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Aus der Neuen Solidarität Nr. 42/2007

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Nachrichten aus Amerika

Kongreß gibt Klimawahn nach

Auf dem Capitol Hill ist man eiligst bemüht, noch vor der Sitzungspause ein Klimaschutzgesetz durchzusetzen. Der jüngste, extreme Kotau vor der von Shultz und Rohatyn ausgegebenen Linie war ein neuer Stabsbericht des von dem Demokraten Dingell (Michigan) geleiteten Ausschusses für Energie und Handel. Zusammen mit dem Sprecher der Minderheit im Ausschuß, dem Abg. Boucher aus Virginia, ist er entschlossen, noch in dieser Legislaturperiode ein Gesetz gegen Kohlendioxid-Emissionen zu verabschieden.

Der 22seitige Bericht des Ausschusses hat den Titel Weißpapier zur Gestaltung eines Klimawandel-Gesetzes: Umfang eines Begrenzungs- und Handelssystems und datiert vom Oktober 2007. Die Zusammenfassung liest sich, als wäre sie ein gerade neu entdecktes fünftes Kapitel zu Swifts Gullivers Reisen (vielleicht aus dem Lande Äthanolia):

„Das Begrenzungs- und Handelsprogramm wird zunehmend strengere Obergrenzen für Treibhausgas-Emissionen haben, die schließlich ein Niveau erreichen werden, das die Emissionen im Jahr 2050 um 60 bis 80% reduziert. Die Regierung wird Ausnahmegenehmigungen entsprechend dem erlaubten Niveau von Treibhausgasemissionen erteilen. Diese Genehmigungen können dann gekauft und verkauft werden. Die Einhaltung wird dadurch demonstriert, daß regulierte Einrichtungen eine ausreichend hohe Zahl an Genehmigungen vorweisen können, um ihre Emissionen abzudecken. Im Kern ist ein Begrenzungs- und Handelssystem eine Methode, die Treibhausgas-Emissionen zu beobachten und zu erfassen, und die Kosten dieser Emissionen in die wirtschaftlichen Entscheidungen einfließen zu lassen.“

Tatsächlich sind „Begrenzung und Handel“, wie EIR bereits aufgezeigt hat, nur ein neuer Spekulationsmarkt, auf dem Händler sich am weiteren Industrieabbau bereichern können. Sie werden keinerlei Wirkung auf das Klima haben, weil diese Emissionen keine Erwärmung verursachen.

Machtkampf um Krankenversicherung für Kinder

Präsident Bushs Veto vom 3. Oktober gegen den Landeskrankenversicherungsplan für Kinder (SCHIP) könnte das Thema sein, das Republikaner zum offenen Bruch mit der Regierung Bush veranlaßt. Sowohl im Repräsentantenhaus als auch im Senat könnten sich Republikaner den Demokraten anschließen, um die Zweidrittel-Mehrheit, die zur Überwindung eines Präsidentenvetos notwendig ist, zu erreichen.

Es war erst das vierte Veto, das Bush in seiner gesamten Amtszeit eingelegt hat, aber für viele ein Schock: Er ist dagegen, 5,8 Mio. Kindern aus armen Haushalten eine vom Bund finanzierte Krankenversorgung zu bieten. Der bescheidene Plan, an dessen Ausarbeitung die republikanischen Senatoren Spector und Grassley beteiligt waren, würde über fünf Jahre nur 35 Mrd. $ kosten. Soviel kostet der Irakkrieg in elf Wochen!

Im Senat wurde das Gesetz bereits mit Zweidrittelmehrheit beschlossen - mit Unterstützung von 18 Republikanern. Um Bushs Veto zurückzuweisen, muß der Senat einfach nur die Abstimmung wiederholen. Im Repräsentantenhaus erhielt das Gesetz 265:159 Stimmen, mit signifikanter Unterstützung von Republikanern. Die Demokraten arbeiten nun daran, genug Abgeordnete zur Zustimmung zu bewegen, um die Zweidrittelmehrheit zu erreichen.

Das SCHIP-Programm böte den Kindern der „arbeitenden Armen“ eine Krankenversicherung. Das sind Familien, deren Einkommen höchstens das Doppelte der offiziellen Armutsgrenze (21.150$ im Jahr für eine vierköpfige Familie), also höchstens 41.300$ im Jahr beträgt. Das Haushaltsamt des Kongresses hat festgestellt, daß dieses Gesetz 3,8 Mio. Kindern eine Krankenversicherung gäbe, die jetzt unversichert sind, und den armen Familien die Kosten der Krankenversicherung für weitere 2 Mio. Kinder abnehmen würde. Eine Umfrage von Washington Post/ABC-TV ergab jüngst, daß 72% der Amerikaner die vorgeschlagene Anhebung um 35 Mrd. $ unterstützen, bei den Republikanern 61%.

Dies ist einer der Gründe, warum Republikaner im Kongreß Präsident Bush unter Druck setzen, einen Kompromiß zu akzeptieren, denn sie fürchten die Wut der Wähler bei den nächsten Wahlen. Außerdem ist allgemein bekannt, daß Bush nicht aus finanziellen, sondern aus ideologischen Gründen gegen eine staatliche Krankenversicherung für Kinder ist: Er und seine Unterstützer wollen, daß alle Amerikaner privat krankenversichert sind.

 

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