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Aus der Neuen Solidarität Nr. 22/2008 |
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Es gibt Leute, die sagen, wir sollten uns auf die Probleme der Erde konzentrieren, statt die Hand nach den Sternen auszustrecken. Man argumentiert: Es kostet zu viel, eine Menge Schrott in die Umlaufbahn zu bringen. Es dauert zu lange, Menschen zum Mars zu senden. Es gibt hier auf der Erde hungernde Menschen, usw. Diese Leute begrüßen es vielleicht sogar, daß die USA keine größeren Nutzlasten mehr in den Weltraum bringen können, wenn das Shuttle Discovery eingemottet wird.
Wenn diese Fähigkeit verloren geht, gibt es ein Problem. Aber es gibt noch ein viel größeres Problem - ein Problem mit dem, was einer unserer Gesprächspartner, der bei der NASA arbeitet, als „Humankapital“ bezeichnet.
Wir nutzen Raketen, um wissenschaftliche Projekte in den Weltraum zu bringen, aber die NASA hat erkannt, daß ihre Raketen-Wissenschaft nicht mehr lebt. Um dieses Problem anzupacken, wurden mehrere Techniker aus der Apollo-Ära, alte Herren in den Achtzigern, mit ihren alten Notizbüchern und - noch wichtiger - mit ihrer lebendigen Kenntnis des Raketenwesens zurückgeholt, um Interviews zu geben und mit den jetzigen Ingenieuren zu sprechen. Im Bestreben, dieses Wissen zu erhalten, zeichnete die NASA diese Interviews auf. Eigentlich sollte die NASA dieses Wissen längst gespeichert haben, tatsächlich hat sie es verloren.
Es gibt ein ähnliches Programm, mit dem man die gleiche Form institutionellen Gedächtnisschwunds hinsichtlich der Shuttle-Wissenschaftler, die ebenfalls vor der Pensionierung stehen, abwenden will. Nach Angaben unseres Gesprächspartners ist jetzt die Hauptsorge der NASA nicht die Finanzierung, sondern sozusagen die noetische Kapazität des gesamten Programms. Man hat erkannt, daß Wissen, das man einmal besaß, verloren gegangen ist, und daß es immer weniger neue Wissenschaftler gibt, die den Platz der in Pension gehenden Nachkriegsgeneration einnehmen können: „Die wenigen Ingenieure, die aus unseren Universitäten kommen, sind durch unser Bildungssystem ziemlich verdorben.“
Da die NASA die Speerspitze des amerikanischen Maschinen- und Anlagenbaus bildet, hat ihr Verlust an kognitivem Potential „weiter hinten“ dynamische Folgewirkungen. Die Forschungsprogramme der Universitäten, denen jede wirkliche Mission fehlt, verschwinden offensichtlich immer mehr im kartesischen Nichts. Die Fachkräfte unserer Industrie stellen nur immer wieder die gleichen Teile her. Ohne den Optimismus einer von der Wissenschaft vorangetriebenen Realwirtschaft stehen wir kurz davor, noch viel mehr als unsere Werkzeugmaschinen zu verlieren: Wir verlieren die Fähigkeit an Maschinenbau, die wir brauchen, um überhaupt Projekte durchzuführen, mit denen wir unser relatives Bevölkerungsdichtepotential wieder über die vorhandene Bevölkerungsdichte anheben könnten.
Das entspricht der strategischen Absicht der Briten. Das Einschwören der 68er auf die grüne Ideologie hatte zur Folge, daß man sich von der Politik des Amerikanischen Systems abwandte, so daß die Vereinigten Staaten sowohl physisch als auch noetisch zerstört wurden. Aber um 6,7 Milliarden Menschen auf der Erde physisch und geistig zu ernähren, setzt das die vorausschauende „Seefahrer-Mentalität“ der NASA voraus. Die Probleme bei der Entwicklung der Ressourcen, Fortschritte in der Landwirtschaft und der Erzeugung von Trinkwasser etc. erfordern jene in der NASA institutionell verankerten Wissenschaftskapazitäten, eine institutionelle Kapazität, die das Britische Empire vom Beginn des Apollo-Programms an gehaßt und bekämpft hat.
Der Kampf des LaRouche-Aktionskomitees gegen das Britische System wird auf Generationen hinaus das Schicksal der Menschheit entscheiden. Bei Lyndon LaRouches Politik geht es nicht nur um „gute Ideen“, sondern um die notwendigen Schritte, die unternommen werden müssen, damit die Menschheit aus den Kinderschuhen herauskommt und ihren angemessenen Platz als „Gärtner“ nicht nur der Erde, sondern des gesamten Weltraums einnehmen kann.
Dennis Mason, LYM
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