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Aus der Neuen Solidarität Nr. 41/2008 |
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Die aktuelle Diskussion des italienischen Parlaments über die Notwendigkeit eines „Neuen Bretton Woods“ ist das Ergebnis fast zwölfjähriger politischen Einsatzes der LaRouche-Bewegung in Italien und aller Welt. Der Kampf begann am 4. Januar 1997 mit der ersten öffentlichen Ankündigung einer Politik zur Gründung eines Neuen Bretton Woods durch Lyndon LaRouche. Er sprach damals vor einem Forum des nach Roosevelt genannten Aktionskomitees in Washington, D.C. und legte eine Politikempfehlung für die zweite Amtszeit der Clinton-Administration vor, die sich um zwei Vorschläge drehten: Der US-Präsident sollte eine internationale Konferenz einberufen mit dem Ziel, ein neues Bretton-Woods-System zu etablieren, die Weltwirtschaft zu reorganisieren und sie wieder auf produktive Entwicklung hin zu orientieren. Zweitens sollten die USA sich an globalen Projekten zur Realisierung allgemein bedeutsamer Menschheitsziele beteiligen. Im Mittelpunkt sollte das Projekt der Eurasischen Landbrücke stehen.
Die Herausforderung wurde sofort in Italien aufgegriffen. Senator Publio Fiori, führender Politiker der oppositionellen Alleanza Nazionale (AN) und ehemaliger Verkehrsminister, richtete am 13. Februar 1997 eine parlamentarische Anfrage an die Regierung. Er wollte wissen, ob die italienische Regierung angesichts der stattfindenden Desintegration des internationalen Finanzsystems nicht Notstandsmaßnahmen anstoßen solle, wie die Einberufung einer Neuen Bretton-Woods-Konferenz und die Erhebung einer Steuer auf Derivatspekulation.
Die folgende Chronologie dokumentiert noch einmal die wichtigsten Interventionen der LaRouche-Bewegung und die Aktionen von Politikern in Italien.
15. Februar 1997: LaRouche hält die Eröffnungsrede auf einer Konferenz des Schiller-Instituts und des International Caucus of Labor Committees in Reston, Virginia, die unter dem Motto steht: „Auf dem Weg zu einer Neuen Bretton-Woods-Konferenz“. Die Konferenz unterstützt einen „dringenden Appell an Präsident Clinton zur Einberufung einer Konferenz für ein Neues Bretton Woods“, den die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, und die Wirtschaftsexpertin und Parlamentsabgeordnete Natalia Vitrenko aus der Ukraine gemeinsam verfaßten.
10. April 1997: Lyndon und Helga LaRouche sind die Hauptsprecher einer Konferenz, die von EIR und LaRouches Mitarbeitern in der Bürgerrechtsbewegung in Rom veranstaltet wird. LaRouches Vorschlag eines Neuen Bretton Woods wird von Senator Fiori und Vertretern der italienischen Staatsbetriebe unterstützt.
2. April 1998: Lyndon und Helga LaRouche sprechen vor einer Konferenz in Rom zum Thema des Neuen Bretton Woods, an der Mitglieder des Parlaments, Ökonomen, Journalisten und Diplomaten teilnehmen.
16. Februar 2000: Der italienische Senator Riccardo Pedrizzi, Vorsitzender des Finanzausschusses und Mitglied der Koalitionspartei AN, und 22 weitere Senatoren bringen eine erste Resolution vor den Senat, in der sie sich für ein Neues Bretton Woods aussprechen.
16. Februar 2000: Das italienische Mitglied des Europaparlaments Christina Muscardini (AN) richtet eine Anfrage im Namen des Europaparlaments an die Europäische Kommission bezüglich des Neuen Bretton Woods.
7. März 2000: Vier italienische Mitglieder des Europaparlaments bringen eine Resolution ein, die zur Einberufung einer Neuen Bretton-Woods-Konferenz aufruft „mit dem Ziel, ein neues internationales Finanzsystem zu etablieren, das fähig ist, die Mechanismen zu beseitigen, die zu der ‚Spekulationsblase’ geführt haben.“
7. April 2000: Ein Aufruf für ein Ad-Hoc-Komitee zur Gründung eines Neuen Bretton Woods wird von Helga Zepp-LaRouche und anderen verfaßt und weltweit zur Unterstützung zirkuliert. Im Laufe des folgenden Jahres wird er durch den früheren mexikanischen Präsidenten Lopez Portillo, Brasiliens früheren Präsidenten Joao Baptista Figuereido, von mehr als 500 Parlamentariern aus über 40 Ländern und einigen Hundert führenden Bürgerrechtlern, Gewerkschaftern, Industriellen und Vertretern von Sozialverbänden unterzeichnet.
12. Oktober 2000: LaRouche spricht vor einer informellen Anhörung des außenpolitischen Ausschusses der italienischen Abgeordnetenkammer zum Thema: „Die Reform des Bretton-Woods-Systems, die gegenwärtige Ölkrise und die Ursachen der Inflation“.
19. Oktober 2000: Riccardo Pedrizzi und 24 weitere Senatoren stellen im Senat einen zweiten Antrag für ein Neues Bretton Woods.
16. Februar 2002: Neun italienische Senatoren rufen zu einer Neuen Bretton-Woods-Konferenz auf und verweisen auf die Argentinien-Krise als Anlaß.
2. Juli 2002: Senator Pedrizzi verfaßt eine Erklärung, in der er ein Neues Bretton Woods fordert. Bis zu diesem Zeitpunkt haben mehr als 100 Abgeordnete beider Häuser des Parlaments die Resolution unterzeichnet, die Senator Pedrizzi erstmals am 19. Oktober 2000 der Öffentlichkeit vorgestellt hatte.
25. September 2002: Die italienische Abgeordnetenkammer stimmt für die Forderung nach einem neuen internationalen Währungssystem.
13. Mai 2003: Nach einer öffentlichen Konferenz mit LaRouche im April in Rom präsentiert Senator Oskar Peterlini eine neue Resolution, die von der italienischen Regierung Initiativen für eine internationale Konferenz verlangt, die ein neues internationales Finanz- und Währungssystem ausarbeiten soll. Der Antrag wird von zahlreichen prominenten Senatoren, darunter dem siebenfachen Ministerpräsidenten Giulio Andreotti und dem Führer der linken Demokraten, Cesare Salvi, unterstützt.
Februar 2004: Der italienische Parlamentarier Mario Lettieri bringt eine Resolution für ein Neues Bretton Woods in der Abgeordnetenkammer ein. Er gewinnt die Unterstützung von ca. 50 Parlamentariern aller Parteien im Parlament.
6. April 2005: Die italienische Abgeordnetenkammer stimmt mehrheitlich einem Antrag zu, den Lettieri im vorausgegangenen Jahr gestellt hatte. Darin hatte er zu einer „internationalen Konferenz auf Regierungsebene aufgerufen, um global ein neues und gerechteres Währungs- und Finanzsystem zu konzipieren.“
Mai 2006: Helga Zepp-LaRouche veröffentlicht einen neuen Appell für ein Neues Bretton Woods, der weltweit zur Unterstützung zirkuliert wird.
27. Juni 2006: EIR veranstaltet ein Seminar in Berlin, auf dem Lyndon LaRouche, Professor Wilhelm Hankel aus Frankfurt, der russische Ökonom Professor Stanislaw Menschikow und Professor Andrei Kobjakow u. a. das Thema „Ein Neues Bretton Woods gegen die Übel der Globalisierung“ behandeln.
6, September 2006: LaRouche veranstaltet ein Internetforum, das einen später veröffentlichten Dialog mit chinesischen Wirtschaftsfachleuten über die Möglichkeit eines Neuen Bretton Woods enthält.
Juni 2007: EIR veranstaltet ein Seminar in Rom, auf dem der ehemalige italienische Wirtschaftsminister Giulio Tremonti, der Unterstaatssekretär für wirtschaftliche Entwicklung Alfonso Gianni und LaRouche die Perspektiven für ein Neues Bretton Woods diskutieren. Tremonti veröffentlicht kurze Zeit später ein neues Buch mit dem Titel „Angst und Hoffnung“, in dem er die Freie Marktwirtschaft und den Lissaboner Vertrag verurteilt und statt dessen ein Neues Bretton Woods propagiert.
August 2007: Helga Zepp-LaRouche richtet einen Aufruf an den US-Kongreß und die Parlamente der Welt, das bankrotte globale Finanz-System zu reorganisieren, solange es noch Zeit ist.
28. Februar 2008: LaRouche spricht auf einem Seminar in den Räumen des italienischen Senats in Rom zum Thema: „Eine Roosevelt-Lösung für die internationale Systemkrise“. Der italienische Unterstaatssekretär für wirtschaftliche Entwicklung Alfonso Gianni gehört zu den Sprechern.
24. September 2008: Senator Peterlini stellt einen Antrag im italienischen Senat für ein Neues Bretton Woods, wie es „von dem amerikanischen Ökonomen Lyndon LaRouche vorgeschlagen wurde“.
ssw
Lesen Sie hierzu bitte auch: Antrag für Neues Bretton Woods im italienischen Senat - Neue Solidarität Nr. 40/2008 Aufruf des Ad-Hoc-Komitees für ein Neues Bretton Woods - Neue Solidarität Nr. 1/2008 Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität |
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