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Aus der Neuen Solidarität Nr. 45/2007 |
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Paulsons „Superfonds“ ist keine neue Idee
Den Bankern fällt doch nichts Neues ein. Auch Henry Paulsons
Idee, den Finanzkrach durch einen „Superfonds“ aufzuhalten, der den Banken die
- ansonsten wertlosen - Hypothekenpapiere abnehmen soll, gab es schon einmal.
Robin Edmonds berichtet in seinem Buch Die Großen Drei: Churchill,
Roosevelt, Stalin (Siedler-Verlag, Berlin 1992, S. 93) folgendes über den
Börsenkrach von 1929:
„Das erste Signal einer bevorstehenden Wirtschaftskatastrophe,
das monatelang von fast allen bedeutenden Politikern, einschließlich Präsident
Hoover, heftig bestritten wurde, war der Zusammenbruch der New Yorker Börse im
Herbst 1929. In weniger als zwei Monaten stürzte der Dow-Jones-Index von 386
Punkten Ende September auf 196 im November. Obwohl er sich zeitweilig wieder
erholte, fiel er weiter bis Juni 1932. Als er schließlich auf dem niedrigsten
Stand von 41 Punkten ankam, war dies gegenüber dem Höhepunkt von 1929 ein Sturz
von 89 Prozent.
In der Anfangsphase des Börsenkrachs hatten die
Rockefellers, Morgans und Mellons die Bildung eines gemeinsamen Geldfonds
angekündigt, um den Markt zu stützen. Einen Augenblick lang war die Aktienbörse
wie erstarrt, dann jedoch brüllte einer der führenden Baissespekulanten,
Michael Meaghan: ,Alles Geld der Rockefeller, Mellons, Morgans und der anderen
Millionäre wird die Flut von Aktien nicht aufhalten, die die einfachen Amerikaner
auf den Markt schütten werden. Verkauft 5000 Stahlaktien!’“
Das gleiche ließe sich heute über Paulsons Fonds sagen.
Edmonds fährt fort: „In der Depression, die dann folgte, gab es für 15
Millionen Amerikaner keine Arbeit mehr, jedoch nur ein Viertel konnte auf
Unterstützung in irgendeiner Art hoffen. Aber das war es nicht allein. Der
weltweite Preisverfall für Rohstoffe ließ das Nettoeinkommen der amerikanischen
Farmer von 1929 bis 1932 um über zwei Drittel schrumpfen. Die Farmer griffen
zum Gewehr, um Zwangsvollstreckungen zu verhindern. In den Städten wuchsen die
Schlangen der Arbeitslosen, und an den Straßenecken von New York gingen Männer
mit Äpfeln hausieren.“
Wenn Paulson & Co. sich nicht bald damit abfinden, daß
der Staat eine gesetzliche „Brandmauer“ errichten muß, um zu verhindern, daß
die regulären Banken zusammen mit den Spekulationen der Hedgefonds
zusammenbrechen, wird es ihm vielleicht nicht besser ergehen.
alh