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Aus der Neuen Solidarität Nr. 23/2007 |
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Im Anschluß an die Rede von Prof. Menschikow sagte Lyndon LaRouche:
Wenn man das Alter von Professor Menschikow und mir erreicht - ich werde bald 85 - und wenn man intelligent ist, dann denkt man nicht, was einem die Zukunft geben kann, sondern was man selbst der Zukunft geben wird. Und in diesem Augenblick brauchen wir jemanden, der die weltweite Agenda, von der Professor Menschikow gesprochen hat, ändern wird.
Wir stecken jetzt in der größten Krise der neueren Zeit. Es wird versucht, das zu vertuschen und zu leugnen, trotzdem ist es so. Wie ich es sehe, ist der größte Teil Westeuropas bis an die Grenzen Rußlands und Weißrußlands eine Ansammlung gescheiterter Staaten, die nicht mehr in der Lage sind, sich selbst zu regieren, auch in ihren inneren Angelegenheiten. Die Welt ist im hohem Maße von supranationalen Geldinteressen übernommen worden, die die Politik in ihrem Sinne steuern.
Wenn man sich die Politik anschaut, sieht man nicht nur in Westeuropa meistens gescheiterte Staaten, auch die Vereinigten Staaten werden langsam unregierbar. Ich habe viele Freunde und alte Mitstreiter unter Mitgliedern des amerikanischen Kongresses und anderswo, aber ich stelle fest, daß heute das klare Denken nicht von den Politikern kommt. Das klare Denken, das für die politische Strategie erforderlich ist, kommt aus einer anderen Schicht, meistens von hochrangigen professionellen Leuten aus den Streitkräften, Nachrichtendiensten, der Diplomatie usw., die sich den kleinlichen Kontroversen, die unsere Politiker so faszinieren, entziehen. Sie schauen sehr wohl auf die Zukunft der Menschheit, besonders die hochrangigen unter ihnen.
Was das Thema der soeben gemachten Äußerungen von Professor Menschikow betrifft, denke ich, daß einiges von dem, was er vorausgesagt hat, doch verändert werden kann. Die Frage ist: Wer wird es ändern? In der Praxis hören wir vom russischen Präsidenten Putin, was er und andere kürzlich bei den Veranstaltungen zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs über Franklin Roosevelt gesagt hat, als er die Roosevelt-Tradition lobte. Wenn wir eine wirtschaftliche Vorhersage machen und feststellen müssen, daß sie unangenehm ist, dann müssen wir sagen: „Wie können wir die Vorhersage ändern?“ D.h. man muß die Wirklichkeit ändern, nicht nur die Vorhersage. Und deshalb ist es an der Zeit, einige axiomatische Merkmale der gegenwärtig fortschreitenden Weltgeschichte zu ändern.
Europa, westlich der Grenzen Rußlands und Weißrußlands, ist eine Ansammlung gescheiteter Staaten. Deswegen müssen die Vereinigten Staaten ihr Verhalten ändern, indem sie auf Rußland, Indien und China zugehen, um eine neue Ordnung der Beziehungen in der Welt zu schaffen, was Zusammenarbeit mit den kleineren Nationen einbezieht. Ich denke, wir können es schaffen: Wir können die Geschichte ändern.
Dazu müssen wir uns auf die heranwachsenden, jüngeren Generationen im Alter von 18 bis 35 Jahren verlassen. Diese jüngeren Generationen werden diesen Krieg für die Verbesserung auskämpfen. Und wir müssen die Gesamtperspektive ändern. In diesem Fall ist die Rolle Rußlands wichtig, mehr durch die Kultur als durch seine Wirtschaft, besonders die Wissenschaftskultur. Sie ist bestens geeignet, das Potential der großen Gebiete Nordasiens und Nordeurasiens und ihrer Bodenschätze zu entwickeln, um die Bedürfnisse Chinas, Indiens und anderer Länder zu decken. Das ist etwas, was man nicht exportieren kann - Rußland hat eine Fundgrube an Wissen für diese Aufgaben, auf die der Rest der Welt angewiesen ist.
Aus diesem Grund denke ich, daß wir jetzt dringend ein Aktionsprogramm brauchen. Vor allem intellektuell. Es muß hierüber mehr Diskussionen geben, gerade zwischen maßgeblichen, hochrangigen Leuten aus Rußland und den Vereinigten Staaten. Wir haben es in der Hand. Wir müssen dafür sorgen, daß diese Möglichkeit als real empfunden wird. Dann können wir unter Krisenbedingungen die Politik wahrscheinlich zu der Erkenntnis bewegen, daß das die einzige Alternative zu der gegenwärtig gefährlichsten Lage der gesamten neueren Geschichte ist.
Vielen Dank.