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Aus der Neuen Solidarität Nr. 47/2008 |
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Mit dem folgenden Flugblatt warnt die Bundesvorsitzende der Bürgerrechtsbewegung Solidarität, Helga Zepp-LaRouche, vor den Folgen des Scheiterns des G20-Gipfels am 15. November in Washington.
Liebe Bürger!
Unglücklicherweise kam es nicht als Überraschung: Das Gipfeltreffen der G20-Staaten in Washington ist an der Betonköpfigkeit der Bush-Administration, der britischen Regierung, und dem mangelnden Verständnis der meisten anderen Regierungen - leider auch der deutschen - gescheitert. Denn dieses System ist so abgrundtief bankrott, daß es selbst nicht mit neuen Regeln, lückenloser Überwachung und Transparenz zu retten wäre: Nur eine vollständige Konkursreorganisation und ein neues Kreditsystem, das auf vollkommen anderen Prinzipien aufgebaut wäre, kann die Menschheit vor dem Absturz retten!
Vage Erklärungen und unbestimmte Absichtsbekundungen für die Zukunft über neue Gipfeltreffen können nicht darüber hinwegtäuschen: Während die Eskalation der Krise sich immer dramatischer auf die Realwirtschaft auswirkt, und damit täglich Zehntausenden von Menschen weltweit die Lebensgrundlage entreißt und weitaus mehr dem Hungertod aussetzt, festigt sich der Verdacht, daß gewisse Finanzinstitutionen enorme Beträge horten, um als Kriegsgewinnler dann die abgewerteten Wirtschaftsgüter für einen Bruchteil des früheren Wertes aufzukaufen. Oder wie ist die Weigerung der Fed - entgegen früherer Zusagen - sonst zu werten, die Empfänger von zwei Billionen Dollar (nicht 700 Milliarden!) an sogenannten Rettungspakten bekanntzugeben?
Das menschenverachtende System des Turms zu Babel, die größte Casino-Wirtschaft aller Zeiten, genannt Globalisierung, bei der es immer mehr Dollarmilliardäre und -millionäre auf der einen, und immer mehr grausame Armut für Milliarden von Menschen auf der anderen Seite gegeben hat, ist endgültig an sein Ende gekommen. Die irrige Meinung ist weit verbreitet, daß „die USA“ zu 99% an dieser Krise schuld seien, und daß die Krise durch die amerikanische Hypothekenkrise ausgelöst worden sei, aber das verkennt die Natur der Sache. Das System der Blasenwirtschaft, das sich seit der Abschaffung der festen Wechselkurse durch Nixon 1971 und durch die private Kreditschöpfung auf sogenannten Offshore-Märkten aufgebläht hat, und das durch die Erfindung der „kreativen Finanzinstrumente“ und Derivatkredite durch Alan Greenspan seit 1987 ins Gigantische gesteigert wurde, ist nur an seiner schwächsten Stelle geplatzt.
An diesem Tanz um das goldene Kalb haben alle mitgemacht, die z.B. Gesetze gemacht haben, die Hedgefonds und Investment-Banken zugelassen oder der Deregulierung der Märkte zugestimmt haben, oder die selber mitspekuliert haben. Wenn jetzt die Regierungen weitere „Rettungspakete“ an die Banken vergeben, dann nur, damit die gleichen Nutznießer „frisches Geld“ für weitere Runden der Abzockerei erhalten. Aber auch die Vorstellung, daß man nur „neue Regeln und lückenlose Überwachung“ brauche, die Hedgefonds etc. aber beibehält, greift um Größenordnungen zu kurz. Wenn versucht werden sollte, den „Giftmüll“, d.h. ausstehende strukturierte Finanzpakete und damit verbundene Derivatkontrakte in der Höhe von schätzungsweise 1,5 Billiarden Dollar zu honorieren, dann wird es bald immer mehr Staaten so gehen wie Island: sie selber werden Konkurs anmelden müssen. Da würde auch kein Super-IWF einen Absturz ins Chaos verhindern können.
Einen Ausweg gibt es - aber nur, wenn dieses System durch ein anderes ersetzt wird. Nur wenn eine Gruppe souveräner Staaten, deren Kern aus den USA, Rußland, China und Indien bestehen muß, sehr bald nicht ein monetäres, sondern ein Kreditsystem beschließt, bei dem nicht private Interessen, sondern der Staat das souveräne Recht auf Kreditschöpfung hat, kann die absolute Katastrophe abgewendet und ein Wiederaufbau der Realwirtschaft begonnen werden.
Auch wenn die Lage in den USA mehr als problematisch ist, wie das Verhalten des zum Glück ausscheidenden Bush erneut gezeigt hat: Der Druck der Ereignisse und die atemberaubende Geschwindigkeit des Kollapses schaffen eine Lage, in der die Institutionen, auf die sich das Amt des neuen Präsidenten stützt, eher bereit sind, auf die Lösungsvorschläge von Lyndon LaRouche zu hören. Wenn sich dieser Block der vier stärksten Nationen formiert - und dies muß noch innerhalb dieses Jahres geschehen -, dann können sich positive Elemente Europas, wie sie z.B. in den Initiativen von Präsident Sarkozy und des italienischen Finanzministers Tremonti zum Ausdruck kommen, hinzufügen.
Jetzt muß dringend auf die Tagesordnung gesetzt werden, was in Washington versäumt wurde.
Eine wirkliche Neue Bretton-Woods-Konferenz muß folgende Maßnahmen beschließen:
Um anschaulich zu machen, wie einfach die Lösung wäre: Wenn wir das von der Regierung zur Verfügung gestellte Rettungspaket von 5oo Milliarden Euro statt dessen für Investitionen in die Infrastruktur ausgeben würden, wo sich in den letzten 15 Jahren ein Investitionsstau von einer Billion Euro angesammelt hat, könnten über 12 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden, wenn man von 25.000 Euro Kosten pro neuem Arbeitsplatz ausgeht. Wir würden dann jährlich 250 Milliarden Kosten für die Arbeitslosigkeit einsparen und das Nationaleinkommen jährlich um 500 Milliarden steigern. Kurz: wir würden zu der Philosophie zurückkehren, die in der Nachkriegszeit zum deutschen Wirtschaftswunder geführt hat!
Deutschland befindet sich in existentieller Gefahr! Schreiben Sie uns! Unterstützen Sie unsere Mobilisierung! Machen Sie Vorschläge!
Ihre Helga Zepp-LaRouche
Das BüSo-Flugblatt mit diesem Text finden Sie als Pdf-Datei auf der Internetseite der BüSo, www.bueso.de.
Lesen Sie hierzu bitte auch: Uneinsichtigkeit verschärft Weltdepression! Kommt am 17. November der ganz große Krach? - Neue Solidarität Nr. 45/2008 Hedgefonds gegen den Rest der Welt: Neues Bretton Woods am 15. November? - Neue Solidarität Nr. 44/2008 Neoliberales Dogma ist gescheitert: Jetzt auf Lyndon LaRouche hören! - Neue Solidarität Nr. 43/2008 Bankenkrach trifft Europa: Der Anfang von Ende der Londoner City - Neue Solidarität Nr. 42/2008 Keinen Cent für die Pleite- Banken! Der italienische Senat greift LaRouches Plan auf - Neue Solidarität Nr. 40/2008 Weltfinanzsystem vor der Kernschmelze - Jetzt ein Neues Bretton Woods! - Neue Solidarität Nr. 29/2008 „Britisch-imperiale Freihandelslehre“ ist am Ende - Jetzt eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung! - Neue Solidarität Nr. 24/2008 |
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