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Aus der Neuen Solidarität Nr. 37/2008

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Neue Initiativen für internationale Infrastrukturprojekte

Vertrag über den Bau der Fehmarnbeltbrücke unterzeichnet

Am 3. September unterzeichneten Deutschland und Dänemark einen Vertrag über den ab 2018 geplanten Bau einer 19 km langen Brücke über den Fehmarnbelt zwischen den Inseln Fehmarn (Deutschland) und Lolland (Dänemark), die eine deutliche Verbesserung der Verkehrsverbindungen zwischen Kontinentaleuropa und Skandinavien bringen wird. Ein Vorvertrag war schon im Juni 2007 von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und seinem dänischen Kollegen Flemming Hansen unterzeichnet worden.

Dem Vertrag zufolge werden 85% (4,8 Mrd. Euro) der zum Bau der Brücke erforderlichen Mittel (5,6 Mrd. Euro) von der dänischen Seite kommen. Deutschland hatte argumentiert - und das war der Hauptgrund für die Verzögerung des seit anderthalb Jahrzehnten diskutierten Projekts -, daß Dänemark mehr vom Bau der Brücke profitieren werde als Deutschland. Wirtschaftskreise in Norddeutschland haben diese Argumentation immer abgelehnt und auf den großen Nutzen auch für Deutschland hingewiesen. Die Bundesregierung und das Bundesland Schleswig-Holstein werden zusammen 800 Mio. Euro aufbringen, um den über die Brücke fließenden Verkehr mit dem deutschen Auto- und Eisenbahnnetz zu verbinden. Deutschland wird laut Vertrag nicht Miteigentümer der Brücke sein.

Italien baut Autobahn in Libyen

Italien wird in Libyen eine 1700 km lange Autobahn entlang der gesamten Mittelmeerküste des Landes von Ägypten bis Tunesien bauen. Das vereinbarten Libyens Staatsführer Muhammad Gaddafi und der italienische Premierminister Silvio Berlusconi am 30. August im Rahmen eines „Freundschaftsvertrags“ zwischen den beiden Ländern. Italien wird den Bau mit 5 Mrd. Euro über 25 Jahre finanzieren, was als Entschädigung für Italiens koloniale Vergangenheit in Libyen betrachtet wird. Das Autobahnprojekt bedeutet Arbeitsplätze für Libyen und Aufträge für italienische Baukonzerne. Italien entschuldigte sich ausdrücklich bei Libyen für die Verbrechen der italienischen Kolonialverwaltung und entschädigt das Land durch eine spürbare Verbesserung der Infrastruktur.

Italiens Kolonialherrschaft in Libyen begann im Jahr 1911 und wurde unter den Faschisten ausgeweitet, bis ihr die Kapitulation der deutsch-italienischen Armee in El Alamein ein Ende setzte. Der italienische Staat hatte nach dem Zweiten Weltkrieg bereits Reparationen an Libyen gezahlt, die Gaddafi jedoch seit seiner Machtübernahme 1969 als „unzureichend“ kritisierte.

Der neue Freundschaftsvertrag sollte diesem Streit ein Ende setzen. Kritiker des Geschäfts verweisen jedoch auf die Tatsache, daß ein anderer historischer Streit damit noch nicht beigelegt wurde: Als Gaddafi 1969 König Idris stürzte, verwies er 20.000 Italiener über Nacht des Landes, darunter viele Geschäftsleute, die rechtmäßig im Land tätig waren, und konfiszierte ihren Besitz. Berlusconis Kritiker führen an, daß bei den Verhandlungen auch die Entschädigungsforderungen der betroffenen italienischen Familien hätten berücksichtigt werden müssen.

Brücke vom chinesischen Festland nach Kinmen?

Auch die Volksrepublik China und Taiwan erwägen ein bahnbrechendes Brückenprojekt. Taiwans Central News Agency berichtete am 24. August, daß Taiwan als Zeichen für die Verbesserung der Beziehungen zwischen beiden Ländern den Bau einer Brücke zwischen der taiwanesischen Insel Kinmen (früher Quemoy) und Xiamen auf dem chinesischen Festland ins Auge gefaßt hat. Kinmen liegt nur 2,2 km vom Festland entfernt. Taiwans Präsident Ma Ying-jeo, der sich aus Anlaß des 50. Jahrestages der Artillerieschlacht zwischen Taiwan und der VR China auf Kinmen aufhielt, erklärte, seine Regierung werde bis zum Ende des Jahres eine Machbarkeitsstudie fertigstellen. Auch plane man eine Einführung von Visa für Festlandchinesen, die Kinmen besuchen wollen, um den Tourismus zu fördern. Außerdem enthüllte Präsident Ma eine Reihe konkreter Schritte zur Verbesserung der Handelsbeziehungen mit dem Festland, was der britischen „Einkreisungspolitik gegen China“ einen Strich durch die Rechnung macht.

 

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