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Aus der Neuen Solidarität Nr. 3/2008 |
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Wie Roosevelt Faschismus definierte
1938, als ein neuer Weltkrieg bereits abzusehen war,
beschloß der amerikanische Präsident Franklin Delano Roosevelt, gegen „das
System der Kartelle“ vorzugehen, wie der damalige Leiter der
Antitrust-Abteilung des US-Justizministeriums, Thurman Arnold, später in seinem
Buch Demokratie und Freihandel schrieb.
Roosevelt forderte den Kongreß auf, eine Untersuchung darüber einzuleiten, in
welchem Maße die Kartelle die US-Wirtschaft kontrollierten.
Er warnte, daß die Ereignisse in Europa „uns an zwei einfache Wahrheiten über die
Freiheit eines demokratischen Volkes gemahnt haben. Die
erste dieser Wahrheiten ist, daß die Freiheit der Demokratie nicht sicher ist,
wenn das Volk duldet, daß private Macht so weit um sich greift, bis sie
stärker wird als der demokratische Staat selbst. Das ist im Kern der Faschismus - der Besitz der Regierung durch ein Individuum, eine Gruppe oder irgendeine andere
kontrollierende private Macht.
Die zweite Wahrheit besagt, daß die Freiheit einer Demokratie nicht sicher
ist, wenn ihr Unternehmenssystem nicht Beschäftigung, Produktion und Verteilung
von Gütern auf eine Art sicherstellt, die einen akzeptablen Lebensstandard
aufrechterhält.“
Weiter forderte „FDR“, die Untersuchung „sollte nicht auf
den traditionellen Antitrust-Bereich beschränkt sein“, sondern müsse so
durchgeführt werden, daß „der Vormarsch des Kollektivismus im Geschäftsleben
gestoppt“ werde - auf gut deutsch: Die amerikanischen Zweige der
internationalen Kartelle sollten nicht nur untersucht, sondern zerschlagen werden.
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