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Aus der Neuen Solidarität Nr. 14/2008

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Hintergründe zur Tibet-Krise:
RTL gibt zu, Tibet-Berichte gefälscht zu haben

Der deutsche Nachrichtensender RTL mußte Fehler in seiner Berichterstattung über die Unruhen in Lhasa zugeben. Dies berichtete der chinesische Sender CCTV am 24. März. Die RTL-Webseite räume ein, daß der Sender Bilder von Polizisten in Katmandu (Nepal) zeigte, die Schlagstöcke gegen Demonstranten einsetzten. Aber es wurde behauptet, die Szene zeige chinesische Polizisten in Tibet. CCTV berichtete auch, daß diese Art der manipulativen Berichterstattung international von vielen Medien betrieben werde, inklusive von der Bild-Zeitung (welche Überraschung!) und der Washington Post.

Britischer Reporter über die wahren Zustände in Tibet

James Miles, Journalist des Economist, berichtete in einem Interview mit CNN von seinem einwöchigen Aufenthalt in Lhasa, wo er seit dem Beginn des Aufruhrs am 12. März mit einer offiziellen chinesischen Erlaubnis gewesen war. Damit war er auch noch zu einer Zeit in Tibet, in der den westlichen Medien zufolge angeblich alle westlichen Reporter ausgewiesen worden waren.

Auf die Frage, warum die Chinesen ihm erlaubt hätten zu bleiben, sagte er, er nehme an, daß die Chinesen glaubten, „mich dort zu haben, würde helfen, das Maß an gezielter Gewalt gegen Nichttibetaner an die Öffentlichkeit zu bringen, was die Chinesen ja auch hervorzuheben versuchten … Was ich sah, war eine berechnete, gezielte Gewalt gegen eine ethnische Gruppe oder, besser gesagt, zwei ethnische Gruppen: primär gegen die Han-Chinesen, die in Lhasa leben, aber auch gegen Mitglieder der muslimischen Hui-Minderheit in Lhasa.“

Die Aufständischen, sagte Miles, „markierten diejenigen Geschäfte, von denen sie wußten, daß sie Tibetern gehörten, mit weißen Tüchern. Diese Geschäfte wurden unversehrt gelassen. In einem Großteil der Stadt wurde fast jedes andere Geschäft entweder niedergebrannt oder ausgeraubt, zerstört, die Waren auf die Straße geworfen und angezündet. Es war ein außerordentlicher Ausbruch von ethnischer Gewalt widerlichster Natur, die selbst manchen der zusehenden Tibeter überraschte.“

Er berichtete auch, daß die Polizei mehrere Tage praktisch nichts unternahm, darauf wartend, daß die Aufstände von selbst aufhören würden. Und sie sicherten die Straßen erst, „als sie sich sicher waren, glaube ich, daß es nicht zu großem Blutvergießen führen würde“.

Nicht bestätigten Berichten zufolge gab es mindestens 100 Tote, die meisten davon unter der dortigen chinesischen Minderheit. Der Dalai Lama rief zwar am 14. März zur Gewaltfreiheit auf, aber die chinesische Regierung beschuldigt ihn und seine Clique, verantwortlich für die Aufstände zu sein.

Ausländischer Einfluß bei Protesten in Tibet

Der Aufstand in Tibet zeigt deutlich eine britische Hand. Dies wird sichtbar, wenn man sich die Aktivitäten Marco Panellas, des Vorsitzenden der radikalen „Transnationalen Partei Italiens“ (früher: Radikale Partei) in diesem Zusammenhang ansieht. Panella und sein Kollege Matteo Mecacci waren am 27.-28. Dezember 2007 nach Dharamsala in Indien geflogen, wo sich Tibets Exilregierung befindet, und trafen dort den Dalai Lama. Panella diskutierte mit ihm seinen Plan für antichinesische Initiativen für das Jahr 2008, in dem auch die Oympischen Spiele stattfinden. In diesem Plan mit dem Namen „Welt-Satyagraha“ ist Tibet eine der drei möglichen „Fronten“. Satyagraha ist der von Gandhi entwickelte Begriff, der den gewaltlosen Kampf bezeichnet. Der Dalai Lama, der während der ganzen Zeremonie Panellas Hand hielt, betonte die Bedeutung einer weltweiten Mobilisierung mit den Themen, „Demokratie, Ökologie und Freiheit“ mit besonderer Betonung auf China. Die Radikale Partei traf sich auch mit dem Führer der Exilregierung und des Exilparlaments.

Am 10. März, dem 49. Jahrestag des antichinesischen Aufstandes in Tibet, begann dann ein für sechs Monate geplant langer Marsch, so wie in Panellas Satyagraha vorgesehen: von Dharamsala zur tibetanischen Grenze. Dieser wurde von Panellas Freund Mecacci angeführt. Gleichzeitig begann Panella einen Durststreik in Rom. Der Marsch selbst wurde jedoch von der indischen Polizei blockiert. Unmittelbar darauf begannen dann auch schon die ersten Ausschreitungen in der Hauptstadt Tibets, Lhasa.

In seiner Jugend war Panella Monarchist; später wurde er Mitglied der liberalen Partei. In der frühen Nachkriegszeit wurde er dann von der britischen Einflußagentin Elena Croce und von Prinzessin Margherita Caetani gefördert. Letztere war die Frau des britischen Geheimdienstlers Hubert Howard. In den fünfziger Jahren gründete Panella als Mitglied der anglo-amerikanischen Geheimdienstoperation „Kongreß für kulturelle Freiheit“ (CCF) die italienische Radikale Partei. Vor einem Ausschuß des italienischen Parlaments gab er später zu, daß er mehrmals nach Paris reiste, um sich direkt aus den Händen des führenden CCF-Koordinators Irving Brown Geld abzuholen.

Marco Panella setzt sich auch für einen Plan mit Namen „soft landing“ (Rientro Dolce) ein, der die Reduzierung der Weltbevölkerung um 50% innerhalb der nächsten 2-3 Generationen befürwortet.

 

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