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Aus der Neuen Solidarität Nr. 48/2008

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Gesprächsthemen zuhauf

Am 15. November stellte die BüSo Sachsen die Listen für die kommenden Bundes- und Landtagswahlen auf, darunter besonders viele junge Kandidaten. Toni Kästner von der LaRouche-Jugendbewegung berichtet.

Wir hielten in Dresden am 15. November 2008 den sächsischen Landesparteitag der BüSo ab und stellten die Kandidaten für die Landtags- und Bundestagswahlen 2009 auf. Seit letztem Jahr ist die  LaRouche-Jugendbewegung in Dresden wieder verstärkt und mit langfristiger Perspektive vertreten. Das erklärt, warum sehr viele junge Menschen als Kandidaten antreten. Und das wird bei den Wahlen im nächsten Jahr ein entscheidender Faktor sein, denn die Wirtschafts- und Finanzkrise wird sich weiter verschlimmern, wenn nichts getan wird, und eine Lösung - ein gezieltes Konkursverfahren für das ganze Finanzsystem - liegt zwar auf dem Tisch, doch fehlt es an Menschen, die sich für eine solche Lösung einsetzen. Und wer könnte diese Aufgabe besser erfüllen als junge Menschen, die mit dem Wissen der älteren ausgerüstet sich ihre Zukunft gestalten wollen?

Mit diesem einfachen Grundgedanken sind wir auf diesen 15. November zugegangen. Um das weiter auszuführen, luden wir die Bundesvorsitzende der BüSo, Helga Zepp-LaRouche, nach Dresden ein, eine Grundsatzrede zu halten. Es folgten ein optimistischer Rechenschaftsbericht des neuen Landesvorsitzenden und ehemaligen Leipziger Bürgermeisterkandidaten Karsten Werner sowie eine mehrstündige Diskussion darüber, wie man die Wahlkämpfe gestalten kann.

Zunächst aber eine kurze Darstellung der Grundsatzrede von Frau LaRouche. Sie fing mit der Feststellung an, daß der derzeitige Kollaps ungerecht gegenüber den Millionen Bürgern ist, die eigentlich „nichts dafür können“, doch nun von der Regierung geschröpft werden, um die Schulden von Spekulanten und deren Institutionen zu zahlen. Gleichzeitig jedoch versuchen unsere Medien den Kollaps herunterzuspielen und den Eindruck zu vermitteln, es wäre nur ein temporäres und nicht ein systemisches Phänomen, mit dem wir derzeitig konfrontiert sind. Doch man sollte bedenken, daß schon 1998 der Spekulationsfonds LTCM (Long Term Capital Management), dem der Bankrott drohte, nur durch Zusammenarbeit der 16 größten Banken, die 4 Mrd.$ zur Verfügung stellten, gerettet werden konnte, und daß die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) damals erklärte, wenn man dieses Geld nicht hätte aufbringen können, hätte das zu einem Zusammenbruch des gesamten Finanzsystems geführt. Heute haben die USA bereits ein Rettungspaket für 700 Mrd. $ verabschiedet, und Deutschland eines von 480 Mrd. Euro. Wo soll das hinführen, wenn wir dem nicht schnell Einhalt gebieten?

Falsche Ideologie

Es ging dann weiter mit der Frage, welche Ideologie dafür verantwortlich ist, daß so ein Desaster überhaupt möglich ist - und um es auf den Punkt zu bringen, sie lautet: „Billig kaufen, teuer verkaufen“. Diese Ideologie können wir nur loswerden, wenn wir unsere grundsätzliche Weltsicht verändern. Deswegen sind Lyndon LaRouche und seine Bewegung heute so wichtig, denn er begriff bereits 1948 die systemischen Fehler der Informationstheorie und der Systemanalyse und stellte fest, daß solche Methoden unzureichend sind, um eine Wirtschaft angemessen zu verstehen und vernünftige Prognosen zu erstellen.

1972, sagte Frau LaRouche, als sie zum erstenmal auf die Ideen ihres späteren Mannes stieß, ging es der Wirtschaft noch gut. Was sie veranlaßte, zu handeln und in die Politik zu gehen, war also nicht, daß sie unmittelbar sah, „wie schlecht es ihren Nachbarn ging und wie schlecht alles ist“, sondern die Erkenntnis, daß die in der Wirtschaft angewandten Gesetze längerfristig nicht funktionieren können.

Wer denselben intellektuellen Durchbruch macht, der wird auch sehen, warum wir statt eines monetären Geldsystems ein Kreditsystem brauchen, denn nur dadurch ist man in der Lage, starke Binnenmärkte zu schaffen und somit dafür Sorge zu tragen, daß Staaten das, was sie zum Überleben brauchen, auch selbst erzeugen können. Dann und nur dann sind die Staaten auch in der Lage, als wirkliche Souveräne in gegenseitige Beziehungen mit anderen zu treten, um die Menschheit weiterzubringen.

Der letzte Punkt der Rede von Frau LaRouche war die Kultur, die wohl den größten Einfluß auf das Denken und Handeln einer Bevölkerung ausübt. Aber „Kultur“ scheint heute nur noch etwas für die Oberschicht zu sein. Es wird zum Beispiel als schick angesehen, ins Konzert zu gehen, doch spielt wirklich gut komponierte Musik fast keine Rolle mehr im Alltag der Menschen. Es gilt als schick und extravagant, ins Theater zu gehen, aber wer setzt sich im normalen Leben noch mit dem Inhalt der Stücke auseinander? Oder, allgemeiner gefaßt: Wer ist noch an mehr als nur Unterhaltung interessiert? Nur eine denkende Bevölkerung ist eine politische Bevölkerung!

Wie man sich sicher vorstellen kann, stießen die hier kurz angerissenen Themen eine sehr muntere Diskussion an, die sich als sehr produktiv erwies und auch Ideen hervorbrachte, die wir sicherlich nächstes Jahr ausprobieren werden.

Im Rechenschaftsbericht ging es darum, was wir in Sachsen im letzten Jahr alles gemacht haben: Die beschriebenen Aktivitäten reichten von Flugblätterverteilen über Bürgermeisterwahl bis hin zur Kampagne für die Schuldenstreichung der SachsenLB und der Mobilisierung gegen den Vertrag von Lissabon im nationalen und internationalen Rahmen.

Der Landesvorstand hat mit Karsten Werner, einem 23-Jährigen Sonderpädagogik-Studenten, einen neuen Landesvorsitzenden. Er verdiente sich seine ersten Sporen als OB-Kandidat von Leipzig. Ihm zur Seite stehen der 24-Jährige Stahlbetonbauer Markus Kührt, in diesem Jahr OB-Kandidat in Dresden, und Michael Gründler. Die Landesliste zur Bundeswahl ist 16 Frauen und Männer stark und wird von den Mitgliedern der LaRouche-Jugendbewegung Markus Kührt, Toni Kästner und Madeleine Fellauer angeführt. Auf den ersten Plätzen der Landesliste zur Landtagswahl in Sachsen stehen Karsten Werner, Michael Gründler und Xenia Biereichelt. Alles in allem war deutlich zu sehen: Die BüSo ist wieder in Sachsen mit jungen Leuten unterwegs, und das sorgt für Gesprächsthemen zuhauf. Wir werden weitermachen und sind fest entschlossen, nächstes Jahr die 5% zu schaffen, aber dazu ist es nötig, daß die Bevölkerung anfängt, sich wieder an der Politik zu beteiligen.

Mit freundlichen Grüßen, Ihre BüSo Sachsen

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Eine Grenze hat Tyrannenmacht!
- Neue Solidarität Nr. 24/2007
Bürger vor dem Finanzkrach schützen - Schulden der Sachsen LB streichen!
- Neue Solidarität Nr. 19/2007
Hoffnung für die Heldenstadt
- die erste Broschüre der BüSo zur Leipziger Oberbürgermeisterwahl 2006
Wenn zwei sich streiten freut sich der Brite
- die zweite Broschüre der BüSo zur Leipziger Oberbürgermeisterwahl 2006
Die Internetseite der BüSo (externer Link)

 

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