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Aus der Neuen Solidarität Nr. 34/2007 |
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Europäische Union untersucht Rating-Agenturen
Während Europas Banken mit dem zweitklassigen
Immobilienmarkt ins Unglück rasen, kündigte die Europäische Kommission an, sie
werde die Arbeitsweise von Ratingagenturen wie Standard & Poor’s, Moody's
Investors Service und Fitch Ratings untersuchen. Die europäischen Regierungen
und die EU werfen diesen Agenturen einen Interessenskonflikt vor, da sie von
denselben Firmen und Geldinstituten bezahlt werden, deren Kreditwürdigkeit sie
beurteilen. Noch vor wenigen Monaten hatten sie Wertpapiere des zweitklassigen
Hypothekenmarkts mit der Spitzenbewertung „AAA“ versehen.
Jetzt, da Untersuchungen durch Regierungen anstehen, haben
die Agenturen Angst vor großen Gerichtsverfahren und verteidigen sich mit der
Behauptung, ihre Beurteilungen seien lediglich „Meinungen“, und die seien in
den USA durch das Verfassungsrecht auf Redefreiheit garantiert!
Aber ähnlich wie vor ein paar Jahren bei dem betrügerischen
Energiehandelskonzern Enron legt sich die Schlinge immer enger um den Hals.
„Wenn die Ratingagenturen glauben, daß dies business as usual sein wird,
dann liegen sich völlig falsch“, sagte ein Beamter der Europäischen Kommission
in einem Interview, das am 15. August auf der Titelseite der Financial Times
erschien. „Der besicherte zweitklassige Hypothekenmarkt wäre nicht in dem
Ausmaß gewachsen, wie er es tat, wenn es nicht diese vorzüglichen Beurteilungen
(Ratings) einiger Agenturen gegeben hätte.“ Als mögliche Lösung wurde eine
Regulierung durch die Regierungen ins Gespräch gebracht.
eir