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Aus der Neuen Solidarität Nr. 34/2007 |
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Die US-Einzelhandelspreise für eine Gallone (3,78 Liter) Milch haben sich allein in den letzten sechs Monaten um mehr als 15 Prozent erhöht (von 3,29$ im Januar auf 3,80$ im Juli), und die Preise für einige Milchprodukte stiegen gar um 50%. In Frankreich steigen die Milchpreise um 5-10%. Deutschland, größter Milchproduzent der Europäischen Union, mußte eine Preiserhöhung für 250 Gramm Butter innerhalb von zwei Wochen von 0,79 Euro auf 1,19 Euro hinnehmen, während im gleichen Zeitraum der Preis für frischen Weißkäse um 40% anstieg!
Die Preishyperinflation bei Milch ist ein Indikator für den Nahrungsmittel-Warenkorb insgesamt, angefangen von Getreideprodukten, über Fleischwaren, Süßigkeiten und alles andere. Die Inflationsrate bei Nahrungsmitteln in den USA für die erste Hälfte des Jahres 2007 übertrifft das gesamte Jahr 2006. Ein Anstieg von 8% bei den US-Nahrungsmittelkosten in diesem Jahr ist vom Statistischen Amt (Bureau of Labor Statistics), das für die Angabe zu geringer Zahlen berüchtigt ist, hochgerechnet worden. Welthilfsorganisationen kürzen ihre Nahrungsmittelhilfen, da sie keine ausreichenden Mengen der plötzlich teurer werdenden Versorgungsgüter einkaufen können. Auf einer Konferenz in Manila zum Thema weltweite Armut in der vergangenen Woche wurde die Bedrohung durch Hungerkatastrophen diskutiert.
Die kontrollierten globalen Medien posaunen einheitlich zwei Argumente heraus: 1) China verschlingt die ganze Nahrung - sowohl was die Gesamtmenge angeht, als auch durch das Konsumieren neuer Spezialitäten wie z.B. Yoghurt und Milchprodukte; 2) der Äthanolboom braucht all das Getreide auf. Während das Argument „Schuld ist China“ Unsinn ist, sind die Biokraftstoffe als Übeltäter tatsächlich zur Verantwortung zu ziehen, aber das ist noch nicht die ganze Wahrheit. Hier sind noch einige zusätzliche Aspekte:
Am 12. März hielt der US-Senator Patrick Leahy, Demokrat aus Vermont, Anhörungen über Absicherungsmaßnahmen für US-Milchbauern ab, bei denen er bemerkte, daß Milchhöfe nicht überleben können, wenn sie keine kostendeckende Preise für die von ihnen produzierte Milch erhalten. Er führte die stetig steigenden Kraftstoffkosten und die hohen Futtermittelkosten auf, die die Landwirte zur Aufgabe des Geschäfts zwingen.
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Lesen Sie hierzu bitte auch:
Spekulativer Preisangriff trifft Nahrungsmittelverbraucher - Neue Solidarität Nr. 32/2007 Sklavenhaltung auf den Äthanol-Plantagen - Neue Solidarität Nr. 30-31/2007 Bio-Narretei ist ein Rezept für Hunger - Neue Solidarität Nr. 28/2007 Sei kein Bio-Narr - Neue Solidarität Nr. 5/2007 Äthanolschwindel im Kongreß - Neue Solidarität Nr. 5/2007 Energiedebatte im Alkoholdunst - Neue Solidarität Nr. 5/2007 Kernthema: Kernenergie - Neue Solidarität online Wohin mit der alternativen Energiepolitik? - Neue Solidarität Nr. 26/2004 |
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