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Aus der Neuen Solidarität Nr. 34/2007 |
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Neues von der Seidenstraße
Zwei Treffen zwischen Hu und Putin
Chinas Präsident Hu Jintao und Rußlands Präsident Wladimir
Putin werden diese Woche gleich zweimal zusammentreffen: beim Gipfeltreffen der
Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) in Bischkek (Kirgistan), und
bei den gemeinsamen Manövern der SCO in der Nähe der Stadt Tscheljabinsk am
Ural. Bei ihren Gesprächen stünden die Zusammenarbeit im Bereich der Sicherheit
und gemeinsame Energieprojekte auf der Tagesordnung, berichtete Voice of
Russia am 10. August. Chinas stellv. Außenminister
Li Hui kündigte am 11. August in Beijing an, daß die Nationen der SCO - dies
sind neben China und Rußland Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und
Usbekistan - in Bischkek ein langfristiges Abkommen „über gute Nachbarschaft,
Freundschaft und Zusammenarbeit“ unterzeichnen werden, das darauf abzielt, die
Beziehungen zwischen den SCO-Staaten zu stärken.
Zu Beginn der gemeinsamen Manöver am 10. August sagte
Rußlands Generalstabschef Gen. Jurij Balujewskij, ein Erfolg der wirtschaftlichen
Aktivitäten der SCO sei „unmöglich ohne den Aufbau von Sicherheit in der
Region“. Die SCO bilde keinen militärischen oder politischen Block, aber es sei
ihre Priorität, „die konzeptionellen Grundlagen für eine militärische
Zusammenarbeit im Rahmen der SCO“ zu erarbeiten. Dabei wolle die SCO nicht nur
gegen den Terrorismus, Extremismus und Drogenhandel vorgehen. Es gebe auch
Probleme der Informationssicherheit „unter dem wachsenden Druck der Medien in
einigen westlichen Ländern. Diese Länder versuchen, unsere Völker davon zu
überzeugen, daß sogenannte ,wirklich demokratische’“ Staatsinstitutionen „nach
westlichem Vorbild“ geschaffen werden müssen. Dies trage „zur Destabilisierung
der Lage in den Ländern der Region“ bei.
Toshiba verkauft 10% von Westinghouse an Kazatomprom
Um sich Uranlieferungen aus Kasachstan zu sichern, hat der
japanische Konzern Toshiba einen 10%-Anteil am US-Konzern Westinghouse an den
kasachischen Uranbergbau-Konzern Kazatomprom verkauft. Kasachstan ist der
drittgrößte Uranproduzent der Welt, und Westinghouse einer der führenden
Kernkraftwerksbauer der Welt. „Die Allianz von Toshiba, Kazatomprom und
Westinghouse wird zu einer Steigerung der weltweiten Produktion von Kernenergie
führen“, zitierte Bloomberg Kazatomprom.
Vor dem Verkauf des Westinghouse-Anteils hielt Toshiba 77%
der Westinghouse-Aktien, die Shaw-Gruppe 20% und der japanische
Schwerindustriekonzern Ishikawajima-Harima 3%.
Wissenschaftsprojekt verbindet die Nahoststaaten
Beim SESAME-Projekt, das zu einer Kriegsvermeidungspolitik
im Nahen Osten beitragen soll, geht es um den Bau eines
Synchrotron-Strahlungsforschungszentrums auf Weltklasse-Niveau bei Amman in
Jordanien. Nach Angaben der IAEA macht es beachtliche Forschritte. Die Gebäude
seien bereits errichtet, und die Anlage solle 2010 den Betrieb aufnehmen. An
SESAME - die Bezeichnung steht für „Synchrotron-Licht für experimentelle
Wissenschaft und Anwendungen im Nahen Osten“ - sind die Staaten Ägypten, Bahrain,
Israel, Jordanien, Pakistan, die Palästinensische Behörde, die Türkei und
Zypern beteiligt. Kuwait hat Beobachterstatus, Iran und Irak haben die
Mitgliedschaft beantragt.
Das Synchrotron - ein großer Teilchengenerator - wird
intensive Röntgenstrahlen und ultraviolettes Licht erzeugen, um Forschungs- und
Entwicklungsarbeiten im Bereich der Medizin, der Physik und auf anderen
Gebieten zu ermöglichen. Es wurden bereits 50 junge Ingenieure und
Wissenschaftler aus dem Nahen Osten in der Beschleunigertechnik ausgebildet, 18
arbeiteten zwei Jahre lang in Wissenschaftsteams an europäischen Labors. Die
Startausrüstung stammt aus Deutschland, wo eine ältere Anlage ersetzt und
demontiert wurde. Die IAEA unterstützt SESAME mit 1 Mio.$.