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Aus der Neuen Solidarität Nr. 28/2008 |
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Kirchner: Finanzspekulanten verantwortlich für hohe Nahrungsmittelpreise
In der
Eröffnungsrede des 35. Gipfeltreffens der Mercosur-Länder (des gemeinsamen
Markts des Südens) machte Argentiniens Präsidentin Christina Fernandez de
Kirchner Spekulanten für den dramatischen Anstieg der Nahrungsmittelpreise
innerhalb des letzten Jahres verantwortlich. Andere machten China und Indien
verantwortlich, sagte die Präsidentin, und dies lasse sie „irgend etwas
zwischen Empörung und Lächerlichkeit fühlen“. Eine Menge Menschen, die vorher
nicht viel zu essen hatten, haben jetzt mehr zu essen, vielleicht zwei oder
drei Mahlzeiten anstelle von nur einer - und „das soll plötzlich ein Problem
sein“?
Man müsse den
Tatsachen ins Auge sehen: Der wirklich Schuldige sei der Spekulant, die
„Casinowirtschaft, die Spekulantenwirtschaft“, die bisher eigentlich nur im
Finanzsektor und speziell an den Kreditmärkten tätig waren, sich aber aufgrund
der Krise in diesen Märkten nun den Nahrungsmitteln zugewandt hätten. Es gebe
einen sehr angemessenen Namen in Rio de la Plata dafür: „Timba“. Das bezeichnet
einen Glücksspieler, der am Würfeltisch wettet. „Nun, meine Herren, das
Finanzglückspiel ist jetzt ein Nahrungsmittelglückspiel“.
Die
argentinische Präsidentin brachte die Spekulation mit Nahrungsmittelpreisen in
Verbindung mit der Internationalen Kredit- und Finanzkrise. Es gebe da eine
direkte Verbindung zwischen dem nachrangigen Kreditmarkt und dem Punkt, an dem
die Nahrungsmittelpreise anstiegen.