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Aus der Neuen Solidarität Nr. 43/2008

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„Giftmüll gehört rigoros entsorgt“

Unter der Überschrift „Paket greift zu kurz“ veröffentlichte die Passauer Neue Presse am 15. Oktober einen Leserbrief des bayrischen Unternehmers Reinhard Maßberg, der auch Mitglied des bayerischen Landesverbands der BüSo ist. Die Zeitung kürzte den Hinweis auf Lyndon LaRouches Vorschlag eines Neues Bretton Woods, den Vergleich mit dem finsteren Zeitalter im 14. Jahrhundert und die ausdrückliche Warnung vor einer Hyperinflation wie der von 1923 heraus; abgedruckt wurde der folgende Text:

„Nun ist das ,Mega-Rettungspaket’ geschnürt, aber es kommt reichlich spät, und es greift viel zu kurz. Ein großes Problem ist, daß in den Tresoren der Banken weltweit noch Billionen an ausstehenden Derivatkontrakten lagern, deren Größe man nur schätzen kann. Man denkt da in Größenordnungen von 500 bis 700 Billionen Dollar. Dieser ,Giftmüll’ gehört rigoros entsorgt. Heißt: Der Staat muß in­solvente Finanzinstitutionen über­nehmen und in einem ordentli­chen Bankrottverfahren wertlose Papiere abschreiben. Solange man zwar Hunderte von Milliarden in das kaputte System pumpt, damit aber u. a. nur diese wertlosen Pa­piere aufkauft und weiter unterstützt, werden diese wirkungslos in den schwarzen Löchern des kaput­ten Finanzsystems versickern.

Mit diesen Milliarden müßte vielmehr sichergestellt werden, daß ausrei­chende Kreditlinien für alle we­sentlichen Funktionen von Pro­duktion, Handel und Versorgung der Haushalte zur Verfügung ge­stellt werden. Es muß konsequent wieder eine Finanzstruktur errich­tet werden, mit festen Wechselkursen, damit weitere zukünftige Spekulationen und eine neuerliche ,Casinowirtschaft’ auf den Finanzmärkten wirkungsvoll verhindert werden.

Wenn die jetzt bereitgestellten 500 Milliarden nicht in produktive, niedrig verzinste Kredite münden, um die physische Wirtschaft wieder anzukurbeln, wird der Steuerzahler, also jeder einzelne Bürger, auf lange Jahre hinaus massiv zusätzlich belastet werden. Dieses Geld ist ja bekannterweise (bei einer Staatsverschuldung von 1,6 Billionen Euro) gar nicht vorhanden, sondern muß schlicht und einfach gedruckt wer­den bzw. wird heute virtuell am Computer erzeugt. Das ergibt auf lange Jahre hinaus eine Doppelbe­lastung durch weitere Steuererhöhungen einerseits, denn die aus­ufernde Staatsverschuldung muß ja wieder zurückgeführt werden, und einer zusätzlichen hyperinfla­tionären Entwicklung anderer­seits. Denn je mehr Geld ,erzeugt’ wird, das nicht durch die Wert­schöpfung einer physischen Produktion entstanden ist, desto we­niger ist es wert. Bleibt zu hoffen, daß die verantwortlichen Politi­ker endlich aufwachen und auf die Experten hören, die diese Krise schon lange prognostiziert und auch vorgenannte Lösungsvorschläge auf den Tisch gelegt haben.

Wenn nicht, werden wir unweiger­lich in den nächsten Monaten den endgültigen weltweiten Zusammenbruch des Finanzsystems erleben.

Reinhard Maßberg, Johanniskirchen

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