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Aus der Neuen Solidarität Nr. 16/2008 |
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Botschafter Boniface Chidyausiku wurde am 3. April von der BBC interviewt. Aber nicht der Botschafter verlor angesichts der über die Wahlen in Zimbabwe verbreiteten Lügenpropaganda die Fassung, sondern der BBC-Sprecher.
BBC: Es sieht so aus, Herr Chidyausiku, als ob die Ära Mugabe zu Ende ist.
Chidyausiku: Ich würde ihn nicht so einfach abschreiben.
BBC: Glauben Sie, daß er weitermacht und in der zweiten Runde antritt?
Chidyausiku: Das steht so in unserer Verfassung: Wenn ein Kandidat es nicht schafft, 50% plus 1 Stimme zu bekommen, dann gibt es eine Stichwahl. Sollte das hier der Fall sein, dann wird er die Herausforderung annehmen.
BBC: Trotz der Tatsache, daß er das Parlament nicht mehr kontrolliert?
Chidyausiku: Nun, das hängt etwas in der Luft, was Sie da sagen. Die Kontrolle des Parlaments: Ich glaube, Sie gehen davon aus, daß die Sitze, die MDC/Tsvangirai gewonnen hat, und die der anderen MDC, die sich von Tsvangirai losgesagt hat, einfach wie bei einer einzigen homogenen Partei zusammengehören. Das ist eine Annahme, die jeder Basis entbehrt.
BBC: Was hat die Menschen Ihres Landes, Ihrer Meinung nach, so sehr gegen Herrn Mugabe aufgebracht?
Chidyausiku: Es hat einen Angriff auf unsere Wirtschaft gegeben, der unsere Menschen in Mitleidenschaft gezogen hat, und das ist das Resultat dieses Angriffs auf unsere Wirtschaft.
BBC: Sie glauben also, daß Herr Mugabe das Opfer einer imperialen Unterdrückung ist?
Chidyausiku: Genau. Sie sagen es.
BBC: Meinen Sie das wirklich ernst?... Herr Botschafter, hören Sie mich? Behaupten Sie wirklich ernsthaft, daß er Opfer äußerer Einflüsse ist, die die Wirtschaft Simbabwes unter Druck gesetzt haben?
Chidyausiku: Genau. Für die Wirtschaft Simbabwes gab es seit dem Jahr 2000 von keiner Seite irgendeine Unterstützung bezüglich der Zahlungsprobleme. Und wir hatten verschiedene Schwierigkeiten, an Kredite von internationalen Finanzinstitutionen heran zu kommen. Das wirkte sich auf unsere Wirtschaft ziemlich katastrophal aus... All das geschah nach dem Gesetz über die Landreform des Jahres 2000. Wenn Sie irgendeine Mitteilung, irgendeinen Artikel aus Simbabwe lesen, dann stellen sie fest, daß sich jeder Journalist auf das Programm der Landreform bezieht.
BBC: Also, aus welchem Grund auch immer, er hat nicht die überwältigende Mehrheit bekommen, von der er nicht nur glaubte, daß er sie bekommen würde. Das hat er uns gegenüber selbst gesagt, daß er sie bekommen würde. Gibt es denn für ihn jetzt etwas anderes, als einfach zu gehen?
Chidyausiku: Einfach wegzugehen? Es gibt unerledigte Aufgaben für ihn. Tatsache ist, daß die Menschen leiden mußten, wegen der wirtschaftlichen Härten, die uns auferlegt wurden. Und wenn es für ihn eine Möglichkeit gibt, das zu beenden und diese Situation zu korrigieren, dann hat er sicherlich das Recht, es zu tun.
BBC: Glauben Sie, es gäbe irgendein Land, das ihm Asyl geben würde, wenn er beschließen sollte, Simbabwe zu verlassen?
Chidyausiku: Er geht nirgendwo hin. Er wurde hier geboren und er wuchs in Simbabwe auf, er wurde in Simbabwe eingekerkert und er wird in Simbabwe sterben. Er hat viele Male gesagt, daß er keine Absicht habe, das Land jemals zu verlassen.
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