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Aus der Neuen Solidarität Nr. 39/2008

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Putin warnt Briten vor Provokationen

In einem Interview mit der Londoner Times vom 11. September nahm der russische Ministerpräsident Wladimir Putin Bezug auf die Machenschaften des russischen Oligarchen Boris Beresowskij und des tschetschenischen Rebellenführers Achmad Sakajew, die beide in London im Exil leben. Er fragte die Briten: „Warum lassen Sie zu, daß von britischem Boden aus gegen Rußland gekämpft wird? Warum lassen Sie zu, daß Großbritannien als Startrampe benutzt wird? Das ist der Grund, warum es nicht möglich ist, ein normales Verhältnis aufzubauen.“ Dieses Verhalten wäre damit vergleichbar, daß Rußland bekannten IRA-Terroristen Unterschlupf in Moskau gewährte, damit sie Angriffe auf die Briten planen könnten.

Putin verteidigte die russische Reaktion auf die Provokation des georgischen Präsidenten Saakaschwili in Südossetien. Rußland habe große Zurückhaltung geübt und stelle für Europa oder die USA keine Bedrohung dar. „Es gibt keine sowjetische Bedrohung mehr, aber manche wollen sie wiedererwecken.“

Interessant waren Putins Äußerungen über US-Präsident G.W. Bush. Er meinte, Bush sei ein ehrenwerter Mann, habe aber in der Politik der USA eigentlich nicht das Sagen. „Ich hoffe weiter, daß wir gute Beziehungen aufrechterhalten können“, sagte er, fügte aber als Hinweis auf US-Vizepräsident Dick Cheney hinzu: „Der Hofstaat macht den König.“

Wie im Scherz sagte Putin: „Ich behandle Präsident Bush besser, als es einige Amerikaner tun würden“, warnte aber gleich anschließend, Amerika solle nicht die Fehler des Römischen Reiches wiederholen. „Ein römischer Politiker eröffnete und schloß jede Rede mit dem Satz, Karthago müsse zerstört werden. Schließlich wurde Karthago zerstört und das Gebiet darum herum angegriffen, aber am Ende wurde das Römische Reich von den Barbaren zerstört. Wir müssen vor Barbaren auf der Hut sein.“

                eir

 

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