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Aus der Neuen Solidarität Nr. 46/2008

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Eine wahre klassische Tragödie: Unsere Wirtschaft ist auf den Bush gekommen!

Lyndon LaRouche veröffentlichte am 29. Oktober, fünf Tage vor der amerikanischen Präsidentschaftswahl, die folgende Lageeinschätzung.

Es wird Zeit, die jetzige Lage nüchtern einzuschätzen - wie immer die Präsidentschaftswahlen am 4. November ausgehen wird, unsere US-Republik ist in ihrer weiteren Existenz real gefährdet.

Was im folgenden Bericht angesprochen werden muß, ist der jämmerlich korrupte Zustand der gegenwärtigen Führungen in den politischen Parteien. Dies gilt vor allem seit ungefähr Februar 2007, als damals in besonderer Weise die Führung der demokratischen Partei sich weigerte, auf die Stimmen der Menschen und ihre Anliegen zu reagieren, die in den Zwischenwahlen im November 2006 zum Ausdruck gekommen waren.

Vergleichbare Probleme, sogar sehr kritische, hat es für unsere Republik in der Vergangenheit oftmals gegeben. Aber der Prozeß unserer nationalen politischen Angelegenheiten während der letzten acht Jahre hat jetzt vielleicht den höchsten Grad der Gefährdung seit Gründung unserer Republik erreicht. Unmittelbar vor den Novemberwahlen 2008 sollte dies unsere Gedanken bestimmen.

Wenn man einmal bestimmte Präsidenten oder Vizepräsidenten wie Aaron Burr ausklammert, deren Absichten nur als verräterisch eingestuft werden können, so hat der scheidende Präsident George W. Bush in den letzten acht Jahren, in denen er das Amt bekleidete, alles in den Schatten gestellt. Er war ohne jeden Zweifel die schlimmste, unentschuldbare Wahl als Präsident in der Geschichte unseres Landes. Er war schon die schlechteste Wahl, bevor er ins Weiße Haus einzog, und hat seitdem wenig erreicht - außer daß er demonstrierte, daß er für das Amt ohne jegliche Qualifikationen war. Er hat sich den zweifelhaften Ruf erworben, die Verräter einmal ausgenommen, der verabscheuenswürdigste Präsident aller Zeiten gewesen zu sein.

Das Desaster dieser Wahl kam aber nicht zufällig. Was immer in den nächsten sicherlich aufwühlenden, verbleibenden Wochen seiner Amtszeit passieren wird, er wird in die Annalen als der Präsident eingehen, der die USA nicht nur in den Bankrott getrieben, sondern auch eine Politik zu verantworten hat, die dem Versuch gleichkommt, den ganzen Planeten in das schlimmste finstere Zeitalter seit Menschengedenken zu stürzen.

Welche prominente politische Person unserer Republik oder halbwegs informierte Politiker im Ausland könnten so dumm oder feige sein, anzunehmen, jemand wie Präsident George W. Bush könnte eine Lösung für die gegenwärtigen Katastrophen der Welt formulieren?

Warum waren so viele Bürger, vor allem die einflußreichsten, so unfähig, die Weisheit und einfach nur den Mut aufzubringen, den Komplott des versuchten Amtsenthebungsverfahrens gegen den damaligen Präsidenten Bill Clinton zu neutralisieren, was nichts weiter war als eine Verletzung unserer Bundesverfassung? Dies löste die Kettenreaktion wirtschaftlichen und politischen Niedergangs aus, die mit der fragwürdigen Niederlage des Präsidentschaftskandidaten Al Gore durch eine schlimmere Option George W. Bush endete.

Es wird Zeit für die scheinbare Mehrheit unserer politischen Klasse, sich zu fragen, ob ihr Versagen, die Wiederwahl Bushs 2004 zu verhindern, schon Schatten weiterer zukünftiger Kapitel unserer nationalen Tragödie auf die unmittelbar vor uns liegenden Tage und Wochen vorauswirft. Oder müssen wir befürchten, daß allen denen, die heute als Führungspersönlichkeiten gelten, einfach nur die Einsicht und die Nerven fehlen, die nötig sind, um unsere Nation jetzt in sichere Gewässer leiten zu können?

Die einzige Orientierung für uns heute liegt in den Möglichkeiten, die uns unsere Verfassung einzigartig an die Hand gibt, und zwar im Gegensatz zu den Regierungsformen, wie sie in West- und Mitteleuropa immer noch vorherrschen. In diesem Moment schwerster Krise der modernen Geschichte hängt das Schicksal der Nation nicht so sehr von einer bestimmten Person als gewähltem Präsidenten ab, dessen Leben zudem noch gefährdet sein könnte, sondern vielmehr von den Institutionen der Präsidentschaft, die ungeachtet der jeweiligen Präsidenten historisch existieren.

Ich will das erklären:

Was wir jetzt durchleben, ist längst keine Rezession mehr, sondern eine sich beschleunigende, akute, allgemeine, finanzielle und physische Zusammenbruchskrise des gesamten Planeten. Wenn sie nicht aufgehalten wird, wird sie mit steigender Wucht in ein globales, „neues finsteres Zeitalter der Menschheit” münden.

Diejenigen, die die gegenwärtige Lage in den USA und der Welt verstehen, werden sich dessen bewußt sein, daß die Merkmale des allgemeinen Kollapses der amerikanischen Wirtschaft, eine wirtschaftlich-finanzielle Zusammenbruchskrise, die Ende Juli 2007 ausbrach, ähnliche, nur schlimmere Charakteristika aufweist, wie die Krise in der Mitte des 14. Jahrhunderts in Europa.

Heute wie damals geht die Hauptgefahr von einer Bande von Finanzpiraten aus, die mit der gleichen räuberischen Energie wie die Kreise der anglo-amerikanischen Parasiten agieren, die die Wall Street kontrollieren und die sich gegenwärtig um George Bushs Finanzminister Paulson scharen.

Diejenigen Bürger, die einigermaßen wissen, was unsere Nation jetzt braucht, um dem nahenden Alptraum zu entkommen, werden alle populären Einwände gegen die Warnungen, die ich hier zur Lage der Nation vorgetragen haben, zurückweisen. Dies ist keine Depression mehr, kein schwaches Echo von 1929; es ist eine allgemeine Zusammenbruchskrise der Finanzsysteme der ganzen Welt. Aber es gibt Möglichkeiten, die Welt in Sicherheit zu bringen, selbst aus dieser schrecklichen Gefahr heraus, vor der ich wiederholt seit Juli 2007 gewarnt habe.

Weil es nie und nimmer eine spontane, wundersame Erholung des Planeten aus dieser sich beschleunigenden allgemeinen Zusammenbruchskrise der Weltwirtschaft geben wird, liegt unsere einzige Hoffnung in der Rückkehr zu solchen Maßnahmen, wie sie Franklin D. Roosevelt seit März 1933 ergriffen hatte. Unser größtes, weit verbreitetes Problem liegt im verwirrten Geisteszustand unserer Wählerschaft, die über die politischen Themen vom Standpunkt der konkurrierenden politischen Parteien denkt, anstatt vom Standpunkt des gemeinsamen Interesses der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Generationen unserer Republik. Diese überparteiliche Führung darf nicht nur als Interessenvertretung von Fraktionen betrachtet werden, sondern als die breite bestimmende Basis unseres Präsidentschaftssystems, das für Krisenzeiten wie der jetzigen geschaffen wurde. Unsere Nation, und die Welt, könnte nur dann die größte Wirtschaftskrise der modernen Geschichte überwinden, wenn unsere Regierung sofort die einzigen Maßnahmen ergreift, die die Welt als ganze vom Abgrund eines langen, hereinbrechenden neues finsteren Zeitalters wegreißen.

Wir Amerikaner könnten uns nicht allein durch das Handeln unserer Regierung retten. Wir benötigen unmittelbare Vereinbarungen über Maßnahmen, die im Einklang mit führenden Nationen wie China, Indien und Rußland getroffen werden müssen. Ohne grundsätzliche Veränderungen, die die meisten führenden Trends der wirtschaftspolitischen Entscheidungen in diesen und anderen Nationen seit 1968 korrigieren, wird die ganze Welt, einschließlich die USA, von Tag zu Tag in einem sich beschleunigenden Tempo in einen völligen Zusammenbruch der finanziellen und wirtschaftlichen Systeme hineingezogen.

Wir haben kein parlamentarisches System

Zu jeder Zeit, besonders aber, wenn unsere Nation wie jetzt existentiell gefährdet ist, sollten unsere Bürger an das Amt der Präsidentschaft und nicht so sehr an den Amtsinhaber denken. Denn sie ist das wesentliche Element der Selbstregierung unter dem einzigartigen, bundesstaatlichen, und verfassungsrechtlichem System, das sich aus dem  Zusammenspiel des zufälligen Treffens der Cincinnati-Gesellschaft und der verfassungsgebenden Versammlung in Philadelphia damals entwickelte.

Unser besonderer Vorteil liegt zu einem außerordentlichen Grad darin, daß wir kein parlamentarisches System europäischer Prägung sind! Und die Wirtschaft unserer Nation beruht auch nicht auf der Doktrin von Adam Smith, der zur Zeit des Freiheitskampfes unser Feind war und es bis heute geblieben ist. Wir sind dank unseres speziellen Prinzips eines nationalen Kreditsystems einzigartig unter den Nationen der Welt; zu diesem wesentlichen Prinzip unseres Verfassungssystems müssen wir wieder zurückkehren, wenn wir nicht wie damals durch Lord Palmerston und das Britische Empire existentiell bedroht werden wollen.

Aus unserer Verfassung leiten wir die Autorität ab, die gescheiterten monetär-finanziellen Systeme zu ersetzen, wie das Großbritanniens und anderer Nationen, und Reformen einzuleiten, die nur wir, unsere Nation und Rechtsstaat initiieren  können, so daß es zu einer unmittelbaren Aufschwung der Nationen der Welt aus der gegenwärtigen Zusammenbruchskrise der Welt kommen kann.

Wir müssen uns also die entscheidende Frage stellen: Sind wir in der Lage, den wahrscheinlich am 4. November diesen Jahres gewählten Präsidenten zu beeinflussen, sofort die notwendigen Reformen anzupacken, die unsere Nation und seine Bevölkerung retten können? Keiner der beiden nominierten Kandidaten hat bisher die Qualitäten gezeigt, die dringend notwendigen Reformen rechtzeitig durchzuführen.

Lassen Sie uns deshalb eine etwas andere Frage stellen: Könnte die Institution der Präsidentschaft den gewählten Präsidenten als Instrument der Verfassung nutzen, um die dringende Wirtschaftsreform zu beginnen?

Die Antwort ist: Ja! Wird die Präsidentschaft, die aus einer Fülle die Politik gestaltenden Institutionen und Personen besteht, willens und fähig sein, für die nötigen Lösungen zu mobilisieren, da ein individueller Präsident wahrscheinlich scheitern müßte? Dies ist die viel, viel wichtigere Frage als die nach der Person, die im Januar am Tag der Inauguration das Amt antreten wird.

Wir müssen unbedingt vermeiden, als hinge unser Schicksal davon ab, uns auf alle möglichen faulen Kompromisse einzulassen, die jetzt im Umfeld der Bush-Regierung und durch Interessen und Institutionen im Ausland ausgekocht werden. Das Überleben der Zivilisation erfordert nichts weniger als die Ablösung des gegenwärtig herrschenden europäischen Währungssystems durch das amerikanische, verfassungsrechtlich begründete Prinzip eines Kreditsystems.

Die erforderliche Reform wird scheitern, wenn diese entscheidende Bedingung, die Abschaffung internationaler Geldsysteme zugunsten eines Hamiltonischen Kreditsystems nicht grundsätzlich erfüllt wird. Dies erfordert die führende Rolle der USA in einer kleinen Gruppe von mächtigen Nationen, darunter Rußland, China und Indien, die sich auf die grundsätzliche Form dieses spezifisch Hamiltonischen Roosevelt-Systems einigen. Wenn dies erreicht ist und im Dienst der gleichberechtigten Interessen der Nationen der Welt ausgeführt wird, können wir erfolgreich aus einer Lage herauskommen, die andernfalls sehr bald zu einem allgemeinen Zusammenbruch jeder Wirtschaft der Welt für einen Zeitraum von vielleicht Generationen führen würde.

Für eine so weitreichende Herausforderung wäre kein Präsident als Einzelperson in der Lage, die Bevölkerung zu vertreten. Für ein Problem dieser Tragweite müssen wir uns auf unsere Institution der Präsidentschaft verlassen, anstatt auf irgendeinen Präsidenten, der zeitweilig dieses Amt innehat.

Meine Aufgabe, für die ich mich durch meine Prognosen der Ereignisse als in einzigartiger Weise kompetent erwiesen habe, besteht darin, die implizit unsterbliche und viel zu wenig verstandene Institution der amerikanischen Präsidentschaft zu mobilisieren. Sie sollte unsere Republik zu der Aufgabe verpflichten, die jetzt so dringend ist, die Welt als ganze von den Dummheiten zu befreien, die durch das Abrücken vom Erbe der Roosevelt-Ära, vor allem aber seit der Zeit von 1968 bis 1981, dominiert haben. Es ist nicht der nur vorübergehende Präsident, sondern die unsterbliche Institution unserer implizit unsterblichen Präsidentschaft, die uns jetzt auf unsere unverzichtbare neue Rolle einschwören kann, eine hoffnungsvollere Zukunft für die Menschheit als ganze zu gestalten.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Schriften von Lyndon H. LaRouche 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache

 

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