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Aus der Neuen Solidarität Nr. 38/2008

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BüSo auf der Kasseler Messe Politica

„Selten ist das öffentliche Leben in Deutschland so sehr den Bestrebungen jugendlichen Fleißes günstig gewesen als die Ereignisse, die die Anfänge dieses Jahrhunderts mit sich brachten. Sie beweisen, daß nicht die Zeiten die glücklichsten für ein Volk sind, wo es der Ruhe genießt, sondern die, wo das Leben jeden einzelnen anspornt, alle Kräfte einzusetzen.“

So schreibt Herman Grimm in seinen Erinnerungen über den Werdegang seines Vaters Wilhelm und seines Onkels Jacob Grimm zu Beginn des 19. Jahrhunderts (Deutsche Rundschau 82, März 1895).

In Kassel, wo Jacob und Wilhelm Grimm das Lyzeum besuchten und Jacob 1818 den ersten Band seiner „Deutschen Grammatik“ schrieb, ist am 5. September eine Ausstellung eben dieses Namens im Fridericianum eröffnet worden. Wer hier allerdings Geschichtliches erwartet, wird herb enttäuscht sein. Denn Eintritt zu zahlen für Banalitäten wie den Besuch in einer Filiale der Kleinkaufhauskette „Mäc Geiz“, eines Fitneß- und Sonnenstudios oder einer Spielhalle, alles inszeniert von dem Schweizer Installationskünstler Christoph Büchel, kann man nur als Verulkung des Besuchers ansehen, den Bezug zu Grimm dann vielleicht in seiner adjektiven Form, als grimmige Reaktion auf den Unsinn.

Als Teil dieser Ausstellung, die die bundesdeutsche Realität zu spiegeln vorgibt, fand am Wochenende 6. und 7. September aber auch die erste Messe der politischen Parteien Deutschlands, Politica, statt. Von den über hundert zugelassenen Parteien hatten 39 zugesagt, aber die fünf Bundestagsparteien drückten sich dann, weil sie es, wie die FDP, für eine Zumutung hielten, sich neben den kleineren Parteien auf einheitlichen 4,5 Quadratmetern zu präsentieren, oder mit der fadenscheinigen Ausrede, daß auch die rechtsradikale NPD anwesend sei.

Wie so oft hob sich hier der Stand der Bürgerrechtsbewegung Solidarität wohltuend von den anderen ab. Denn gemäß dem oben angeführten Grimm-Zitat stellten drei Vertreter der BüSo die dramatische Zuspitzung der wirtschaftlichen als auch der strategischen Lage dar und zeigten auf, wie mit dem mutigen Eintreten der Bürger für eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung eine Lösung möglich ist. Es entwickelten sich viele produktive Gespräche und das dargebotene Informationsmaterial fand guten Zuspruch. Allgemein wurde  von den Besuchern begrüßt, daß ihnen hier einmal die Möglichkeit geboten wurde, (unzensiert von den Medien) einen Überblick über die deutsche Parteienlandschaft zu erhalten.

Die Stände der Parteien - mit ausgelegtem Infomaterial zum Mitnehmen - bleiben bis zum 16. November Teil der Ausstellung (Öffnungszeiten: Mittwoch - Sonntag 11 -18 Uhr, Mittwochs freier Eintritt, weitere Informationen: http://www.fridericianum-kassel.de/ausstellungen.html).

kfi

 

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