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Aus der Neuen Solidarität Nr. 48/2008

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G18, 20, nur nicht passen!

Kurzkommentar

Der Patient liegt stark blutend auf dem Operationstisch. Um ihn herum stehen die Experten und können sich nicht einigen, was zu tun ist. Die einen rufen nach Blutkonserven, die anderen nach kreislaufstärkenden Mitteln. Jemand erklärt, daß dem Patienten doch nur ein Bein fehle, Herz, Lunge und Kopf seien alle unversehrt, also mit einem Wort: alles im grünen Bereich, nur keine Panik. Man solle auf die Selbstheilungskräfte des Organismus vertrauen, und er empfehle bloßes Handauflegen als unterstützende Maßnahme. Etwas im Hintergrund debattiert eine kleiner Gruppe über die Frage, ob die Prothese aus Aluminium, Titan, Holz oder Kunststoff angefertigt werden sollte. Einer von ihnen schreit die ganze Zeit: „Nur nachwachsende Rohstoffe, nachwachsende Rohstoffe!“ Ein Priester spendet derweil dem Patienten Trost. Niemand kommt auf die Idee, das Bein abzubinden. Nach Stunden, der Patient ist längst verblutet, vertagt man sich und gibt ein Kommuniqué an die Presse: „Wir sind auf gutem Wege, in den nächsten Tagen eine gemeinsame Vorgehensweise beschließen zu können.“

So in etwa ergeht es derzeit dem todgeweihten Weltfinanzsystem. Es werden jede Menge Einzelmaßnahmen diskutiert, aber das Wichtigste, nämlich, das weitere Ausbluten des Systems durch die unbezahlbaren Wettschulden der Derivatblasen zu stoppen, wird geflissentlich übersehen. Diese Wettschulden machen inzwischen das 35- bis 40-fache des Bruttoinlandsproduktes aller Länder dieser Erde aus, sind also nie und nimmer bezahlbar.

Dieses System ist tot. Man kann die Leiche mit Hilfe von Elektroschocks noch in wilde Zuckungen versetzen, aber nicht wiederbeleben. Es ist Zeit für ein neues System.

Inzwischen hat die Finanzkrise die Realwirtschaft erreicht. Die Automobilindustrie taumelt schon, der Stahl- und Maschinenbausektor kämpft mit drastischen Auftragsrückgängen. Nach den USA brechen die Exportmärkte China und Indien weg. Massenentlassungen stehen an. Der soziale Friede ist in Gefahr. Es ist höchste Zeit für ein neues Finanzsystem, eine neue, gerechte Weltwirtschaftsordnung. Aber auch die wird nur funktionieren, wenn zuerst die Wettschulden für null und nichtig erklärt werden. Sonst verlieren alle Maßnahmen, mögen sie für sich genommen auch richtig sein, ihren Wert. Ohne diese Voraussetzung ist alles andere nichts. Es ist Zeit, daß die Welt auf die weisen Worte von Lyndon LaRouche hört.

Klaus Fimmen,
BüSo-Kandidat in Frankfurt/Main für die hessische Landtagswahl