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Aus der Neuen Solidarität Nr. 11/2008 |
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Das Geheul aus dem Lager der Republikaner in Houston (Texas) deutet darauf hin, daß sich die inoffiziell verfolgte Strategie, republikanische Wähler zur Beteiligung an der demokratischen Vorwahl zu bewegen, um den schwächeren Kandidaten der Demokraten zu unterstützen, als Eigentor erwiesen hat, weil die „Strategen“ der Republikaner am Ende gar nicht mehr wußten, wer denn eigentlich der schwächere Demokrat ist.
Die Karl Rove zugeschriebene Idee war, demjenigen demokratischen Kandidaten durch republikanische Stimmen zum Sieg in der Vorwahl zu verhelfen, den die Republikaner im November leichter schlagen zu können glaubten. Einige erfahrene demokratische Wahlanalysten betrachten dies als Teil der Kampagne, dem New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg zur Präsidentschaft zu verhelfen, indem man dafür sorgt, daß sich die Demokratische Partei bis zum Wahlkonvent im August selbst zerfleischt.
Aufgrund früherer Umfrageergebnisse dachten etliche Republikaner, Barack Obama sei der leichter zu schlagende Gegenkandidat, und wählten ihn deshalb. Andere wählten Obama, weil sie die Clintons seit langem hassen und glaubten, sie könnten sie in Texas endgültig aus dem Felde schlagen. Wieder andere, wie der rechtsextreme Windmacher Rush Limbaugh, rieten den Republikanern, Hillary zu wählen, um Obama loszuwerden. Jedenfalls gab es in traditionell stark republikanisch dominierten Wahlbezirken eine ungewöhnlich hohe Wahlbeteiligung bei der Vorwahl der Demokraten.
Aber noch vor dem Wahltag erkannten offenbar führende Republikaner, daß sie mit ihrer Strategie ein Eigentor geschossen hatten, denn es war für diese ach so schlauen Republikaner scheinbar nicht mehr zu erkennen, wer der schwächere Demokrat war. Glaubwürdigen Berichten zufolge verbrachten einige ernüchterte Führer der Republikaner das Wochenende vor der Wahl mit Überlegungen, wie sie die republikanischen Wähler zurückpfeifen und zur Stimmabgabe in der republikanischen Vorwahl bewegen könnten, ohne ihren ursprünglichen Plan publik werden zu lassen. Am Wahltag beschwerten sich dann einige Republikaner in Radiointerviews, sie hätten, nachdem sie ihre Stimme für den demokratischen Präsidentschaftskandidaten abgegeben hatten, festgestellt, daß sie damit das Recht verloren hatten, auch bei den republikanischen Vorwahlen für den Kongreß und andere Ämter, die zur gleichen Zeit stattfanden, mitzustimmen - weil man eben entweder an den demokratischen oder den republikanischen Vorwahlen teilnehmen kann, aber nicht bei beiden Parteien.
LPAC