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Aus der Neuen Solidarität Nr. 14/2008

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Von 1994 bis heute - Das System zerfällt!

Weniger als ein Jahr, nachdem Lyndon LaRouche im Juni 1994 seine 9. Prognose veröffentlicht hatte, brachen auf den internationalen Finanzmärkten alle Dämme. Dies reflektierte den Beginn der Zusammenbruchskrise, die LaRouche prognostiziert hatte.

1995: Der Frühling diesen Jahres brachte den Ausbruch einer Serie von „Derivat-Krisen“, von denen die bemerkenswertesten diejenigen waren, die im Bankrott und in der Übernahme jahrhundertealter britischer Finanzinstitute endeten: Die Barings-Bank wurde damals von der holländischen ING übernommen; und die Versicherungsgesellschaft Lloyds of London ging unter.

Am Ende des Jahres kam es zu einer internationalen Insolvenzkrise, die sich im Rückzahlungsnotstand der mexikanischen Regierung äußerte. Der amerikanische Finanzminister Robert Rubin wurde zu einer außergewöhnlichen Notoperation gezwungen, um katastrophale globale Verwerfungen zu vermeiden.

Ende 1995 konzipierte LaRouche seine inzwischen berühmt gewordene „Dreifachkurve“, die in pädagogischer  Form die typische Kollapsfunktion des Weltwirtschaftssystems seit 1971 darstellte.

1997-98: Am 15. Februar 1997 veröffentlichten Lyndon LaRouche und seine Frau Helga Zepp-LaRouche einen förmlichen Aufruf zur Einberufung einer Konferenz für die Errichtung eines Neuen Bretton Woods. Kurz darauf brach die sogenannte Asien-Krise aus, die Nationen wie Thailand, Indonesien und Süd-Korea in der zweiten Jahreshälfte von 1997 schwer traf. Das Weltfinanzsystem stand im August 1998 kurz vor dem Zusammenbruch.

Die Augustkrise begann mit dem Kollaps des russischen GKO-Marktes, d.h. des Marktes mit russischen Staatsanleihen. Sie weitete sich zu einer handfesten  Krise der Hedgefonds aus. Der Schlüsselbankrott war der von LTCM (Long Term Credit Management) mit Sitz in Connecticut, dessen Fast-Bankrott eine Notrettungsaktion der Federal Reserve auslöste, die dazu im September Gelder der großen Privatbanken mobilisierte.

Die LTCM-Krise schockierte die Politik und die Finanzwelt, und führte zu einer breiten Diskussion über die Notwendigkeit einer „neuen Finanzarchitektur“ selbst innerhalb der Clinton-Administration.

Allerdings gab der Vorsitzende des IWF Michael Camdessus erst im Sommer 1999 zu, daß das Weltfinanzsystem während dieser August-September-Periode um Haaresbreite an einer Katastrophe vorbeigeschliddert war. Dies war genau die „Auflösung des Systems“, vor der LaRouche in seiner „9. Vorhersage“ noch für die Zeit vor Ende der Amtszeit Clintons als wahrscheinlichem Datum gewarnt hatte.

1999: Vom Herbst 1999 bis März 2000 lancierten die Zentralbankiers weltweit die Politik einer „Mauer aus Geld“, mit der sie versuchten, Geld schneller zu drucken, als sich neue Schwachstellen im System entwickeln könnten. In den Cocktail von Maßnahmen wurde auch das Geld der Blase gemischt, die mit der Panik um das „Jahr 2000“-Problem (Y2K) geschaffen worden war. Damals wurde Angst verbreitet, die Computer könnten weltweit streiken, wenn die Uhren vom 20. auf das 21. Jahrhundert übersprängen.

In dieser Situation veröffentlichte LaRouche eine der neuen Lage angepaßte Version seiner Dreifach-Kurve, die den hyperinflationären Prozeß darstellte. Sie zeigte, wie die Kurve der Anstiegsrate des Geldumlaufs die Kurve des Anstiegs der Finanztitel überholt. Er schrieb damals: „Der Kollapsprozeß hat einen kritischen Punkt der Instabilität erreicht.“

2000: Im März 2000 platzte die Blase, die mit der „Y2K-Panik“ und dem Run auf die „new economy“ geschaffen worden war. Jedoch setzte die Federal Reserve ihre Politik fort, billiges Geld in das System zu pumpen. Daraus resultierte auch die sogenannte Immobilienkrise, die dadurch entstand, daß der Bedarf der Spekulanten und Finanziers nach einer neuen Quelle von Verbriefungen, sprich von Ausbeutung, befriedigt werden mußte.

2001: Das Geldpumpen weitete sich nach den Angriffen des 11. September noch weiter aus.

2002-2006: Das außergewöhnliche Anwachsen der Immobilienblase, die durch die Niedrigzinspolitik von Greenspan gefüttert wurde, führte zu ungeahnten Formen des Spekulationswahns, obwohl die Schwächen dieser Machenschaften längst an den Krisen wie der des Hedgefonds Amaranth im Herbst 2006 offensichtlich geworden waren.

2005: Im Herbst veröffentlichte LaRouche eine scharfe Warnung vor der Gefahr der Hyperinflation, die er mit der in Weimar-Deutschland 1923 verglich und am Anstieg der Verbrauchsgüterpreise, besonders bei Öl und Mineralien, festmachte.

2007-08: Die Hypothekenblase begann 2007 zu platzen, was allerdings mehr den Kollaps des Bankensystems als ganzem reflektierte. Dieser Prozeß führte LaRouche im Juli 2007 zu der Einschätzung, das System sei am Ende. Er sagte: „Zuallererst: dies (die Kriegspolitik der Bush-Administration) findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem das Weltfinanzsystem unmittelbar und real in einem Prozeß der Desintegration ist. Es gibt nichts Mysteriöses daran; ich habe darüber seit einiger Zeit gesprochen, das läuft seit langem und es wird nicht verschwinden. Was als Aktien- und Marktwerte auf den internationalen Finanzmärkten gehandelt wird, ist völliger Quatsch! Dies sind rein fiktive Phantasien. Nichts daran ist wahr; der Schwindel ist enorm. Es gibt keine Möglichkeit, daß das System nicht zusammenbricht - absolut keine. Es ist am Ende und zwar jetzt! Das gegenwärtige Finanzsystem kann nicht überleben, unter keinen Umständen, unter keiner Führung von Nationen oder einer Präsidentschaft in den USA. Nur eine grundlegende und sofortige Veränderung im internationalen Finanzsystem wird einen allgemeinen unmittelbaren kettenreaktionsartigen Zusammenbruchsprozeß verhindern. In welcher Geschwindigkeit wissen wir nicht, aber er wird weitergehen und nicht aufzuhalten sein! Und je länger er dauert, um so schlimmer werden die Folgen werden.“

Es hat eine Weile gedauert, bis die Panik sichtbar wurde. Aber genau das ist es, was heute jeder sehen kann. Das System zerfällt, und der Schwindel, daß es doch wieder funktionieren könnte, wird immer unglaubwürdiger. Wir stehen mitten im größten Crash der bekannten Geschichte.

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