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Aus der Neuen Solidarität Nr. 51/2008

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Wichtiges kurzgefaßt

Frankreich deckte Geldwäsche der City auf

Am 10. Oktober 2001, als sich der britische Premier Tony Blair nach den Anschlägen des 11. September als Anführer des Kampfes gegen den „islamischen Terror“ aufspielte, unternahmen die französischen Institutionen einen Flankenangriff auf die Briten. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuß veröffentlichte einen Bericht, in dem die Londoner City (neben anderen hochrangigen britischen Stellen) als „Geld- und Steuerparadies für Verbrecher“ angegriffen wird.

Zu dem Bericht gehört auch eine Studie über „Bin Ladens Geschäftsumfeld“. Die Franzosen warten immer noch auf die Auslieferung des islamischen Terroristen Rashid Ramda, der die Terrorwelle 1995 in Frankreich koordiniert haben soll und 1996 in England verhaftet wurde.

Der Bericht trägt den Titel „Die Londoner City, Gibraltar und die Territorien der Krone: Offshore-Zentren und Steuerparadiese für schmutziges Geld“. Die Verfasser verurteilen die große Anfälligkeit der City für Geldwäsche und den mangelnden politischen Willen der britischen Behörden, Finanzverbrechen ernsthaft zu verfolgen: „Die Regierung Ihrer hochwohlgeborenen Majestät behauptet, an vorderster Front den Terrorismus zu bekämpfen. Aber sie sollte zuerst vor der eigenen Haustür kehren“, sagte Arnaud Montebourg, der Sonderberichterstatter des Ausschusses, der den Bericht herausgab.

Auf die Frage, warum die britische Regierung nicht willens sei, das Finanzgeschäft transparenter zu machen, antwortete Montebourg direkt: Die City sei das Kernstück des Weltfinanzsystems, und die britische Macht beruhe gerade auf dieser Finanzmacht. Im Jahre 2000 erreichte das BSP der City annähernd 37,7 Mrd. $, das entspricht 13% des BSP von Großlondon und 3% des gesamten Vereinigten Königreichs.

Herausgegeben wurde die Studie von dem 1999 eingerichteten Parlamentsausschuß gegen Geldwäsche. Er hatte bereits drei Berichte veröffentlicht, die sich auf Liechtenstein, Monaco und die Schweiz konzentrieren.

Mehrere größere Presseartikel weltweit bezogen sich auf die Studie, wobei viele auch erwähnten, daß französische Experten für Terrorismusbekämpfung die Hauptstadt des Empires als „Londonistan“ betiteln. Am 29. Oktober 2001 schrieb Le Monde: „London ist seit vielen Jahren zur Hauptstadt der internationalen islamischen Terroristen geworden... Von Ende der achtziger bis Anfang der neunziger Jahre läßt sich eine gewisse Zahl intellektueller und militanter Islamisten in London nieder... Alle einflußreichen Prediger in ,Londonistan’ - Abu Hamza al-Masri, Abu Qatada oder Omar Bakri - haben die islamistische Sache in Algerien, Bosnien, Tschetschenien oder Kaschmir unterstützt.“

Libération: Die Rolle Saudi-Arabiens beim „pakistanischen Terrorismus“

In einem ausführlichen Hintergrundartikel beschrieb die französische Tageszeitung Libération am 9. Dezember die Verstrickung Saudi-Arabiens mit der „pakistanischen“ Terrororganisation Laschkar e-Toiba (LeT), die in Verbindung mit dem Massaker in Mumbai gebracht worden ist. „Die beachtlichen militärischen Fähigkeiten der LeT sind das Ergebnis einer 20 Jahren langen strategischen Zusammenarbeit und logistischen Unterstützung durch den pakistanischen Geheimdienst ISI, aber auch durch saudi-arabische Geldgeber und die Taliban-Führer.

Angefangen hat alles 1986, als Tausende Mudschaheddin gegen die Sowjetunion in Afghanistan kämpften. In diesem Jahr, mitten im pakistanischen Teil Kaschmirs, in der Kleinstadt Muridke, 35 km nördlich von Lahore, schmiedeten drei religiöse Führer Pläne, um einen Vorteil zu ziehen aus den großen Geldbeträgen, die von den saudi-arabischen Führern für diesen Kampf ausgegeben wurden, aber auch in der Hoffnung, offene Rechnungen mit ihren Feinden in Indien begleichen zu können.“

Laut Libération waren das:

Außerdem bezeichnet Libération Abdullah Azzam als den „Guru, der das Trio inspirierte“ und nennt ihn den „geistigen Vater von Osama bin Laden und Erfinder des modernen heiligen Krieges“.

Nach dem erfolgreichen Aufbau von Schulen und einem Gesundheitswesen im pakistanischen Kaschmir habe das Trio den militärischen Teil, LeT, organisiert, mit zwei Ausbildungslagern in Afghanistan, wo 1600 Mudschaheddin der Gebrauch von Waffen beigebracht wurde. Nach der Niederlage der Sowjetunion in Afghanistan habe sich LeT wieder nach Pakistan zurückgezogen, wo im Jahre 2002 fünf militärische Ausbildungslager betrieben wurden, davon vier im pakistanischen Teil Kaschmirs.

Danach schildert Libération mehrere Fälle britischer und amerikanischer Staatsbürger, die zum Islam „konvertierten“ und in solchen Lagern zu Terroristen ausgebildet wurden. Über die federführende Rolle westlicher Geheimdienste beim Aufbau der Mudschaheddin, und vor allem die engen Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Großbritannien (Stichwort BAE) schrieb die Zeitung nichts.

 

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