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Aus der Neuen Solidarität Nr. 27/2008

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Gore setzte Biospritschwindel im Kongreß durch

Am 4. August 1994 gab Al Gore als US-Vizepräsident im amerikanischen Senat die ausschlaggebende Stimme dafür ab, daß die USA auf einen Kurs festgelegt wurden, Nahrungsmittel für Treibstoff zu benutzen und damit Millionen Menschen Nahrungsmittel vorzuenthalten.

Die New York Times zitierte damals Kritiker, die diese Entscheidung als „Segen für Archer Daniels Midland“ (ADM) bezeichneten - dieser Riese im Bereich der Maisverarbeitung beherrscht mehr als 60% des Äthanolmarktes.

Es ging im Kongreß um einen Anti-Äthanol-Antrag, den die demokratischen Senatoren Bill Bradley (New Jersey) und Bennett Johnston (Louisiana) einbrachten. Bei der Abstimmung im Senat ergab sich ein Patt, und nach amerikanischem Gesetz gibt in einem solchen Fall der Vizepräsident, in diesem Fall also Gore, den Ausschlag. Gore stimmte dagegen und ermöglichte so das unveränderte Inkrafttreten des neuen Bundesgesetzes, wonach dem normalen Treibstoff „Biosprit“ beigemischt werden muß. Sonst wäre der Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency) die Finanzierung für die Regelung, erneuerbaren Treibstoffen einen Anteil von 15% am lukrativen Treibstoff- und Sauerstoffmarkt zu sichern (später 30%), verweigert worden. Mit dieser Entscheidung war der Weg für die EPA frei.

Vier Jahre nach dieser Abstimmung prahlte Gore immer noch mit seiner ausschlaggebenden Rolle bei der Durchsetzung des Biosprit-Wahns. In einer Rede anläßlich der 3. Jahreskonferenz des Farm Journal am 1. Dezember 1998 sagte er: „Ich war stolz darauf, daß ich mich für die Steuerbefreiung von Äthanol eingesetzt habe, zu einem Zeitpunkt, als diese vom Kongreß angegriffen wurden - einmal gab ich sogar die ausschlaggebende Stimme im Senat ab.“

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