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Aus der Neuen Solidarität Nr. 15/2008 |
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Die antarktischen Eisgespenster des Al Gore
Der Londoner Independent
und andere Zeitungen verbreiten jetzt die neuesten Schreckensszenarien über die
„globale Erwärmung“, die dem Gehirn von Al Gore entsprungen sind. Jüngster
Anlaß ist das Zerbrechen der sog. Wilkins-Eisdecke, die sich am südlichen Ende
der westantarktischen Halbinsel befindet und etwas so groß ist wie Nordirland.
Die neuen Horrorszenarien beschreiben das angebliche Ansteigen des
Meeresspiegels durch das Schmelzen und Zusammenbrechen der antarktischen Eisplatten.
Und an allem sei natürlich der Mensch mit seiner Industrialisierung schuld.
Dumm nur, daß Al
Gore und seine „Warmoholics“ nicht begreifen, daß diese Eisplatten sowieso auf
dem Ozean treiben und ihr Schmelzen oder Auseinanderbrechen deshalb keinen Anstieg
des Meeresspiegels zur Folge hat.
Dr. Duncan Wingham, Professor an der Universität London für Klimaphysik und Leiter des
Zentrums für Modelle der Polarbeobachtung, weist außerdem darauf hin, daß die
Antarktis keine Quelle für Meerwasser ist, sondern eine Senke. Seinen
Berechnungen zufolge senkt die Antarktis weltweit den Meeresspiegel um 0,08 mm
pro Jahr.
Der Artikel im Independent
versäumt auch, anzugeben, daß die zirkumpolaren Meeresströmungen im Pazifik
seit der sog. Dekadischen Schwankung (Pacific Decadal Oscillation (PDO), eine
abrupte Änderung der Wassertemperatur im Pazifik, die alle 20-30 Jahre erfolgt
und zu einem großräumigen Wechsel von kalt nach warm und umgekehrt führt) in
den siebziger Jahren wieder wärmeres Wasser zur Westantarktis bringen. Dies ist
einer der vielen Faktoren, der die Veränderungsraten der westantarktischen
Eisdecken beeinflußt.
Außerdem wächst
das Eis in der Antarktis. Während über einen angeblich spektakulären Verlust
bei der westantarktischen Eisdecke berichtet wird, macht das Wachstum der
ostantarktischen Eisdecke diesen mehr als wett: Das antarktische Eis weist
einen Netto-Massenanstieg auf: in der Westantarktis liegen die
Massenveränderungen bei -95 +/-11 Gt pro Jahr, während sie mit +142+/-10Gt pro
Jahr in der Ostantarktis wachsen. Dieses Jahr hat das antarktische Eis zwei
Wochen nach dem Ende der antarktischen Eisschmelzeperiode bereits
überdurchschnittlich zugenommen.
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