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Aus der Neuen Solidarität Nr. 15/2008 |
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Preisexplosion bei Reis bedeutet Hunger für Milliarden Menschen
Der Preis für Reis, Asiens wichtigstes Grundnahrungsmittel,
stieg an einem einzigen Tag (27. März) um 30% auf den höchsten Stand aller
Zeiten. Die Reispreise erreichten 760$ pro Tonne, am Vortag standen sie noch
bei 580$ pro Tonne. Diese hyperinflationären Entwicklungen werden durch die
Spekulation an den internationalen Rohstoffmärkten hervorgerufen. Das trifft
die Länder des Entwicklungssektors besonders dramatisch.
Ägypten verhängte auf Reis ein Ausfuhrverbot, und die
Philippinen kündigten einen Plan zum Kauf von 500.000 Tonnen Reis an. Nachdem
es ihnen nicht gelungen war, diese Mengen im Laufe des Monats zu kaufen, wollen
die Philippinen jetzt versuchen, einen Zugang zu den Notbeständen von Vietnam
und Thailand zu erhalten. Auch die Regierung von Kambodscha kündigte ein
zweimonatiges Ausfuhrverbot an, um „Nahrungssicherheit“ zu gewährleisten.
Zusammen stellen Ägypten und Kambodscha etwa ein Drittel der weltweiten
Reisproduktion.
Als Reaktion hat auch Indien den Exportpreis für Reis
erhöht. Exporteure müssen jetzt Reis für mindestens 40.000 Rupien (1000$) pro
Tonne verkaufen, kündigte das indische Handelsministerium an. Basmati-Reis ist
noch teurer. China hat den Mindestpreis für Reis und Weizen dieses Jahr zum
zweiten Mal erhöht, um die Produktion anzukurbeln.
Die US- Landwirtschaftsbehörde gab am 11. März bekannt, daß
sich die Reisreserven mit 21,6 Mio. cwt (9,8 Mio. t) auf dem niedrigsten Stand
seit 1974/75 befinden.
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