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Aus der Neuen Solidarität Nr. 26/2008

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LaRouche: Wir befinden uns weltweit
in einer revolutionären Lage!

Am 18. und 19. Juni waren Lyndon und Helga LaRouche in Rom, wo sie eine Pressekonferenz zu den Ergebnissen des FAO-Gipfels abhielten und die UN-Vollversammlung aufforderten, ein Programm weltweiter Entwicklung in Angriff zu nehmen. Außerdem sprach LaRouche bei einer Konferenz zum Gedenken an Aldo Moro.

Man kann die Hungerkatastrophe und den Zusammenbruch der Zivilisation aufhalten - das war die Botschaft von Lyndon LaRouche und Helga Zepp-LaRouche bei einer Pressekonferenz, die sie am 18. Juni gemeinsam mit Senatorin Lidia Menapace in Rom veranstalteten. Sie sprachen über das Ergebnis des jüngst in Rom abgehaltenen FAO-Gipfeltreffens und über die Kampagne des Schiller-Institutes für eine weltweite Verdoppelung der Nahrungsmittelproduktion, für die Schließung der Welthandelsorganisation WTO und für die Beendigung der Spekulation mit Lebensmitteln. Helga Zepp-LaRouche forderte in ihren Ausführungen, bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen im September in New York einen klaren Plan für den Wiederaufbau der Weltwirtschaft auf die Tagesordnung zu setzen.

Unter den anwesenden Medienvertretern waren ein ägyptischer Fernsehsender und der Radiosender Radio Radicale, der bereits eine Aufnahme der gesamten Pressekonferenz auf seiner Webseite zur Verfügung gestellt hat. Sie hörten zunächst LaRouches Einführung über den Zerfall des Weltfinanzsystems und dessen Folgen für die US-Präsidentschaftswahlen, anschließend Helga Zepp-LaRouches Vortrag über die FAO-Kampagne und den Sieg in Irland über den Lissaboner Vertrag und schließlich Lidia Menapaces Erklärung. Darin untermauerte sie LaRouches Aufruf, die WTO zu schließen, wobei sie betonte, die Verarmung in Ländern, die vorher schon dabei waren, den Hunger zu besiegen, sei das Ergebnis einer malthusianischen Politik und einer „unheiligen Allianz“ zwischen der WTO und der Mafia.

In seiner Antwort auf die Frage eines Journalisten beschrieb LaRouche das Versagen der Eliten: „Das ist das Geheimnis der Revolutionen: Wenn eine herrschende Klasse, die die Ideen kontrolliert, systematisch versagt, dann ergeben sich Möglichkeiten zu einer Änderung... Dann kommt man in eine Periode, die historisch betrachtet eine revolutionäre Periode ist. Wir befinden uns jetzt in einer solchen Periode. Wir sind schon im Juli letzten Jahres in sie eingetreten... In den kommenden beiden Monaten wird sich die Finanzkrise stark zuspitzen. Das wird nicht allmählich geschehen, sondern in plötzlichen Wellen. Und wie Sie an der Volksabstimmung in Irland gesehen haben, befinden wir uns jetzt... in einer weltweiten revolutionären Lage. Nichts ist sicher... Es ist bereits revolutionär, es geschieht bereits, es kommt von der Basis. Die irische Abstimmung ist ein Teil davon, ebenso das Anwachsen der Stimmen für Hillary in den Vorwahlen der letzten sechs Monate und die Reaktion der Leute, die früher Obama unterstützten und jetzt wütend auf ihn sind... Wir sind in einer Krise, in der unvorstellbare Dinge geschehen. Bis September wird die Krise unglaubliche Ausmaße erreicht haben. Und wir haben schon jetzt eine Massenbewegung der ärmeren 80% der Bevölkerung, die in Bewegung kommt.“

Am Abend war LaRouche dann Ehrengast einer Konferenz zum Gedenken an den früheren Ministerpräsidenten und Vorsitzenden der italienischen Christdemokraten (DC), Aldo Moro, anläßlich des 30. Jahrestages von Moros Entführung und Ermordung. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand das gerade erschienene Buch des damaligen Generalsekretärs der DC, Giovanni Galloni, Dreißig Jahre mit Moro. Sein Sohn Nino Galloni führte LaRouche als Redner der Veranstaltung ein.

Mehrere Redner beschrieben, wie Aldo Moro als Teilnehmer der Verfassungsgebenden Versammlung und als führendes Mitglied der DC, als Ministerpräsident und später als politischer Stratege Italiens Politik wesentlich mitbestimmte, und sie erinnerten daran, daß die wahren Hintergründe seiner Entführung und Ermordung bis heute nicht geklärt seien. Dabei wurde insbesondere auf die Drohungen verwiesen, die der damalige amerikanische Außenminister Henry Kissinger 1976 gegenüber Moro geäußert hatte. Alle warteten daher gespannt darauf, was LaRouche über Kissinger sagen würde.

LaRouche betonte, Kissingers Rolle werde gemeinhin überschätzt, er sei nur ein Handlanger gewesen - viel wichtiger seien Leute wie George Shultz als Vertreter der anglo-holländischen liberalen Fraktion. LaRouche beschrieb dann den strategischen Kontext der Ermordung Moros als Teil einer Welle politischer Morde und Putsche, die mit den Morden an den Kennedys, Martin Luther King, den Anschlägen auf General de Gaulle und dem Sturz der Regierungen Adenauer und Macmillan in den 60er Jahren begann und über die Wahl Richard Nixons zur Zerstörung des Bretton-Woods-Systems 1971 und zur anschließenden Inszenierung des Ölschwindels mit der Schaffung des Petrodollarmarktes etc. führte. Moro sei beseitigt worden, weil er diesen Plänen im Wege stand.

Am 19. Juni hatte LaRouche ein Treffen mit mehreren Mitgliedern des italienischen Senats, um über seinen Vorschlag für ein neues Bretton-Woods-Abkommen und über den Kampf gegen den Vertrag von Lissabon zu diskutieren. Anschließend sprach er vor Studenten und Professoren der Physikalischen Fakultät der Universität Rom über Kepler und die Frage der menschlichen Kreativität.

Den Wortlaut der Vorträge von Herrn und Frau LaRouche bei ihrer Pressekonferenz finden Sie auf den Seiten 11 und 12.

      alh

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