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Aus der Neuen Solidarität Nr. 36/2008

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LaRouche warnt NATO und USA: Bluff kann zum Krieg führen!

Lyndon LaRouche reagierte mit Nachdruck auf die Ausbrüche westlicher Regierungen und Medien gegen die jüngsten Erklärungen russischer Spitzenvertreter, die gewarnt hatten, die Stationierung einer amerikanischen Raketenabwehr in Polen und Tschechien könne Rußland zwingen, seine Atomwaffen auf diese Einrichtungen auszurichten. „Was erwarten sie denn?“ fragte LaRouche. „Das ist doch nichts Neues. Die Spitzenpolitiker Rußlands, einschließlich des Premierministers und früheren Präsidenten Putin, sagen genau das schon seit mehr als einem Jahr. Haben sie [die westlichen Regierungen] nicht zugehört? Ist ihnen nicht klar, daß sie durch solches Bluffen ernste Probleme bekommen können?“

Die britischen Medien, allen voran der mit der Fabian Society verbundene Guardian, hatten sich schockiert über die jüngsten Äußerungen des stellv. Stabschefs der russischen Luftwaffe, Generaloberst Anatolij Nogowitsin, gezeigt. Dieser erklärte nach der Unterzeichnung der Vereinbarung zur Stationierung amerikanischer ABM-Systeme auf polnischem Boden: „Durch eine Stationierung macht sich Polen zu 100% zur Zielscheibe.“

LaRouche fuhr fort, er sei erschrocken über die Dummheit gewisser führender Vertreter der NATO und der USA, die nicht in der Lage seien, die Konsequenzen ihrer provokanten Handlungen vorauszusehen. „Wenn die ABM-Systeme tatsächlich in Polen stationiert werden sollten, wird das Land zu einem legitimen Ziel, und unter bestimmten Umständen kann es angegriffen werden.“ Die Urheber dieses Stationierungsplans müßten „das kindische Bluffen einstellen. Das kann den Tod von Menschen zur Folge haben. Krieg ist kein Spiel. Haben sie nichts aus den Ereignissen der letzten Woche in Südossetien gelernt? Verstehen sie nicht, daß Bluffen gefährlich ist?“

Die Briten hätten sich für die Fehleinschätzungen und Provokationen gegenüber Rußland, die sie über ihr Marionettenregime in Georgien versucht hatten, quasi schon öffentlich entschuldigt. „Die Briten haben die Russen falsch eingeschätzt, sagten ,huch’ und gaben nach. Man sah das im Daily Telegraph an den Kommentaren des Spitzenkorrespondenten für Außenpolitik, David Blair.“ Dagegen habe bisher niemand in der US-Regierung „den Verstand gehabt, diesen Fehler einzugestehen“.

In der Tat sind die Drohungen, Rußland könne seine Atomwaffenziele unter diesen Umständen nun auf Polen und Tschechien ausrichten, nichts Neues. Am 4. Juni 2007 hatte Rußlands Präsident Putin der kanadischen Zeitung Globe and Mail dasselbe gesagt. Doug Sanders berichtete damals: „Auf die Frage, welche Gegenmaßnahme er [gegen die Stationierung der ABM-Systeme] ergreifen würde, sagte Putin, er würde zur Praxis des kalten Krieges zurückkehren und ballistische Raketen auf Ziele in Europa ausrichten. In diesem Fall wären das die ABM-Stützpunkte in Polen und Tschechien sowie die neuen US-Basen in Bulgarien und Rumänien.“ Putin wurde direkt zitiert: „Wenn ein Teil des strategischen Potentials der Vereinigten Staaten sich in Europa befindet und uns nach der Aussage unserer Militärexperten bedrohen wird, dann werden wir darauf antworten müssen, das ist offensichtlich. Wie wird unsere Antwort aussehen? Natürlich werden wir neue Ziele in Europa festlegen.“

Weniger als einen Monat nach diesem Interview traf der russische Präsident den US-Präsidenten Bush in Kennebunkport, Maine, und bot Bush eine russisch-amerikanische Kooperation zur Raketenverteidigung an. Er schlug vor, existierende als Alternative zur unilateralen Stationierung von ABM-Systemen in Polen und Tschechien russische Radaranlagen in Aserbaidschan zu nutzen. Trotz des russischen Vorschlags lehnte die Bush-Regierung ab, die Stationierung der Raketenabwehr in Osteuropa aufzugeben.

            eir

 

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