krise zusammenbricht. All das macht einen wütend, denn es mußte zu all dem nicht kommen. Es ist völlig unnötig! Spätestens seit Lyn am 25. Juli 2007 sein Internetforum veranstaltete, hätte all das verhindert werden können. Und ich möchte alle auffordern, die das noch nicht gesehen haben, sich die Aufnahme anzuschauen. Immerhin sagte er drei Tage vor Ausbruch der Hypothekenkrise, daß das gesamte System am Ende ist und daß es entsprechend ersetzt werden muß. Es kann zu keiner angemessenen Lösung kommen, wenn man nicht studiert, wie dieser Mann das hat wissen können.
Warum hatte er recht? Wie konnte er so etwas sagen? Wenn man die Ursachen nicht untersucht, kann man auch keine Lösung finden. Und Lyn schlug schon im Juli 2007, bevor die Krise wirklich losging, als Lösung das Gesetz zum Schutz der Eigenheimbesitzer und Banken (HBPA) vor, das diese ganze Sache aufgehalten hätte.
Seit dieser Zeit vor inzwischen 18 Monaten ist die Krise weiter eskaliert, und nun greift plötzlich Panik um sich. Den Leuten wird langsam klar, daß der Autosektor weltweit zusammenbricht. Vor zwei Tagen kündigte GM 47.000 Entlassungen an. Wenn Opel untergeht, dann geht es allein dort um 26.000 Arbeitsplätze, und dann um noch sechsmal so viele, wenn man alle Zulieferer mit einrechnet. Und das ist erst der Anfang.
Die Regierungen haben nun auf die schlimmstmögliche Art und Weise reagiert, indem sie massive Rettungs- und Konjunkturpakete usw. beschlossen haben. Die Dimensionen dieser Sache sind bis vor kurzem absolut unvorstellbar gewesen. Die Regierung Obama beschloß gerade ein Konjunkturpaket von 786 Mrd. Dollar. Das kam zusätzlich zu den 300 Mrd. für die Citigroup, den 700 Mrd. für TARP - das „Troubled Assets Relief Program“ -, den 300 Mrd. für die Federal Housing Administration, den 200 Mrd. für die Term Auction Facility, den 300 Mrd. für Fannie Mae und Freddie Mac und den vorhergehenden Garantien der Bush-Regierung. In den letzten sechs Monaten wurden also in den USA - offiziell! - allein fünf Billionen Dollar ins System gepumpt! Das steht in den Büchern - Geld von der Regierung für die Banken. Zählt man auch das, was nicht in den Büchern steht, kommt man vielleicht auf 20 - 25 Billionen. Sie müssen sich wirklich die Dimension dieser Sache vorstellen.
Es ist genau so, wie Ben Bernanke vor vielen Jahren einmal sagte und weswegen er auch den Spitznamen „Helikopter-Ben“ bekam. Er sagte nämlich: „Bevor wir eine Systemkrise zulassen, werden wir eher mit Helikoptern über die Großstädte fliegen und einfach Dollars abwerfen.“ Und in einer anderen Rede sagte er: „Wissen Sie, Deutschland hatte 1923 noch gar nicht die modernen Methoden, die uns heute zur Verfügung stehen. Sie mußten damals noch richtige Druckmaschinen benutzen, um Geld herzustellen. Heute haben wir aber Computer und können virtuelles Geld und elektronischen Kredit erzeugen, was viel effizienter und schneller ist.“
Also gut, in den britischen Medien erschien letzte Woche eine ganze Reihe von Artikeln, in denen von der „Simbabwisierung des Finanzsystems“ die Rede war. Sie müssen wissen, daß die Inflation in Simbabwe bis letzte Woche bei 11,2 Millionen Prozent lag. Die Regierung hat daraufhin zwölf Nullen der Währung gestrichen, aber das wird natürlich nur kurzfristige Effekte haben, denn wenn man die wirtschaftlichen Parameter nicht ändert, dann wird es einfach so weitergehen - es sei denn, die Sanktionen würden aufgehoben. Wenn also heute die britische Presse von der Simbabwisierung des Weltfinanzsystems spricht, dann meinen sie das, was in der Weimarer Republik 1923 passierte - nur diesmal auf weltweiter Ebene.
Man darf aber den kriminellen Charakter dieser ganzen Sache nicht unterschätzen. Vertrauen Sie keinem Banker, keinem Ökonomen, keinem Journalisten und keinem Politiker. Zum Beispiel sagte Prof. Kenneth Rogoff, der ehemalige Chefökonom des IWF: „Oh, jetzt gibt es eine Deflation.“ Das bedeutet, daß die Preise kollabieren, weil die Produktion heruntergeht, die Kaufkraft fällt und wir in einer Depression stecken. Rogoff sagte weiter: „Wir müssen Deflation bekämpfen und da ist es besser, für ein paar Jahre mit 5% oder 6% Inflation zurechtzukommen.“
Das ist wirklich verrückt: Kein Ökonom kann so etwas von sich geben, es sei denn, er hält die Leute wirklich für völlig blöde. Es wird keine 5% - 6% Inflation für ein paar Jahre geben: entweder kommt es zum hyperinflationären Zusammenbruch oder zum totalen Kollaps der Wirtschaft. Wenn man dann bedenkt, daß wir laut veröffentlichter Zahlen etwa 1,4 Billiarden Dollar an Giftmüllpapieren in den Banken haben, dann ist die eigentliche Gefahr, daß es so weiter geht wie bisher und damit der Wirtschaftskollaps immer weiter eskaliert. Sind dann die Industrien zerstört und die gesamte Wirtschaft am Boden, dann wird die hyperinflationäre Blase sehr schnell zerplatzen; wie in der Weimarer Republik vom Frühjahr bis Herbst 1923. Das war damals gerade mal ein halbes Jahr.
Jüngst sprach ich mit einem Vertreter einer der Bundestagsparteien und der sagte mir: „Wir denken derzeit etwa so: Wir müssen es bis zu den Bundestagswahlen im September schaffen, denn wenn wir den Leuten jetzt sagen würden, daß ihre Renten nicht sicher sind, dann werden sie uns auch nicht wählen. Also, wir müssen es bis September schaffen, dann wird es für ein oder zwei Jahre Inflation geben, und dann wird den Leuten auch klar werden, daß wir Reformen brauchen.“
Das Problem mit der Inflation, besonders mit Hyperinflation, ist doch, daß sie alles auffrißt. Die Sparguthaben, die Renten, Gesundheitsversorgung - der kleine Mann verliert dabei einfach alles.
Nun, am Freitag (20.2.) gab es einen Artikel in einer Hannoveraner Zeitung mit Informationen, die aus der BaFin herausgespielt worden waren. Da hieß es, daß die Aufregung um die Hypo Real Estate so groß war - denn Frau Merkel hatte sich mehrmals geäußert und gesagt, die Hypo Real Estate müsse gerettet werden, weil es ein systemisches Problem sei, es sei weit schlimmer als Lehman Brothers - und erinnern sie sich bitte, daß die ganze Sache im letzten September mit Lehman Brothers anfing. Jetzt stellt sich heraus, daß Hypo Real Estate nicht 400 Mrd. Euro, sondern eine Billion Euro an ausstehenden Schulden hat! Das ist wirklich unglaublich.
Wir erleben jetzt eine sehr rasche Beschleunigung dieser Sache. Während der letzten paar Tage haben sich 17 Banken - Unicredit, Commerzbank usw. - sehr beeilt, der Ukraine Kredite zu geben, weil die Ukraine vor dem Kollaps steht. Ganz Osteuropa ist derzeit in einer ähnlichen Situation; und dabei geht es nicht nur um die Länder Osteuropas, sondern besonders um österreichische Banken und Schweizer Banken. Laut Le Figaro ist zwischen 80 und 100% des Kapitals der neun osteuropäischen Länder ausländisches Kapital. Sollten diese Länder zahlungsunfähig werden, dann geht es also auch um diese Banken. Die österreichischen Banken zum Beispiel stecken sehr tief drin: Erste Bank, Raiffeisen International, Bank Austria - eine Unicredit Tochter - sie alle haben zusammen 280 Mrd. Euro in Osteuropa gesteckt. Wenn diese Länder nicht mehr zahlen können, dann trifft das Österreich. Das entspricht ungefähr 90% des österreichischen BIP. Ein Staatsbankrott ist da nicht mehr weit entfernt.
Dem Internet-Nachrichtenbrief MoneyWeek zufolge liegt die Größe der ausländischen Investitionen in Osteuropa bei 1740 Milliarden Dollar, das sind 1,74 Billionen! Die drei baltischen Staaten sind in schrecklichem Zustand, sie haben enorme Defizite. Die Regierung in Lettland ist gerade kollabiert; es gab Unruhen und Aufstände gegen die Regierung. Ungarn ist in einer verzweifelten Lage: es hat eine riesige Verschuldung. Die Kreditwürdigkeit ist um 60% gefallen. Steinbrück hat bisher jede Vorstellung deutscher Hilfe für einen europäischen Rettungsplan abgelehnt. Ihm ist klar, was auch Professor Hankel sagte, daß Deutschland in einem solchen Plan zum Zahlmeister würde, und er lehnte das ab.
Dann gab es aber über das Wochenende das G8-Treffen in Rom, und da muß ihm offenbar etwas ganz schreckliches klar geworden sein. Auf einmal sagt nun Herr Steinbrück, daß wir diesen armen Ländern wie Irland auf alle Fälle helfen müssen. Er will also deutsche Steuergelder aufwenden, um diesen Ländern unter die Arme zu greifen, was völlig verrückt ist, denn damit wird gutes Geld in einen Schlund geworfen.
Und dann heißt es auf einmal von der EU - und das zeigt die Ironie dieser ganzen Situation - daß Herr Steinbrück diesen Artikel 103 verletzt. Professor Hankel hat das bereits erwähnt: Laut EU, Maastricht und anderen Regelungen, darf kein Staat die Schulden eines anderen Staates finanzieren.
Das ist eine schlimme Sache, denn die Wirkung auf die physische Wirtschaft ist enorm. Einige von Ihnen sind zu jung, um sich daran zu erinnern. Aber die Älteren werden sich an die traditionellen Betriebe erinnern, die bereits verschwunden sind. Ich möchte nur einige nennen: Dornier war in der Luftfahrtindustrie, Pfaff stellte Nähmaschinen her, die Vulkan war eine der wichtigsten Werften in Deutschland, Grundig stellte Elektronik her, Philip Holzmann war ein großer Baubetrieb, Schiesser Qualitätsunterwäsche, Märklin Spielzeugeisenbahnen, Rosenthal, Hertie... bald wird auch die Dresdner Bank verschwunden sein.
Wenn man nur mal den Fall Märklin betrachtet, dann sieht man bereits, daß das keine normale Wirtschaft, sondern kriminelles Verhalten ist. Wegen eines Generationswechsels und eines Streites unter den Erben haben zwei Heuschrecken Märklin übernommen. Das waren Kingsbridge, eine private Kapitalgesellschaft, und Goldman Sachs. Und die nahmen dann im Laufe von drei Jahren unter dem Vorwand der Rekapitalisierung der Firma insgesamt 40 Millionen Euro an Honorar. Das ist nun zufällig genau die Summe, um derentwillen die Firma bankrott geht.
Auch hat das Mißmanagement von Kingsbridge eine Geschäftsstruktur erzeugt, die völlig undurchsichtig ist. Sie haben eine Struktur aufgebaut, um Geldflüsse zu verbergen, eine Struktur, die für eine mittelständische Firma viel zu kompliziert war. Jetzt hat Herr Pluta, der Insolvenzverwalter, geäußert, daß solche Strukturen immer dann aufgebaut werden, wenn die Firmenleitung schmutzige Geschäfte machen will. Da wird dann eine Zwischengesellschaft gegründet, eine Holding Company, und die Finanzen gehen dann durch diese Gesellschaft, und auf die Art läßt sich verschleiern, wohin das Geld geht. In diesem Fall wurde eine weitere Firma in Ungarn geschaffen. Während alle Firmen in Deutschland hoch verschuldet waren, weil dort Kredite aufgenommen wurden, blieb das Werk in Ungarn völlig schuldenfrei.
Das riecht nach Betrug. Die private Kapitalgesellschaft hatte offensichtlich eine ganz andere Agenda: nämlich, Märklin in den Bankrott zu treiben, das Patent zu behalten und dann in Ungarn weiter zu produzieren, nachdem man das Meiste aus der Sache herausgeschlagen hat.
Ich denke, das ist eine ganz nützliche Lektion. Lyn sagte vor vielen Jahren, daß der Grund für die gegenwärtige Krise in dem Paradigmenwandel liegt, der seit mehr als 40 Jahren stattfindet. Nun, das war ein Wandel weg von der Produktion hin zur Spekulation. Doch da ist noch mehr dran. Das ist nicht einfach nur Spekulation: das war ein Wandel hin zur Kriminalisierung des ganzen Systems.
Sie haben ja alle vom Fall Madoff gehört, dem ehemaligen Chef der NASDAQ in New York, der seine Kunden um immerhin 50 Mrd. Dollar betrogen hat - nicht gerade Peanuts. Er nutzte das berüchtigte Pyramidenschema oder Ponzi-Schema. Ponzi war ein Mann aus Boston, der in den zwanziger Jahren den Unterschied im Preis für Antwortbriefe zwischen Spanien und den USA entdeckte. Da sagte er sich, wenn wir diese Briefe in Spanien kaufen und in den USA verkaufen, dann können wir einen enormen Profit herausschlagen. Er organisierte sich also Investoren - und keiner dieser Investoren hat sich gefragt, ob es überhaupt eine so große Anzahl von Briefen gäbe; es kann ja nicht Billionen solcher Antwortbriefe geben. Sie waren so gierig nach diesen zweistelligen Profitraten, daß sie einfach alle investierten. Und Herr Ponzi nahm dann jeweils das Geld der neuen Investoren, um die alten Investoren zu bezahlen - und das ging so lange, bis die Kette abriß.
Das ist nun genau, was Herr Madoff getan hat. Seine Klienten waren amerikanische Rentenfonds und in Europa interessanterweise Monarchien, alter Geldadel und Neureiche. Es wird noch interessant werden herauszufinden, wer genau dort drin steckt.
Jetzt gibt es dann schon wieder einen neuen Fall: Sir Allen Stanford, der im Grunde die Insel Antigua in ein Geldwäschezentrum für Drogengelder aus ganz Lateinamerika verwandelt hat. Und es zeigt sich jetzt, daß er tatsächlich sehr enge Verbindungen zu den mexikanischen Drogenkartellen hatte, die sein Steuerparadies nutzten.
Nun, der Beauftragte der UNO für Drogenbekämpfung, Antonio Maria Costa, sagte jüngst, daß die einzig verfügbare Liquidität seit dem Beginn der Kreditkrise der Banken im August 2007 aus Drogengeschäften, Waffenschmuggel und anderen illegalen Aktivitäten kam. Und meinen sie, die Banken wüßten das nicht? Ich sprach neulich mit jemandem aus dem Bankwesen und der sagte mir: „Angesichts dieser Kreditkrise, glauben Sie wirklich, daß die Banken jemanden abweisen würden, der mit einem Koffer voll Geld vor der Tür steht?“ Der Grund also, warum einige der Banken zögern, staatliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, liegt nicht nur darin, daß dann unter anderem die schreckliche Ungerechtigkeit eintreten würde, daß Vorstände nur noch 500.000 Euro im Jahr verdienen dürften - diese armen Menschen! -, sondern auch darin, daß der Staat, der mit seinen Geldern einspringt, natürlich auch das Recht hat, in die Bücher zu schauen, wo dann vielleicht etwas sehr Unschönes entdeckt würde.
Also, der Punkt, den ich betonen will, ist der, daß man sich nicht so sehr auf diese individuellen Fälle konzentrieren sollte, wie Madoff, Stanford usw., sondern, ich denke, das ganze System ist kriminell. Denn all die „kreativen“ Finanzinstrumente, die Alan Greenspan erfand, sind alle Pyramidenspiele oder Ponzi-Modelle. Die Hypothekenkrise begann, als die New-Economy-Blase im März 2000 geplatzt war. Man brauchte eine neue Blase.
Damals drückte Greenspan die Zinsen auf Null herab und begann, allen möglichen Leuten Hypothekenkredite zu geben, die nicht das notwendige Einkommen hatten, um sich das leisten zu können. Und wenn man jemandem einen Kredit zu Null Prozent Zinsen gibt, dann ist auch klar, daß diese Zinsen nur nach oben gehen können! Früher oder später werden also diese Hypotheken teurer werden und irgendwann, wenn Leute auf einmal $500 mehr als vorher zahlen müssen und es nicht können, dann verlieren sie die Hypothek, und die ganze Kettenreaktion bricht los.
Nun, so ist es schon komisch, daß die Frankfurter Allgemeine gestern zwei sehr interessante Artikel veröffentlichte. Einer hieß etwa „Alle verdächtig“ und stellte die Frage, ob alle kriminell seien: das Management von Siemens, die Deutsche Bahn AG, die Tausende ihrer Angestellten ausspionieren ließ, die Kommunen, weil dort so viele schmutzige Geschäfte liefen… und dann die Parlamentarier? Der zweite Artikel hatte den Titel „Kurz vor der Explosion“ und drehte sich um die Eurozone. Was wir also hier besprechen, ist gar nicht so utopisch, wie mancher noch vor einigen Jahren gedacht hat.
Offensichtlich ist die europäische Währungsunion dabei, zu zerbrechen. Es wird bereits darüber spekuliert, daß der Euro durch den Druck zerreißen würde, weil Griechenland, Irland, Portugal, Italien und Österreich 2-3% höhere Zinsraten bezahlen als z.B. Deutschland. Die Frage ist also, wie lange sie sich das werden leisten können? Sie werden also vor die Wahl gestellt, entweder zu zahlen und bankrott zu gehen, oder aus dem Euro auszusteigen. Würde Deutschland für all das aufkommen - Prof. Hankel wies schon darauf hin -, dann würde das Inflation für alle bedeuten, ohne daß irgend jemand etwas davon hätte.
Wir sind also nun an dem Punkt, den wir von Anfang an vorhergesagt haben, schon bevor der Euro kam. Und die Krise, in der wir heute Europa sehen, ist wirklich das Resultat von Verbrechen, die begangen wurden, als 1989 die Berliner Mauer fiel. Das war, wie Sie sich erinnern werden, die große historische Chance für Europa, etwas ganz anderes zu tun!
Es war völlig richtig, das als eine „Sternstunde der Menschheit“ zu bezeichnen, in der es möglich gewesen wäre, die internationale Ordnung völlig zu ändern. Denn wir haben das Produktive Dreieck vorgeschlagen - Professor Kaushik hat es schon erwähnt -, das die Beziehungen zwischen allen Nationen vollkommen verändert hätte! Die Beziehungen zu Rußland wären völlig anders gewesen. Der Kollaps der neunziger Jahre wäre nicht notwendig gewesen. Die Lage in Europa wäre eine völlig andere. Und ich erinnere mich, daß ich damals in vielen Reden gesagt habe: „Wenn wir den Fehler machen, dem bankrotten kommunistischen System das ebenso bankrotte Wirtschaftssystem der Freihandels überzustülpen, dann wird man vielleicht für einige Jahre durch primitive Akkumulation die frühere Sowjetunion und den Comecon plündern, aber dann wird es zu einem Kollaps kommen, der viel, viel größer sein wird als der Kollaps des Comecon.“ Und genau da sind wir heute.
Damals sagte auch Papst Johannes Paul II, daß der Kollaps des Kommunismus kein Beweis für die moralische Überlegenheit des Systems des uneingeschränkten Freihandels sei. Das löste damals eine gigantische Empörung aus, aber der Papst hatte vollkommen recht.
Dann gab es Morde, den Mord an Alfred Herrhausen und den Mord an Detlev Rohwedder. Und dann übernahm Birgit Breuel die Treuhand und privatisierte alle Staatsunternehmen der früheren DDR in den neuen Bundesländern. Das war wie eine Übung für die späteren Privatisierungen durch Hedgefonds und private Anlagefirmen.
Dann war da Margaret Thatcher. Sie startete damals die Kampagne gegen das „Vierte Reich“, gegen Deutschland und gegen die Wiedervereinigung. [Der französische Präsident] Mitterrand stellte [Bundeskanzler] Kohl ein Ultimatum und sagte, er werde der Wiedervereinigung nur zustimmen, wenn Deutschland die D-Mark aufgebe. Attali, sein Berater, schrieb in einer Biographie über Mitterrand, daß er sogar mit einem Krieg gedroht habe, und Kohl sagte in einem Interview, „Es war eine Frage von Krieg und Frieden“, damals die D-Mark aufzugeben. Und Bush senior sagte, wir werden der deutschen Wiedervereinigung nur zustimmen, wenn Deutschland einer Selbsteindämmung zustimmt, indem es dem Maastricht-Abkommen der Europäischen Union zustimmt.
Seit damals wurde die deutsche Wirtschaft zerstört. Die Löhne in unserem Land wurden gesenkt und der Binnenmarkt geschwächt. Und die Durchsetzung des Euro war das Übel - „das eben ist der Fluch der bösen Tat, daß sie, fortzeugend, immer böses muß gebären“1, denn die ganze Demoralisierung und die Entwicklungen, die danach kamen, waren wirklich eine Folge davon. Und der Kollaps des Binnenmarktes, den wir jetzt sehen, bedeutet, daß Deutschland, dem man in der Nachkriegszeit niemals erlaubt hat, eine starke nationale Identität zu entwickeln, daß die „Deutschland AG“ jetzt vor der Auflösung steht. Und infolgedessen wird die Bevölkerung immer demoralisierter. Wenn man am Büchertisch organisiert, merkt man das jeden Tag. Die Leute sagen: „Oh, man kann ja doch nichts machen!“ Aber das ist wirklich der Fluch der bösen Tat, unter dem wir leiden.
Nun, als Konsequenz davon, weil es keine Vision gab, wurde also die Chance der Wiedervereinigung verpaßt.
Dann wurde [1999] in den Vereinigten Staaten das Glass-Steagall-Gesetz aufgehoben. Und 2003 war bereits klar, daß die Hedgefonds große Risiken erzeugten, denn schon 2003 verlangte Herr Ackermann von der Deutschen Bank in einem Treffen mit dem damaligen Bundeskanzler Schröder eine „Bad Bank“, die den „Giftmüll“ aufnehmen sollte, und ein Jahr später traf sich eine Gruppe gewisser Leute und gründeten in Deutschland etwas, was gewissermaßen der Abschaffung des Glass-Steagall-Gesetzes entsprach, „True Sale International“. Dadurch wurde den Hedgefonds und Anlagefonds erlaubt, in diesem Land tätig zu werden. Das bedeutete, daß man den Heuschrecken freie Hand gab, hereinzukommen und alles zu übernehmen.
Das große Problem, das wir jetzt haben, ist, daß die gleichen Leute, die all das verursacht haben, jetzt auch die Leute sein sollen, die die Reform für das neue System durchführen. Und ich denke, das kann nicht sein. Denn beispielsweise der jetzige Staatssekretär im Finanzministerium, Jörg Asmussen, der wirklich typisch ist für die Leute, die den Weg für die Hedgefonds freigemacht haben, ist jetzt zuständig für die Vorbereitung des G-20-Gipfels, der am 2. April in London stattfinden soll, wo Herr Brown ein sehr kosmetisches Papier für einen „New Global Deal“ vorbereitet hat, aber offensichtlich mit dem Ziel, das gleiche System mit einigen kosmetischen Änderungen beizubehalten. Dieser Mann, Jörg Asmussen, sollte also offensichtlich nicht auf diesem Posten sein, denn ich habe keinerlei Vertrauen darauf, daß er das Wissen oder die Motivation hat, wirkliche Änderungen vorzunehmen.
Leider hat sich auch unser neuer Wirtschaftsminister zu Guttenberg bereits geäußert und die Prognose abgegeben, daß die Krise im Herbst vorbei sein wird - also nach der Bundestagswahl. Und auch Jörg Asmussen sagte letzten Juli, er sei überzeugt, daß das Ende der Krise näher sei als ihr Anfang.
Wir haben also Leute, die keine wirtschaftliche Kompetenz oder Kenntnisse haben. Beispielsweise hat das IFO-Institut in München, das von „Professor Unsinn“ geleitet wird, im Januar einen „Index des Konsumklimas“ veröffentlicht. Nun, das ist eine sehr wissenschaftliche Herangehensweise an eine Prognose. Denn dabei werden 500 Unternehmer befragt „Wie fühlen Sie sich heute morgen? Und denken Sie, daß das besser werden wird, oder schlechter?“ Und je nachdem, ob diese Leute ein schlechtes Abendessen hatten und schlecht geschlafen haben, oder ob sie ein gutes Frühstück hatten und sich gut fühlen, dann sagen sie irgend etwas, und das wird dann als Prognose veröffentlicht. Diese Leute haben keine Ahnung, und sie haben die falsche Denkmethode.
Die einzige Ausnahme in Europa ist zum Glück [Italiens Wirtschaftsminister] Giulio Tremonti, der das Neue Bretton Woods auf die Tagesordnung setzen will, wenn Italien den Vorsitz des G8-Gipfels hat - ich denke, daß das im Juni oder Juli sein wird. Tremonti hat viele gute Dinge gesagt, etwa, daß es sich bei diesem Giftmüll nur um virtuelles Geld handelt, und niemand etwas verlieren wird, weil sie niemals etwas besessen haben, und deshalb werde niemandem geschadet, wenn man es einfach aus den Büchern nimmt. Er hat kürzlich auch gesagt, daß Inflation die schlechteste Lösung für dieses Problem wäre.
Am kommenden Dienstag [dem 24.2., siehe Neue Solidarität 10/2009] wird es eine Debatte im italienischen Senat geben, bei der die drei Vorschläge für ein Neues Bretton Woods - von denen einer mit dem Namen Lyndon LaRouche verbunden ist, während die beiden anderen in verschiedenem Grade Plagiate dieses ursprünglichen Vorschlages sind - zur Diskussion und Abstimmung stehen werden. Das wird hoffentlich ein Schritt voran sein.
Aber ich sage Ihnen: Es wird schlimmer und schlimmer werden, bis Lyns Vorschläge umgesetzt sind. Und ich möchte Ihnen als meinen Plan B, zeigen, was mit Deutschland geschehen wird, wenn wir Lyns Programm nicht durchbekommen. [An dieser Stelle zeigte sie zwei Fotomontagen, auf denen das Brandenburger Tor und der Kölner Dom vom Urwald überwuchert sind.] So wird es vielleicht in 50 Jahren aussehen, wenn wir uns nicht zusammenreißen! [Sie zeigte dann noch ein Foto der vom Urwald überwucherten Ruinen von Ankor Wat in Kambodscha.] Hier sehen Sie ein anderes altes Gemäuer, auf dem schon Bäume wachsen, das ist die frühere Hauptstadt des Khmer-Reiches, Ankor.
Ich wollte Ihnen mit dieser Fotomontage bloß zeigen, was mit Deutschland geschehen wird, wenn wir uns nicht ändern.
Nun, das wollen wir offensichtlich nicht - ich denke, da werden Sie zustimmen. Aber ich denke, wir müssen jetzt die Rolle Europas vollkommen ändern und die Werte der Globalisierung zurückweisen - all das, was in den letzten 40 Jahren abgelaufen ist - und wieder zu einem Europa der Nationalstaaten zurückkehren, einem Europa der Vaterländer, aber vor allem zu einem Europa mit einem völlig anderen Menschenbild.
Der Mensch ist keine Kreatur, die bloß Schmerz vermeidet und ihre Lust steigert. Er ist kein Wesen, das bloß die Lust im Hier und Jetzt maximiert, es ist nicht die Idee, immer mehr zu haben und zu besitzen - Geld, Geld, Geld, Profit, Profit, Profit, und Spaß auf Kosten der anderen.
Wenn wir nicht zu einem Menschenbild als Zentrum der Politik und der Wirtschaft zurückkehren, in dem der Mensch der Idee gerecht wird, daß er das Abbild des Schöpfers ist -
Nun, was bedeutet das? Es bedeutet, daß der Mensch den edelsten Aspekt des Schöpfers nachvollzieht, und das ist die kreative Tätigkeit. Der Mensch ist, Nikolaus von Kues zufolge, der schließlich der Begründer des modernen Nationalstaats ist, der Begründer der modernen Wissenschaft: Der Mensch ist fähig zur Capax Dei, d.h., der Mensch ist fähig, an Gott teilzuhaben. Das bedeutet, daß man nur dann sein volles Potential als Mensch erreichen kann, wenn man das in sich selbst entfesselt, die göttliche Qualität, und sie in den kreativen Aktivitäten zum Ausdruck bringt.
Gottfried Leibniz machte am Ende des 17. Jahrhunderts eine Prognose, die wirklich interessant ist. Er sagte: Wenn an einem bestimmten Punkt der Menschheitsgeschichte die ganze Welt vom Utilitarismus kontrolliert würde, und alle Regierungen davon korrumpiert würden, werde es zu einer Weltrevolution kommen.
Nun, das könnte geschehen. Ich denke, das Schlimmste, was geschehen könnte, wäre, daß die Welt in eine Art weltweite Jakobiner-Revolution eintritt, und ich habe keine klare Vorstellung davon, was für eine Welt dabei herauskommen würde, außer Chaos und eine Menge toter Menschen!
Aber wir sind an einem völlig neuen Punkt der Geschichte. Der General [de la Maisonneuve] hat vom Ende einer Epoche gesprochen, und das ist wahr: Wir befinden uns einem Punkt der Geschichte, wie es ihn bisher noch nie gegeben hat!
Denn es gab zwar Krisen von Kulturen, die untergegangen sind. Aber an einem anderen Ort der Erde haben die Menschen davon gar nichts gewußt, weil man viele Jahre brauchte, um zu reisen, und die Menschen starben eher, als daß sie zurückkamen.
Als zum Beispiel das Römische Reich zusammenbrach, da hatte man davon in Indien keine Ahnung. Sie hatten dort die wunderschöne Gupta-Periode. Das war die Zeit, in der die schönsten Dramen in Sanskrit verfaßt wurden. Es gab auch andere Perioden, in denen eine Kultur unterging, und eine andere aufstieg und blühte.
Diesmal ist es völlig anders: Wir sind zum ersten Mal völlig globalisiert. Wir sind wirklich eine Welt, und wir müssen gemeinsam daraus herauskommen, als eine Welt, und dazu gehört natürlich ganz besonders auch Afrika, von dem sie morgen noch mehr hören werden.
Zunächst einmal müssen wir alle Werte und Paradigmen zurückweisen, die der Grund für diese Krise sind, und das ist nicht irgend etwas „da draußen“: Jeder muß betrachten, welche Gewohnheiten und welche Dinge, die Sie mögen, zu dieser anderen Welt gehören, und dann muß man es durch etwas ganz anderes ersetzen.
Ich bin überzeugt, daß wir nur dann aus dieser Krise herauskommen werden, wenn in der nächsten Zeit in jedem Land und in jeder Kultur wenigstens Fraktionen - vielleicht nicht gleich alle, wegen der Verdummung, die inzwischen stattgefunden hat, aber doch wichtige Kreise - zu den besten Traditionen ihrer Kultur zurückkehren werden. Und wenn man die Universalgeschichte als ganze betrachtet, dann wurde die Fackel des Fortschritts der Zivilisation zum Glück immer wieder von einer Kultur an die andere weitergegeben: An einem bestimmten Punkt hatten die Inder die höchste Kultur, an einem anderen die Chinesen, wiederum an einem anderen die Moslems, dann gab es die Italiener und die Spanier, und vor 200 Jahren die Amerikaner. In gewissem Sinne ist also alles, was wir tun müssen, zu unseren beste Traditionen zurückzukehren und dann untereinander auf dieser Ebene zu kommunizieren.
In China - und hier erlaube ich mir, etwas anderer Meinung zu sein als der Herr General - gibt es eine starke Tradition des Konfuzianismus, die wiederbelebt werden kann. Er ist da anderer Meinung, aber das ist in Ordnung - das ist eine Meinungsverschiedenheit unter Freunden.
In Indien gibt es die Tradition der Veden, das Sanskrit, das Wilhelm von Humboldt zurecht als „die höchstentwickelte Sprache der Welt“ bezeichnete! Es gab die Goldene Renaissance in Italien, in Frankreich gab es die großartige Tradition der Ecole Polytechnique und andere Leistungen.
Wenn die Welt aus dieser Krise herauskommt, und ich kann nur hoffen, daß die Vision, wie schlimm es ist und wie schlimm es werden könnte, in den Menschen die Kraft freisetzt, daß sie jetzt für eine Änderung kämpfen.
Der einzige Weg, da herauszukommen, ist es, zu den Ideen des Nikolaus von Kues zurückzukehren, zu der Idee, daß eine Konkordanz im Makrokosmos nur dann zu erreichen ist, wenn sich alle Mikrokosmen in der bestmöglichen Weise entwickeln, und daß jeder Mikrokosmos es als sein Eigeninteresse annimmt, die übrigen Mikrokosmen in der bestmöglichen Weise zu entwickeln. Das waren die Ideen, die dann in den Westfälischen Frieden einflossen.
Und dann brauchen wir noch etwas anderes: Sie müssen aufhören, gleichgültig zu sein. Wenn Sie eine nur selbstbezogene Person bleiben und sagen: „Oh, Afrika? Das ist mir egal. Die Leute in Mexiko? Die sind mir egal“, - nun, dann werden wir es nicht schaffen! Was Sie nach dieser Konferenz kultivieren sollten, wenn Sie es nicht schon getan haben, ist eine Passion für die Menschheit, eine Passion für die anderen, denn nur, wenn Sie diese Liebe für die Gemeinschaft der Völker empfinden - und ich meine damit alle Völker -, dann können wir die Änderungen und die Bewegung, die notwendig ist, wirklich in Gang setzen.
Was wird dabei Europas Rolle sein? Offensichtlich müssen wir den Imperialismus in jeglicher Form zurückweisen, vor allem den britischen Imperialismus. Ich denke, wir brauchen ein Europa, das nationale Kulturen hat, wie Lyn heute morgen sagte, und in dem der Staat die kreativen Fähigkeiten aller seiner Bürger katalysiert, weil sie die größte Quelle des Reichtums auch in der Wirtschaft sind.
Die europäischen Nationen müssen wieder zur Vernunft kommen, denn es ist sehr deutlich, daß wir in einer Lage sind, in der China und Indien künftig die wichtigsten Faktoren sein werden: Diese beiden Länder allein haben derzeit eine Bevölkerung von 2,5 Milliarden Menschen, das ist mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung, in nur zwei Nationen. Und Lyn hat vor einigen Jahren dieses wunderbare Buch geschrieben, Die kommenden 50 Jahre, in dem er beschreibt, wie die kleinen Nationen, die großen Nationen, Nationen mit großen Rohstoffvorkommen, Nationen ohne Rohstoffe, die Nationen im Binnenland und die Nationen an den Küsten zusammenarbeiten müssen. Und wir brauchen diese langfristige, vielschichtige Zusammenarbeit in gemeinsamen Wirtschaftsprogrammen wie der Eurasischen Landbrücke als Grundlage für den Wiederaufbau der Weltwirtschaft.
Aber das muß mit einer Renaissance einhergehen, einer emotionalen Änderung, einer kulturellen Renaissance, und die Menschen müssen sich wirklich ändern! Die Menschen müssen nicht das Geld schätzen, sondern ihre Kreativität! Sie müssen ein erfülltes Leben schätzen, in dem sie etwas Unsterbliches für die nächste Generation beitragen. Und ich denke, daß wir das schaffen können.
Aber Sie müssen dabei helfen. Wir alle müssen arbeiten wie noch nie zuvor, denn unsere Aufgabe ist es, in der nächsten Zeit in Europa ein Bündnis zu katalysieren, das mit den Vereinigten Staaten, Rußland, China und Indien zusammenarbeitet. Und ich denke, dann besteht Hoffnung.
Wenn nicht - dann machen Sie sich darauf gefaßt, in den Büschen zu leben.
Anmerkung
1. Octavio zu Max, Die Piccolomini V/1, Friedrich Schiller, Wallenstein-Trilogie.
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