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Aus der Neuen Solidarität Nr. 42/2008 |
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Im Wortlaut. Am 2. Oktober hatte Lyndon LaRouche in Washington ein
Treffen mit Diplomaten aus aller Welt. Nur einen Tag zuvor hatte er ein
weltweit übertragenes Internetforum (siehe letzte Ausgabe) bestritten, und
einen Tag später kapitulierte das Repräsentantenhaus vor den Forderungen der
Wall Street und stimmte dem 700-Mrd.$-Rettungspaket der Regierung Bush zu.
In seiner einleitenden Ansprache zu der mehrstündigen,
vertraulichen Diskussion mit den Diplomaten hob LaRouche immer wieder die
besondere Bedeutung der amerikanisch-russischen Zusammenarbeit für die
Schaffung eines neuen Weltfinanzsystems nach dem Vorbild des
Bretton-Woods-Systems von 1944 mit seinen festen Wechselkursen hervor. Eine
solche Partnerschaft, so LaRouche, würde sicherstellen, daß sich auch China,
Indien, Japan, Südkorea, Italien, Frankreich und Dutzende weiterer Nationen aus
aller Welt an einem solchen Vertragswerk beteiligen würden. Ohne die
amerikanisch-russische Grundlage, warnte LaRouche, seien die Nationen nicht in
der Lage, die Macht des jetzigen, anglo-holländischen, liberalen Systems der
Globalisierung, des Freihandels, der mörderischen Deindustrialisierung und
malthusianischen Entvölkerung zu brechen. Es folgt LaRouches Rede im Wortlaut.
Vielleicht haben viele von Ihnen das gestrige Internetforum oder einen Teil davon gesehen oder davon gehört, das ich von dieser Stadt aus veranstaltet habe.
Wir befinden uns in der schlimmsten Krise der Welt in der Geschichte der europäischen Zivilisation seit dem Mittelalter. Es gibt keine Krise der modernen europäischen Geschichte, die mit dieser Krise, die uns jetzt trifft, vergleichbar wäre. Der dem Zusammenhang am nähesten kommende Vergleich ist der mit dem allgemeinen Zusammenbruch Europas im 14. Jahrhundert, dem sogenannten finsteren Zeitalter. Das führte zum Verfall der Hälfte aller Gemeinden Europas, einem Rückgang der Bevölkerung um ein Drittel und zum Ausbruch von völligem Chaos und dem Verschwinden ganzer Bereiche der Kultur.
Diese Krise wurde unmittelbar von einer Gruppe von Bankiers - wie den Investmentbankern von heute - herbeigeführt, dem norditalienischen Bankensystem. Dieses System betrieb einen Wucher, wie wir ihn von den Vereinigten Staaten und Großbritannien usw. und anderswo kennen, der seit dem Ende der achtziger Jahre zunahm, insbesondere seit 1987. Wir haben jetzt den Punkt erreicht, und zwar durch Finanzmethoden, die mit Alan Greenspan assoziiert werden und die man zuvor als kriminell betrachtet hatte, Methoden, für die einige Leute in den Vereinigten Staaten ins Gefängnis geschickt worden waren: Als Resultat dieser Methoden der spekulativen Vermehrung nomineller Vermögenswerte haben wir jetzt den Punkt erreicht, an dem das gesamte Weltsystem bankrott ist.
Obwohl die Vereinigten Staaten stark geschrumpft sind und der britisch zentrierte Teil des internationalen Systems seine relative Macht vermehrt hat, ist der Dollar immer noch die Hauptwährung und das Maß der Werte des weltweiten Besitzes. Der Krach des Dollars, der sich gerade abspielt, bedeutet einen Krach des Weltwährungs- und -finanzsystems. Es ist nicht nur ein Krach des Dollars, wie sich in Europa und anderswo reflektiert und wie an den Vorkehrungen, die man in Rußland usw. trifft, sieht. Dies ist keine US-Krise. Es ist keine Hypothekenkrise. Es ist ein allgemeiner Zusammenbruch des gesamten Weltwährungs- und -finanzsystems in seiner gegenwärtigen Form als Post-Bretton-Woods-System: Es bricht zusammen. Seine Betriebsart ist hyperinflationär. Es kann in sehr kurzer Zeit durchbrennen. Und wenn keine korrektiven Maßnahmen ergriffen werden - und man kann sie prinzipiell ergreifen -, wird die Welt in ein neues finsteres Zeitalter stürzen. Das ist die Realität der Lage.
Wie ich gestern angedeutet habe, liegt der positive Aspekt der Situation darin, daß wir, wenn eine Gruppe führender Nationen mit dem richtigen Verständnis der Lage anfangen würde zusammenzuarbeiten, sofort in einer Notoperation das Weltwährungs- und -finanzsystem reorganisieren könnten. Daran müßte der US-Dollar beteiligt sein, denn ein großer Teil der Werte der Welt sind in Dollar ausgewiesen, auch wenn der US-Dollar sie nicht besitzt. Andere Leute besitzen sie, die Briten z.B. besitzen eine Menge Dollars.
Deshalb brauchen wir Ordnung im System, und das bedeutet, daß wir das Weltsystem einem Konkursverfahren unterziehen und etwas wieder herstellen müssen, was den Absichten von Franklin Roosevelt 1944 mit dem Bretton-Woods-System entspricht. Der einzige Weg dazu ist - praktisch, nicht bloß abstrakt -, daß vier Nationen zu einer Übereinkunft kommen müssen, damit eine solche Reform schnell genug geschehen kann, um die Welt vor der Hölle zu retten. Diese vier Nationen sind die Vereinigten Staaten - trotz der Veranlagung unseres derzeitigen Präsidenten und anderer Leute hier gibt es einen starken Druck für Reformen dieser Art; es gibt einige Schwierigkeiten, die ich gestern angesprochen habe, Angst usw., die verhindern, daß die Menschen in den Vereinigten Staaten jetzt vernünftig reagieren. Viele Leute in den Vereinigten Staaten warten auf den Januar des kommenden Jahres, weil sie hoffen, daß dann ein neuer Präsident sein Amt antritt und den gegenwärtigen Präsidenten ablöst. Das ist zwar in gewissem Sinne eine Hoffnung, aber es ist ein Fehler. Denn in den kommenden vier Monaten wird sich das Schicksal unseres Systems entscheiden...
Die zweite Nation muß Rußland sein. Die dritte Nation muß China sein. Die vierte Nation muß Indien sein. Wenn sich diese vier Nationen auf eine passende Vereinbarung einigen, dann werden die meisten übrigen Nationen der Welt sich sofort der Reform anschließen. Man wird diese Reform nicht von Europa bekommen, auch wenn es dort in Europa Sympathien für eine solche Reform gibt. Es gibt eine Resolution in Italien, im italienischen Senat, in der die Politik eines Neuen Bretton Woods nach dem Entwurf unter meinem Namen enthalten ist, und sie wird von mehr und mehr Senatoren unterstützt. In Frankreich wird etwas von Sarkozy angestoßen. Es gibt verschiedene Interpretationen darüber, was das bedeutet, aber ich mache mir darüber nicht viele Gedanken. Denn wenn die Vereinigten Staaten, Rußland, China und Indien sich in einer bestimmten Richtung bewegen, dann wird sich auch Frankreich unter Sarkozy in diese Richtung bewegen. Sarkozy ist proamerikanisch genug, um das zu tun. Das ist unsere beste Chance.
Was bedeutet das? Es bedeutet, daß wir eine langfristige Sicht einnehmen müssen, denn das System ist bankrott, und das System war seit 40 Jahren dabei, bankrott zu gehen. Wenn wir die Weltproduktion pro Kopf und Quadratkilometer physisch anstatt in Geldwerten messen und den Wert der Grundinfrastruktur berücksichtigen, die für die Industrie, Landwirtschaft etc. dieser Gesellschaft notwendig ist, ist der physische Produktionsausstoß der Welt und der Vereinigten Staaten pro Kopf und pro Quadratkilometer seit 1968 jedes Jahr gesunken! Wir hatten 40 Jahre der Eselei, seit dem Haushaltsjahr 1967/68 in den Vereinigten Staaten, auf das die Wahl von Nixon folgte. Sie war eine Katastrophe, und seit jener Zeit ging es mit uns bergab. Es wurde schlimmer und schlimmer und schlimmer und schlimmer.
Das heißt nicht, daß jeder Präsident schlecht war. Aber es liegt in der Natur der Tragödie, daß führende Personen, auch wenn sie vielleicht gute Menschen waren, im System gefangen sind, und die Fähigkeit des Individuums innerhalb des Systems, das System neu auszurichten, historisch immer sehr schwierig war. Selbst wenn mutige Leute starke und gute Absichten haben, heißt das nicht, daß sie auch in der Lage sind, sie umzusetzen, selbst in ihrem eigenen Land.
Als Resultat dieser internationalen Lage, in der das Britische Empire, d.h. die anglo-holländischen, liberalen Finanzinteressen, die imperiale Interessen sind, die Welt immer mehr dominierte, dominierte ihre grüne Politik, ihre industriefeindliche Politik, ihre landwirtschaftsfeindliche Politik die Welt. Unter diesen Umständen schrumpften die Vereinigten Staaten seit dem Haushaltsjahr 1967/68 in jedem Jahr, gemessen an der physischen Produktion und am Lebensstandard pro Kopf und pro Quadratkilometer. Ein ähnlicher Trend begann etwa zur gleichen Zeit in Europa, ungefähr zwischen 1968 und 1973.
Die Welt kollabierte.
Nun gibt es scheinbar einen entgegengesetzten Trend in Ländern wie China. China hat seine industrielle und sonstige Entwicklung auf der Grundlage von Vereinbarungen mit den Vereinigten Staaten gesteigert. Aber es tat dies auf der Grundlage von Preisen, mit denen China die Bedürfnisse von 70% seiner eigenen Bevölkerung nicht erfüllen konnte. Man sieht deshalb wohl Fortschritte in China, aber Fortschritte, die auf dem Dollar beruhen, und Fortschritte, die darauf beruhten, daß China billig arbeitete, zu geringeren Preisen, als man für die gleiche Produktion in den Vereinigten Staaten hätte zahlen müssen. Was bedeutet, daß China für seine eigene Arbeit nicht genug aus dem Dollar bekommt, um seine gesamte Bevölkerung zu entwickeln.
Wenn man Indien betrachtet, sieht man ein anderes Problem, das aber ähnlich ist: Das gleiche, generelle Problem des britischen Imperialismus und dessen Erbschaft. Das gleiche haben wir in ganz Eurasien.
Nun haben wir eine Lage, in der die ehemals führenden Industriemächte der Welt - die Vereinigten Staaten und Westeuropa - in dieser Zeit wirtschaftlich und sozial, intellektuell und moralisch zur Hölle fuhren, während es eine gewisse Entwicklung in anderen Teilen der Welt gab, etwa in Asien, und in letzter Zeit gab es auch beispielsweise in Südamerika eine positive Aufwärtsbewegung in den politischen Institutionen und Perspektiven.
Aber das reicht nicht! Afrika ist noch immer Opfer eines Massenvölkermords durch das Britische Empire - das ist die Realität! Das Britische Empire ist es, das Afrika zerstört.
Wir haben eine Mission: Nicht nur, daß wir die Volkswirtschaften der Vereinigten Staaten, Europas usw. wieder aufbauen müssen. Wir haben das Problem einer Welt, die bereits unter den Verknappungen leidet, die das System erzeugt, wie z.B. im Falle Chinas, das Fortschritte macht, aber nicht genug. Indien macht Fortschritte, aber 70% sind immer noch extrem arm. Ähnlich ist es in ganz Asien. Afrika ist das Ziel eines großen Völkermords, vor allem von Seiten der britischen Interessen.
Wenn wir die kommende Welt für die beiden nächsten Generationen gestalten wollen - und das ist der Zeitraum, über den wir nachdenken müssen -, müssen wir an ein Programm zur Entwicklung des Planeten denken, und zwar nicht im Kontext der Globalisierung, sondern im Kontext eines Systems souveräner Nationalstaaten. Das bedeutet, daß Nationen in bestimmten Teilen der Welt ein Abkommen über langfristige Entwicklung schließen, so daß wir Kredite auf eine Perspektive von bis zu 50 Jahren schöpfen können, für Investitionen in die Infrastruktur und ähnliche Projekte. So kann Afrika beispielsweise nicht entwickelt werden, ohne das moderne Äquivalent eines Eisenbahnnetzes, was im wesentlichen ein Magnetbahnsystem bedeutet. Ohne Aufbau eines Elektrizitätsnetzes, von Massenverkehrssystemen und Wasserprojekten kann Afrika sich nicht entwickeln. Der Völkermord würde dann von selbst weitergehen. Deshalb ist Afrika - als Teil der Welt - unsere Aufgabe!
In den Vereinigten Staaten und Südamerika haben wir einen Sonderfall: Die Vereinigten Staaten sind besonders abhängig von stabilen Beziehungen und der Prosperität Mexikos. Die Vereinigten Staaten und Mexiko hängen wiederum beide von der Stabilität und Entwicklung in Südamerika ab. Und es gibt die afrikanischen Angelegenheiten. Wir haben Eurasien, mit besonderem Gewicht darauf, wie wir den asiatischen Teil des eurasischen Kontinents entwickeln. Das bedeutet, daß wir von einer Perspektive über 50 Jahre reden. Und wir brauchen eine Konferenz, die gewissermaßen Vorentwürfe für die Verpflichtung zu einer solchen Perspektive erstellt.
Wenn wir das tun, dann können wir zu einer wirklichen Vereinbarung kommen, einer langfristigen, permanenten Vereinbarung über ein System fester Wechselkurse ohne große Änderungen im Vergleich zu den jetzigen relativen Werten, um Stabilität zu sichern.
Es bedeutet auch, daß wir das Weltfinanzsystem und das Währungssystem einem Konkursverfahren unterziehen müssen. Das sind Maßnahmen, die jetzt absolut unverzichtbar sind, um durchzukommen. Dies ist eine der größten Krisen in der Geschichte der Menschheit, in der gesamten Zeit vom Ende des finsteren Zeitalters Mitte des 14. Jahrhunderts über das Aufkommen der europäischen Zivilisation, die von 1492 an zu einer globalen Macht wurde. Und die Frage betrifft nicht nur jedes Land, sie ist ein internationales, globales Problem.
Aber auf der anderen Seite ist es ein Problem, das wir lösen können, wenn wir zu einer Übereinkunft, einer völlig soliden Vereinbarung zwischen den Nationen gelangen, vorausgesetzt, wir schaffen ein Kreditsystem, mit dem wir das gegenwärtige, bankrotte Währungssystem durch ein System fester Wechselkurse zwischen den Nationen ersetzen. Dann können wir Afrika langfristiges Kapital für Großprojekte wie z.B. Eisenbahnen, Wasser- und Elektrizitätsprojekte vorschießen. Afrika braucht kein Mikromanagement. Die Afrikaner können mit dem Problem umgehen, und wenn sie es nicht selbst tun, dann wird es sowieso nicht funktionieren. Aber Afrika braucht etwas von außen: Es braucht ein effektives Massenverkehrssystem für Fracht und Passagiere. Ohne das kann es keine Entwicklung geben. Es braucht Strom, und das heißt viel Kernkraft. Wenn man keinen Strom hat, gibt es keine Entwicklung. Man braucht ein Großprojekt zum Management der Wasserressourcen. Denn wenn die Wasservorkommen nicht angemessen verwaltet werden, wird es keine Entwicklung geben. Wenn wir Kapital in Infrastrukturprojekte investieren, die mit der Stromversorgung, Verkehr und Wasser zu tun haben, wird dieser Kreditfluß in andere Teile der Wirtschaft hineinsickern und zur Grundlage für die Ausweitung der Produktivität und der Beschäftigung werden.
Eine ähnliche, aber dennoch andere Lage haben wir in Südamerika. Wir haben eine Krise mit Mexiko: Mexiko wurde ruiniert durch das, was ihm 1982 angetan wurde. Ich führte damals einen großen Kampf um diese Frage. Aber seit dieser Zeit ging es mit Mexiko, das sich damals aufwärts bewegte, bergab, was die Lebensbedingungen der Bevölkerung angeht. Das war mit einer Auswanderungswelle aus Mexiko in die Vereinigten Staaten verbunden, und Mexiko wurde zum Durchgangsland für Menschen aus anderen Ländern Südamerikas in die Vereinigten Staaten. Nun werden diese Menschen in dieser Krise wieder über die Grenze zurück geschickt, zurück in die Orte, aus denen sie kamen, nach Nordmexiko, von wo diese Menschen als legale und illegale Einwanderer kamen, zurück in ein Gebiet, das nicht entwickelt wurde, und das heute noch weniger entwickelt ist als früher.
Die Zusammenarbeit in solchen Fragen ist also wesentlich.
In Europa brauchen wir eine Orientierung über die Welt. Wir brauchen die Idee der souveränen Nationalstaaten - nicht der Globalisierung. Die WTO [Welthandelsorganisation] ist eine Gefahr für die Menschheit! Souveräne Nationalstaaten, die ihre eigenen Angelegenheiten souverän regeln, die aber kooperieren. Nun, diese Kooperation muß ein langfristiger Fluß von Kapital, von Technologie sein aus den Gebieten, in denen Technologie entwickelt wird, in die Gebiete, in denen es ein Defizit an Technologie gibt. Das geschieht im allgemeinen in Form langfristiger Investitionen in die Produktion von Kapitalgütern und in öffentliche Projekte.
Das ist ein 50-Jahres-Projekt. Und es bedeutet, daß die Nationen untereinander Handelsabkommen und Kreditabkommen schließen, auf der Grundlage einer generellen Übereinkunft zwischen den souveränen Nationen der Welt über die Richtung, in die die Dinge sich entwickeln müssen. Wenn wir unter diesen Umständen unermüdlich für die Menschheit eintreten und wenn wir das Prinzip annehmen, das 1648 zum Westfälischen Frieden führte, und jede Nation sich vor allem und zuerst dem Wohl der anderen widmet - anstatt zu fragen, „Wer ist unser Feind, und wen werden wir nächste Woche umbringen oder umzubringen versuchen oder hassen?“ - dann müssen wir uns darum kümmern, egal, ob wir die Politik einer Nation mögen oder nicht. Wir müssen um ihre Interessen Sorge tragen und ihnen Vorrang einräumen. Denn wir müssen eine Welt des Vertrauens aufbauen, die auf der Annahme basiert, daß jede Nation ebensoviel für die anderen tut wie für sich selbst. Wenn das der Fall ist, dann kann man Vertrauen und eine erfolgreiche langfristige Entwicklung haben. Man kann sich über vieles streiten, über die Kultur und dies oder das, aber das ist das wesentliche, was bleibt.
Das ist der Stand der Dinge. Wir haben jetzt eine schreckliche Lage. Wir haben die immer noch im Raum stehende Gefahr eines Militärputsches in den Vereinigten Staaten. Einige von Ihnen wissen das. Aber das ist eine sehr reale Sorge, und wir versuchen, etwas dagegen zu tun. Die Regierung Bush und einige Leute in ihrem Umfeld sind verrückt und verzweifelt. Sie wollen ihren Willen durchsetzen!
Wir sind in einer Lage, die man mit der Französischen Revolution vergleichen kann: Frankreich war 1782 eine Großmacht. Es kam nach der Bildung des britischen Außenamts durch die Britische Ostindiengesellschaft unter britischen Einfluß, und es liefen Operationen, um den König von Frankreich und andere zu verwirren und irrezuführen, so daß er, als Lafayette mit dem Ballhaus-Schwur vortrat, versagte! Und der König von Frankreich, der in Wut war über das, was man seiner Ehefrau mit der berühmten, britisch orchestrierten Halsband-Affäre angetan hatte, und der Kaiser von Österreich, der wütend war über das, was man seiner Schwester Marie Antoinette angetan hatte, handelten gegen das französische Volk, indem sie ausländische Truppen hereinholten, um Paris, um Frankreich zu besetzen und das französische Volk zu unterdrücken. Für dieses Verbrechen gegen die Menschheit, gegen das französische Volk, wurden dem französischen König und seiner Frau die Köpfe abgeschlagen! Weil sie ein Kapitalverbrechen gegen die Zivilisation begangen hatten, indem sie ausländische Truppen hereinholten, um ihr eigenes Volk zu unterdrücken - wegen einer Wirtschaftsfrage, die von London aus gesteuert wurde.
So ist die Lage, die wir jetzt in den Vereinigten Staaten haben. Es gibt die Absicht von Seiten der amtierenden Regierung, der amtierenden Präsidentschaft, Truppen einzusetzen, um die verfassungsmäßigen Institutionen der Vereinigten Staaten innerhalb der Vereinigten Staaten zu unterdrücken. Wenn es dazu käme, Sie können es an der Unbeliebtheit des Gesetzes [das Rettungspaket für die Banken] sehen, das durch den Kongreß gepeitscht wird, insbesondere im Repräsentantenhaus, dann gibt es wahrscheinlich nur etwa 10% der Gesamtbevölkerung, der wählenden Bevölkerung, die dieses Gesetzes unterstützten - und nicht bereit wären, zu töten!
Unterdessen haben wir Institutionen der Regierung, die aus Angst - aus Angst, persönlich zur Zielscheibe zu werden, getötet zu werden, inhaftiert zu werden usw., wenn sie sich dem Präsidenten widersetzen - kapitulieren. Erinnert Sie das nicht an die Französische Revolution?
Wir haben also ein revolutionäres Potential. Wir haben eine wütende US-Bevölkerung. 90% der ärmeren Bevölkerungsschichten sind wütend! Und wie Ihnen aufgefallen sein wird: Obwohl das Repräsentantenhaus, der beliebteste Zweig unserer Regierungsinstitutionen, handelte und dieses Gesetz ablehnte, das mehr als alles andere ein Rettungspaket für London ist, fiel das Ansehen dieser Leute oder dieser Institution in der Bevölkerung! Es fiel katastrophal! Die Leute waren also nicht zufrieden mit der Tatsache, daß ihre Abgeordneten das Rettungspaket ehrlicherweise zurückgewiesen hatten, ihre Wut ging noch weiter. Sie haben kein Vertrauen mehr in das System! Kein Vertrauen in das Regierungssystem an der Spitze.
Und deshalb kommen wir, wenn es keine Änderung gibt, in sehr schwierige Zeiten in den Vereinigten Staaten, Zeiten, für die die Französische Revolution ein Präzedenzfall ist. Das mag an der Oberfläche nicht so erscheinen, aber nach unserer Analyse ist das die Lage...
Die derzeit wichtigste Frage betrifft Rußland, denn ohne Rußland können die Vereinigten Staaten unmöglich ein Programm der internationalen Zusammenarbeit umsetzen, wie wir es brauchen. Wenn die Vereinigten Staaten nicht in solche Diskussionen oder solche Vorgespräche eintreten, wie sie der russische Präsident und Leute aus seiner unmittelbaren Umgebung den Vereinigten Staaten wiederholt offen vorgeschlagen haben, hat der Planet nicht viele Chancen!
Wenn Rußland mit den Vereinigten Staaten zu einer vorläufigen Einigung gelangt, d.h. seine Absicht bekundet, dann kann China sein Wort mit in die Waagschale werfen, denn China hat riesige Investitionen in US-Dollars! Deshalb muß Chinas Dollarkrise berücksichtigt werden. China wird von sich aus nichts tun, ohne den Dollarfaktor zu berücksichtigen. Wenn sich also Rußland und die Vereinigten Staaten auf einen Vorvertrag einigen, dann kann China mitarbeiten. Wenn es mitarbeitet, kann auch Indien mitarbeiten. Wenn diese Länder mitarbeiten, kann die ganze Welt mitarbeiten! Vielleicht wird es hier oder da einige Unverbesserliche geben, aber wir werden zu einer grundsätzlichen Einigung kommen, ein Neues Bretton-Woods-System zu schaffen - ein Kreditsystem, kein monetäres System - ein Kreditsystem zwischen Staaten, mit dem wir anfangen können, Investitionsprogramme zur Entwicklung der gesamten Menschheit in Gang zu setzen.
Und wenn wir der Menschheit ein Gefühl des Optimismus geben, eine schlechte Richtung zu verlassen und in eine gute Richtung zu gehen, dann werden wir uns vielleicht über viele Dinge streiten, aber das wird zweit- oder drittrangig sein, einfach Teil der Arbeit und Teil einer anhaltenden Diskussion.
Was ich hier zusammengefaßt habe, ist, meiner Meinung nach, jetzt die entscheidende Frage. Genau jetzt! Das ist es, was ich sehe, wie es mir hier aus meinen Kreisen in den Vereinigten Staaten und aus aller Welt zugetragen wird. Aber diese Frage, die der frühere Präsident Putin betonte, als er versuchte, zu einem Durchbruch mit den Vereinigten Staaten zu gelangen, zu einem neuen Arrangement, einem Post-Jelzin-Arrangement: das war die richtige Richtung. Und nun haben wir eine neue Form dieser Richtung unter dem neuen Präsidenten, mit Putin als Ministerpräsidenten und mit seinen Verbündeten. Sie haben Druck in diese Richtung gemacht.
Wenn wir klug genug sind, mit ihnen zu einer vorläufigen Einigung zu kommen, ausgehend von Institutionen innerhalb der Vereinigten Staaten, egal, was der Präsident darüber denkt oder auch nicht: Wenn wir zu einer vorläufigen Einigung kommen können, mit der Absicht, diese Kombination ins Spiel zu bringen, die führenden Nationen Asiens in die Entwicklungsperspektive eines Entwicklungsprogramms hineinzunehmen, das Eurasien braucht, wenn wir in der gleichen Weise mit Afrika umgehen und mit der Frage Mittel- und Südamerika, dann haben wir einen Weg des Optimismus, um aus der Krise auszubrechen und eine bessere Welt aufzubauen.
Lesen Sie hierzu bitte auch: LaRouche: Bankenrettungspaket kann neue Französische Revolution auslösen! - Neue Solidarität Nr. 41/2008 LaRouche im Dialog: Wer braucht so viel Geld? - Neue Solidarität Nr. 41/2008 Schriften von Lyndon H. LaRouche 1981-2006 - Internetseite des Schiller-Instituts Was Lyndon LaRouche wirklich sagt - Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees - in englischer Sprache |
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