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Aus der Neuen Solidarität Nr. 23/2007

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„Frag den, dem einer gehört“

Von Lyndon LaRouche
- Zweiter Teil -

Lyndon LaRouche, selbst mehrfach Präsidentschaftsbewerber innerhalb der Demokratischen Partei, veröffentlichte am 20. April 2007 die folgende Schrift über die Probleme der derzeit erklärten amerikanischen Präsidentschaftskandidaten seiner Partei.

3. Die Macht der Sinnestäuschung

In diesen unruhigen Tagen gehören jene Leute zur gefährlichsten Sorte politischer Narren, insbesondere wenn sie als Präsidentschaftsbewerber auftreten, die wichtigen Prinzipienfragen ausweichen, indem sie sich darauf zurückziehen, bei diesem Prinzip Verständnisschwierigkeiten zu haben. Daraus ziehen sie dann den Schluß, daß das Thema falsch oder im besten Fall für das Wohlergehen der Gesellschaft unwichtig sein müsse.

Nennen wir diese Leute „Ichabod“, denn bei derart aufgeblasenen Narren ist nun wirklich „die Glorie entfleucht.“

*  *  *

Wir sind jetzt an dem Punkt angelangt, wo ich die entscheidende Frage dieses Aufsatzes aufgreifen kann, eine Frage, die für die beiden angesprochenen oder andere Präsidentschaftsbewerber vielleicht auch die schockierendste sein dürfte. Das Thema, dessen Bedeutung und Relevanz für den Wahlkampf ich hier im weiteren verdeutlichen werde, trägt die antike pythagoräische Bezeichnung dafür, was Johannes Kepler als Harmonik definieren sollte, ein von den Pythagoräern, Platon und später von Kepler gebrauchter Begriff, der für das Verständnis der wirklich entscheidenden Fragen in der einsetzenden Vorwahlkampagne die profundeste Bedeutung hat. Das Thema stellt sich im Rahmen der zentralen Wirtschaftsfrage, von der abhängt, ob unsere Republik in der nächsten Zukunft fortbestehen wird. Die nun folgenden, einleitenden Hintergrundbemerkungen sind erforderlich, um den entsprechenden historischen Rahmen zur Darstellung des Arguments abzustecken.

Man ist manchmal angenehm überrascht, wie es mir wiederholt ergangen ist, wenn man entdeckt, daß sich einige der wichtigsten Merkmale der modernen Naturwissenschaft systematisch auf Spuren in bestimmten Kulturen zurückführen lassen, die Tausende von Jahren noch vor Beginn der europäischen Kultur, wie der des antiken klassischen Griechenlands, existiert haben. Hinweise dieser Art halten sich überall versteckt und warten nur darauf, die Illusionen der ahnungslosen Senatoren Clinton und Obama aufzumischen. Die bekannte Entdeckung dieser Hinweise geht auf sehr frühe Zeiten zurück, auf Zivilisationen, die lange vor einer nichtsemitischen Sprachkultur existiert haben, wie derjenigen der Seefahrer am Indischen Ozean, die den Keim für die stromaufwärts gelegene, künftige mesopotamische Zivilisation der Sumerer gelegt haben. Dazu gehören auch Hinweise, die von entscheidender Bedeutung sind, um die Wurzel verbreiteter wirtschaftspolitischer Fehler zu verstehen, denen auch die zwei Kandidaten erlegen sind.

Worum es in dem folgenden Abschnitt meines Berichts in dieser Hinsicht geht, sind die praktischen Auswirkungen eines Phänomens auf ihre Kampagnen, das sich am ehesten als „Sinnestäuschung“ bezeichnen läßt. Ich erkläre diesen Punkt und seine entscheidende Bedeutung für die heutige Krise unserer Zivilisation, angefangen mit den einzelnen Phasen einer umfassenden Darstellung dieser entscheidenden Prinzipienfrage wie folgt.

Es gehört zu den wichtigsten Ironien im politischen Leben der heutigen Nationen, daß die Fundamente der spezifisch europäischen Wissenschaftsströmungen unmittelbar auf vorwiegend antike ägyptische Quellen zurückzuführen sind. Ausdruck hierfür ist die antike ägyptische Methode der Astrophysik, die von den Griechen Sphärik und nicht nur reine Astronomie genannt wurde. Diese Vorstellungen enthielten deutliche Obertöne einer transozeanischen Seefahrerkultur, die ihre Wurzeln in den Umständen während der jüngsten großen Eiszeit hatten. Der entsprechende Beitrag des antiken Ägyptens und der mit ihm verbündeten Seefahrerkultur der Cyrenaika (Libyen) wurde von den Pythagoräern und den Kreisen um Platon übernommen und dient heute als unmittelbarer Ursprung aller kompetenten Bemühungen in der europäischen Naturwissenschaft und damit auch der Wirtschaftswissenschaft.

Wie Kepler bei seiner Überwindung der entscheidenden Fehler von Ptolemäus, Kopernikus und Tycho Brahes aufzeigte, gründet die Idee einer streng definierten wirklichen Wissenschaft notwendigerweise in der Idee eines astrophysikalischen (statt nur eines astronomischen) Universums. Damit ist eine Wissenschaft bezeichnet, wie sie sich durch die Augen der Menschen in der Antike darstellte, so wie diese die Entwicklungen am sternenklaren Nachthimmel und den sichtbaren Auf- und Untergang von Mond und Sonne beobachteten. Deswegen bezeichnet man existierende Prinzipien zu Recht als „universell“: Prinzipien, die sich auf ihre zuordenbare Wurzeln in jenen Prozessen zurückführen lassen, die „überall über“ unserem Planeten beobachtet werden können.

Es gibt solche Vorstellungen von Prinzipien, die die Pythagoräer ausdrücklich von Ägypten übernommen haben, wie entsprechende Hinweise offensichtlich zeigen. Diese Vorstellung wurzelt in Beweisen, eigentlich recht offensichtlichen Beweisen, welche die moderne europäische Wissenschaftserziehung trotzdem zu übersehen neigt, als ob Lehrer und Studenten dazu von einer seltsamen Kraft gezwungen würden. Dieses Prinzip spielt in der Astrophysik, welche die Griechen von der ägyptischen Sphärik erhielten, eine zentrale Rolle.

Der Begriff Sphärik liegt als Prinzip allen Entdeckungen in Naturwissenschaft und Geometrie zugrunde, die von den Pythagoräern und auch ihren Anhängern in den Kreisen um Sokrates und Platon gemacht wurden. Er tauchte auch viel später in all den grundlegenden Entdeckungen Johannes Keplers, des erklärten Anhängers des Nikolaus von Kues, als das Prinzip der Harmonik wieder auf, von dem die gesamte kompetente Naturwissenschaft seither abhängt; doch ironischerweise sahen sich nur wenige meiner früheren Mitarbeiter unter den Wissenschaftlern der Fusion Energy Foundation der 70er und 80er Jahre - mit der höchst bemerkenswerten Ausnahme von Professor Robert Moon -, in der Lage, dieses Prinzip zu akzeptieren.5

Die tatsächlichen europäischen Wurzeln der modernen Wissenschaft wurden, soweit sie sich heute zurückverfolgen lassen, nach einem finsteren Zeitalter während der Zeit von etwa 700 v. Chr. bis zum Tod Platons gesetzt und dann als Ertrag dieser Zeit von späteren Vertretern der Platonischen Akademie, wie dem Physiker Eratosthenes, geerntet. Diese Entwicklung hielt etwa bis zur Zeit des Todes von Eratosthenes und seines aktiven Korrespondenten Archimedes sowie auch noch des Geometers Apollonius an.6 Diese Erkenntnisse um die Methode wirklicher Wissenschaft gingen in Europa dann weitgehend wieder verloren, vor allem seit nach dem Zweiten Punischen Krieg das Römische Reich entstand. Erst mit dem Aufstieg der modernen europäischen Zivilisation in der großartigen Renaissance des 15. Jahrhunderts sollte dann Kardinal Nikolaus von Kues die moderne experimentelle Naturwissenschaft begründen.

Der Zusammenhang der antiken ägyptischen, griechischen und der modernen europäischen Wissenschaft mit den Wurzeln einer noch älteren, voreuropäischen Wissenschaft geht aus dem Werk eines der führenden indischen Patrioten, Gelehrten und Wissenschaftler seiner Zeit, Bal Gangadhar Tilak, hervor.7 In seinen vedischen Studien und indem er (hauptsächlich) deutsche astronomische Arbeiten des 19. Jahrhunderts zu Rate zog, zeigte er die Wurzeln der modernen Astronomie im Vergleich zur Sphärik der Ägypter auf. Als vedischer Gelehrter war Tilak in der Lage, religiöse und entsprechende vedische Kalender der zentralasiatischen Gesellschaften mit den Erkenntnissen der moderner europäischen Astronomie in Beziehung zu setzen. Er datierte die in menschlichen Gesellschaften ausgeübte, hochentwickelte langfristige Astronomie aufgrund von Zyklen, die über Zeiträume von sechs und mehr Jahrtausenden v. Chr. gemessen wurden, und andere Datierungen von Zyklen, die bis auf die Zwischeneiszeiten zurückreichen. Ähnliche Anhaltspunkte, die auf sehr alte Zeiten zurückblicken, sind in der Ausrichtung der großen Pyramiden Ägyptens enthalten.8

Mit Hilfe solcher historischen Bezüge soll insbesondere verdeutlicht werden, daß die Geometrie in Euklids Elementen und der von Claudius Ptolemäus ausgekochte Schwindel typisch dafür sind, daß das, was heute als gebräuchliche Weisheiten daherkommt, oft nicht dem tatsächlich höheren Kenntnisstand früherer Zeiten entspricht. Wie ich hier später noch herausstellen werde, neigen die akademischen und entsprechenden Auffassungen heute oft dazu, antike und manchmal sogar weit bessere frühere Einsichten in das Wissen der Menschheit über die gesetzmäßige Ordnung unseres Universums zu verdecken, als zu aufzudecken.9

So ist heute, wie auch früher schon, das, was als Fachwissen über Kunst und Naturwissenschaft angesehen wird, oft eher mehr oder weniger Betrug als nur versehentlich falsch. Genauso wie die Babylonier und Achämeniden sich begierig daran machten, die religiösen Lehren und Aufzeichnungen der von ihnen gefangenen Israelis umzuschreiben, verlassen sich Tyrannen auf bestechliche Schreiberlinge, wie die Leute hinter Al Gores Betrug von der „globalen Erwärmung“, die ganz in der Tradition der antiken babylonischen Priesterschaft stehen und nach dem Motto „Wes Brot ich eß, des Lied ich sing“ die Meinungen von sich geben, die den Leichtgläubigen von heute eingetrichtert werden sollen.10

Ganz nach Art der antiken priesterlichen Schwindler Babylons unternehmen die kultischen Kräfte, die um Al Gores Betrug von der „globalen Erwärmung“ aufgestellt wurden, entsprechende hysterische Anstrengungen, alle Kritiker von Gores pseudowissenschaftlichem Gebräu zum Schweigen zu bringen. Zu diesem Zweck bedienen sie sich der inquisitorischen Willkürmethoden eines Tomas de Torquemada und dessen martinistischen Freimaurer-Freund, des Grafen Joseph de Maistre, und versuchen so, jede Kritik an ihrem Betrug zu verbieten. Genau dieses Schema drückt sich in den Methoden von Al Gores Helfer bei dem Versuch aus, die sogenannte „Eugenik“ aus der Tradition Hitlers wiederzubeleben. Das sind „babylonische“ Methoden, wie bei jener „Hure von Babylon“, die sich über die Anbetung des Schlangengottes Python und des als Satan bekannten olympischen Zeus in die europäische Geschichte eingeschlichen haben könnte. Die gleiche Sophisterei haben Berühmtheiten der römischen Kaiserzeit wie der als Fälscher Plutarch vom Tempel des delphischen Apollons aus verbreitet.

Zum Beispiel akzeptiert daher der Betrüger Al Gore aus ziemlich offensichtlichen Gründen niemals eine ernsthafte Herausforderung aus führenden Wissenschaftskreisen, die seinen Betrug in Frage stellen. So weicht der schleimige Al Gore der Kritik einer herausragenden Autorität, die nicht gekauft oder durch Terror zur Unterwerfung in dieser Frage genötigt worden ist, wie die des britischen Lords Monckton, ständig aus.

Die Prämisse für den von Gore und anderen beharrlich geforderten blinden Glauben an ihre betrügerischen Visionen, ist einfach; die gesamte Hysterie um die „globale Erwärmung“ beruht auf antiken, babylonischen und verwandten Inquisitionsmethoden. Das Renommee dieses Aberglaubens könnte nicht überleben, wenn nicht durch blinde Hörigkeit der Art: „Das ist unser Konsens; deswegen hast Du daran zu glauben'“, in die der Hörige mit offenem Mund einstimmt. In diesen Kreisen tritt an die Stelle von wissenschaftlichen Beweisen die von getäuschten Gläubigen betriebene Nachäfferei des modernen Flagellantenkults, den die wild dreinschauenden Hysteriker unter den Anhänger Gores mit Schaum vor dem Mund repräsentieren.

Die Frage der Methode

Al Gore verfolgt mit seinem heuchlerischen Argument für die „globale Erwärmung“ zwei spezifische, miteinander verwandte Arten von Betrug. Diese beiden Schwindel lassen sich in der Geschichte der europäischen Kulturen auf den satanischen Gaia-Python-Kult des delphischen Apollo und Dionysos, auf die Priester des Apollo wie insbesondere den berühmten Plutarch zurückführen. Beide Schwindel sind axiomatische Kernmerkmale der synthetischen Kultur, die mit den terroristischen Auswüchsen der „68er“ verbunden war.

Den ersten und allgemeineren dieser Schwindel spricht Aischylos in seinem Der gefesselte Prometheus an: das Verbot der Kenntnis und Anwendung grundlegenden wissenschaftlichen Fortschritts, welches das Hauptmerkmal des Dramas war. Das zweite Merkmal war der phrygische Dionysoskult, von dem nicht nur Friedrich Nietzsche die Doktrin des modernen Terrorismus ableitete, sondern auch - mit dem ergänzenden Einfluß Husserls - die Hauptströmung des sogenannten „Frankfurter“ Existentialismus eines Heidegger, Horkheimer, Adorno, Arendt und anderen.11 Beide Elemente waren zentrale Aspekte jener synthetischen Kultur, die man mit den „wirklichen Gläubigen“ unter den 68ern verbindet. Der gleiche Glauben, der als Nietzschesche Grundlage diente, um den Eugenik-Kult zu schaffen, der zu einem Grundelement der Hitler-Bewegung wurde, wurde dazu benutzt, die ursprünglich britischen und US-amerikanischen Unterstützer Hitlers, wie die Kreise der Harriman-Familie und Harrimans Strohmann Prescott Bush, zu mobilisieren.

Zugegebenermaßen war und ist nicht jeder 68er ein Terrorist, obwohl insbesondere während der 70er und 80er Jahre tatsächlich viele von ihnen es waren, so zum Beispiel im Massenterrorismus gegen die Kernkraft, der zu einem regelrechten Bürgerkrieg in Deutschland wurde und durch derartige Einschüchterungsmethoden praktisch zum Verbot der Kernkraft und zur späteren Gründung der sog. „Grünen Partei“ führte. Darüber hinaus ist nicht jeder, dessen Verhalten durch die 68er-Pathologie bestimmt wird, ein antiwissenschaftlicher Fanatiker. Aber sie alle haben ein gemeinsam prägendes Gruppenverhalten.

Dieses jämmerliche Verhaltensmuster ist nicht spezifisch europäisch. Der Terrorismus im heutigen Südwestasien und darüber hinaus mag zwar in seiner Kultur nicht spezifisch europäisch sein, aber es hat dieselben delphischen Eigenarten und wird ganz ähnlich von außen durch imperiale, aus Europa stammende Interessen gesteuert - genauso wie bei den 68ern, die als Feinde der Landwirte, Industriearbeiter und Handwerker während der 70er und 80er Jahre einen wahrhaftig Nietzscheschen Kleinkrieg gegen ihre eigene Nation und die Zivilisation im allgemeinen führten; eine Einstellung, die noch heute in ihnen schlummert.

Dieses scheinbare Paradox macht die Fragen, die sich den genannten und anderen Kandidaten stellen, wissenschaftlich interessant; und damit kommen wir in diesem Kapitel zum entscheidenden Punkt, und zwar zu der Frage nach der wissenschaftlichen Methode. Wie wird das politische Verhalten von Leute wie den Senatoren Obama und Clinton gesteuert?

Diese Frage bringt uns zur Kernaussage dieses Berichtes: zur Frage der Dynamik, wie dieses Prinzip als tieferer Ausdruck schöpferischen wissenschaftlichen Genies unter den Pythagoräern und anderen Kreisen um Platon verstanden wurde. Dasselbe Prinzip der Dynamik wurde später von Leibniz ausdrücklich als Grundlage der kompetenten modernen Naturwissenschaft aufgegriffen, die durch Nikolaus von Kues neu begründet worden war und dem Werk erklärter Cusanus-Anhänger wie Leonardo da Vinci und Johannes Kepler zugrunde liegt. Der moderne Gebrauch des Begriffs Dynamik wurde formal von Leibniz 1692-1695 im Rahmen seiner Aufdeckung von Descartes'  prinzipieller Inkompetenz in naturwissenschaftliche Fragen eingeführt.12

Die methodische Wurzel des Versagens, welche die Präsidentschaftskampagnen von Obama und Clinton bisher durchdringt, ist ihre wissentliche oder unwissentliche Unterwerfung unter den modernen philosophisch-liberalen Aberglauben, der sich aus den immer noch weit verbreiteten, wissenschaftlich inkompetenten Methoden des mechanistisch-statistischen Reduktionismus von John Locke und René Descartes ableitet. Dies sind natürlich dieselben mechanistisch-statistischen Methoden, die immer noch in der Physik und den Sozialwissenschaften gelehrt werden, und dazu gehören ebenso die völlig inkompetenten, aber akademisch sehr beliebten Methoden der wirtschaftlichen Vorhersage durch Experten wie den eigenartigerweise so gefeierten Myron S. Scholes.13

Zwar wird der Begriff Dynamik oft benutzt, um gänzlich inkompetente mechanistisch-statistische Methoden in Umlauf zu bringen, doch die wirkliche Bedeutung dieses Begriffs, wie Leibniz ihn definierte, liegt in seinem getreuen Abbild der Verwendung des Begriffs dynamis durch  Pythagoräer wie Archytas und die Zeitgenossen von Sokrates und Platon. Tatsächlich hat der Begriff Dynamik, wie er von Leibniz gebraucht wurde, dieselbe Bedeutung wie die Definition der modernen experimentellen Wissenschaft in Nikolaus von Kues’ De Docta Ignorantia (Von der belehrten Unwissenheit). Dieselbe Bedeutung liegt dem Werk erklärter Cusanus-Anhänger wie Leonardo da Vinci und Johannes Kepler zugrunde; die volle Bedeutung der Absicht von Cusa, Kepler und Leibniz ist die Essenz aller Hauptwerke Bernhard Riemanns von seiner revolutionären Habilitationsschrift 1854 bis zu seiner Ausarbeitung der allgemeinen Prinzipien von Leibniz' analysis situs, der er den Namen physikalische Hypergeometrie gab. Dies ist die gleiche Absicht, die auch Albert Einstein verfolgte, als er sich für die gemeinsame naturwissenschaftliche Methode von Kepler und Riemann einsetzte. Diese Methode war auch für meine eigene Arbeit in der Wissenschaft der physischen Ökonomie seit 1952-53 von bestimmender Bedeutung.14

Für entsprechend ausgebildete Fachleute ist die Bedeutung von Riemanns Entdeckungen für die Naturwissenschaft mehr oder weniger offensichtlich, ob sie mit Riemann übereinstimmen mögen oder nicht.15 Diese Implikation für die Naturwissenschaft hat eine besondere Funktion in meinem Aufsatz. Dieses vorläufige Verständnis von Riemanns Werk ist jedoch nur ein untergeordneter Aspekt der volleren Bedeutung seiner Entdeckungen; das wichtigste, was ich hier darstellen will, ist, wie Riemanns Entdeckung implizit soziale Abläufe und soziale Verhaltensweisen des einzelnen Menschen definieren. Betrachtet man diese Entdeckungen und die tieferen Implikationen der Betonung von Keplers und Riemanns Entdeckungen durch Einstein in diesem Licht, werden Einsteins Denkprozesse sehr viel deutlicher.

Um die vorliegende Frage allgemeinverständlicher zusammenzufassen: Hierin, der Frage der Methode, haben die Senatoren Clinton und Obama vollkommen den Zug verpaßt.

Die ontologische Streitfrage

Niemand sollte auch nur einen Augenblick lang glauben, irgend etwas von dem, was ich im folgenden schreibe, sei keine ernsthafte Angelegenheit. Es wird oft ironisch sein, aber jede Realität, die dem Denken des Angesprochenen fremd ist, insbesondere wenn es sich um  rauhe Realitäten handelt, muß in der Form einer klassischen Mehrdeutigkeit vermittelt werden: jede gültige Entdeckung in der Wissenschaft oder Kunst muß zuerst wie aus dem geistigen Augenwinkel des Autors oder des Publikums die Bühne betreten.

Zum Beispiel ist das offensichtliche Problem der Senatoren Clinton und Obama sowie der meisten ihrer vermeintlichen Rivalen, daß die von ihnen geäußerten Meinungen einem Denken entspringen, das in falschen Annahmen über die tatsächliche physische Welt, in der sie leben, gefangen ist.16 Diese tatsächliche Welt, mit der sie es zu tun haben, ist nicht die Welt, die sie wahrzunehmen glauben. Darüber hinaus haben sie das dringende Problem, daß ihre vorgestellte Welt sich verändert hat, sie sich aber nicht. Das öffentliche Auftreten der beiden ist typisch für fast alle der bisherigen, angeblichen Kandidaten, die wie wild versuchen, schwimmend ein Fußballfeld zu überqueren, von dem sie annehmen, es sei das Schwimmbad, von dem sie aber nur träumten, daß darin schwammen.

In kompetenter experimenteller Wissenschaft würde man eine solche Zwickmühle unmittelbar als ein Problem der Epistemologie, der Erkenntnismethode, erkennen.

Aus diesen und ähnlichen Gründen glauben diese Kandidaten, wie viele der Bürger heute, daß sie in einer Welt leben, die es gar nicht mehr gibt, wenn sie überhaupt jemals existiert hat. Sie leben im Vertrauen auf verschiedene Knöpfe, Klingeln und Pfeifen, die nicht mehr als Hilfsmittel taugen, um sich in einer labyrinthähnlichen Welt bewegen zu können, die es im strengen Sinne gar nicht mehr gibt. Es ist vollkommen gerechtfertigt zu sagen, daß die Senatoren Clinton und Obama sich miteinander im Wettstreit um das Stopfen eines kleinen Lecks im Boden des Boots befinden, während der zerschmetterteBootsrumpf bereits auseinandergerissen wird. Alles deutet darauf hin, daß die beiden um den Scherzpreis für den schlechtesten Teilnehmer streiten, und für diesen Versuch auch noch teuer bezahlen. Was das ganze so komisch wie eine Episode aus der berühmten Stummfilmserie „Keystone Cops“ anmuten läßt, ist, daß die meisten ihrer vermeintlichen Rivalen in demselben törichten Spiel um denselben Preis streiten.

Besonders unter Abgeordneten ist diese Art tragikomischen Verhaltens in den Bereich „Mitmachen und nicht Anecken“ (Go along to get along) einzuordnen. Man will um jeden Preis mitmischen, um in einer Welt voranzukommen, die nicht mehr existiert und vielleicht nie existiert hat. Die Zeit ist gekommen, wo offensichtlich wird, daß es nicht die Absicht der Kandidaten im Wahlkampf ist, unserer Nation Möglichkeiten zur Lösung existentieller Probleme aufzuzeigen; ausdrückliches Ziel der einzelnen Wahlkämpfe aus dem Kandidatenpool der „Babyboomer“ ist es, einen persönlichen Wettkampf zu gewinnen, was immer das auch bedeuten mag.17 Gewinnt die Gummi-Ente, wenn das das beste ist, was man bekommen kann!

Jetzt sollte jedem aufmerksamen Leser klar sein, daß es die Welt, in der die Senatoren Clinton und Obama (wie auch andere) gegeneinander anzutreten glauben, gar nicht gibt. Sie hat es tatsächlich nie gegeben; wie gesagt, der Unterschied besteht darin, daß das nahende Debakel sie aus nur wenigen Schritten Entfernung direkt anstarrt, sie aber durch die Hitze eines eingebildeten Wettkampfes abgelenkt sind und nicht auf die realen Herausforderungen reagieren, die über sie alle hereinzubrechen drohen. Sie erleben wie im Traum einen reinen Wutanfall und denken dabei an fast nichts anderes, als an die Spitze zu kommen, etwas zu gewinnen, egal was, und möglichst immer - selbst gegen den eigenen Willen - als erster dort zu sein, ohne zu wissen, wohin einen das führen mag.

Doch die Welt, in der sie gegeneinander anzutreten meinen, gibt es in Wirklichkeit gar nicht, und hat es auch nie gegeben. Der Unterschied ist jetzt, wie ich im folgenden beschreiben werde, daß der einst scheinbar weit entfernte, unerwartete Zielort nun ganz schnell näherrückt.

Ich erkläre, was ich eben geschrieben habe.

Das kontroverseste und wichtigste Problem, das derzeit sämtliche Anstrengungen beherrscht, Naturwissenschaft und Kunst gleichermaßen zu begreifen, ist die Frage, ob und wie das, was wir als Sinneswahrnehmungen erleben, funktionell tatsächlich dem Universum entspricht, in dem wir tatsächlich leben. Auch diesen Punkt werde ich erklären.

Was dieses besondere Thema betrifft, muß vieles an dieser Stelle nicht erneut dargestellt werden, da wissenschaftlich gebildete Menschen im allgemeinen ein recht gutes Verständnis der einfacheren Aspekte solcher Fragen haben. Zum Beispiel brauchen wir hier keine Zeit und Energie mit ungebildeten Banausen zu vergeuden, die irrigerweise annehmen, einfache Sinneswahrnehmung sei die Wahrheit. Jeder gebildete Mensch, ob kompetent oder nicht, sollte seine Dispute, Spekulationen und ähnliches darauf beschränken, über die universelle, grundlegende Frage zu diskutieren, wie man Sinneswahrnehmungen interpretieren könnte, wie Wissenschaftler dies tun sollten.

Personen aus diesen eigentlich entgegengesetzten Fraktionen, die man noch als weitgehend „rational“ bezeichnen kann, sollten unsere Diskussion über „Spielregeln“ auf den Versuch beschränken, unsere Erfahrung des Universums als universelle Ordnung zu definieren, wobei wir auf der einen Seite annehmen, daß das wahrgenommene Universum als Ganzes von universellen Gesetzen geleitet wird, und wir auf der anderen Seite diesen Weg beschreiten, ohne alle diese möglichen Gesetze zu kennen. Manche glauben, diese Gesetze seien feststehend; ich hingegen akzeptiere, wie einige andere auch, unter keinen Umständen die Vorstellung, das Universum sei vollendet, sondern bevorzuge die Vorstellung, die mit einem entsprechenden technischen Begriff verbunden ist: ein antientropischer, ständiger Schöpfungsprozeß.

Ein Beispiel für diejenigen, die meine Auffassung teilen: Eine anscheinend einsame Sonne, die in einem bestimmten Teil der physikalischen Raumzeit, wo sie sich aufhielt, schnell um sich selbst drehte, erzeugte ein System von Planeten. Jedoch ist dieses Sonnensystem in der Tiefe auch durch die Galaxis bestimmt, in der sie sich befindet, und diese Galaxis wiederum von einem Galaxiensystem und so weiter. So mancher stellt sich vor, das System mit seinen Regeln sei festgelegt. Ich hingegen schließe mich Philon von Alexandria an, der diese offensichtlich falsche, aristotelische Vorstellung ablehnte. Der Schöpfer hat sich nicht selbst ohnmächtig gemacht, indem er ein Universum mit derlei festgelegten Eigenschaften schuf.18 Wie meine großen Vorgänger, z.B. Riemann, weiß ich, daß sich dieser Prozeß gesetzmäßig entwickelt - ein universell antientropischer Prozeß.

Unter Leuten, die zumindest in formaler Hinsicht mehr oder weniger vernünftig sind, d.h. sich intellektuell in den Grenzen der Universalität bewegen, die ich soeben beschrieben habe, konzentriert sich die Debatte über unsere jeweiligen Ansichten bezüglich des Universums zwangsläufig auf die Frage nach der Bedeutung von Sinneswahrnehmungen: Zu welchem Grad und in welcher Weise liefert uns die Sinneswahrnehmung Kontrolle über die Auswirkungen unserer Handlungen innerhalb der Grenzen dieser Erfahrungen?

Das, was ich hier beschrieben habe, verweist direkt auf die ausschlaggebende ontologische Frage, die in den Fehlurteilen der Senatoren Clinton und Obama ihren Ausdruck findet: In welchem Universum bewegen sich eigentlich ihre Pläne? Das bedeutet nicht bloß die Welt, in der sie sich derzeit vermeintlich bewegen; es bedeutet noch viel wichtiger, daß „ich persönlich mit Gewißheit sagen kann, daß sich die Motive der genannten Kandidaten in einer nicht existierenden Scheinwelt befinden“, einer Welt wirtschaftlicher Fantasievorstellungen, einer Art „Puppenstube“, um die sich ihre Absichten gegenwärtig drehen.

Die richtige Antwort auf die hier aufgeworfenen Fragen wurde in guter Näherung von den Pythagoräern, Sokrates, Platon und anderen nach den Prinzipien der oben erwähnten Sphärik geliefert. Anstatt einer Reihe falscher „Definitionen, Axiome und Postulate“, wie man sie aus den Lehrbüchern der Euklidischen Geometrie kennt, beschrieben fähige Wissenschaftler wie Archytas, Sokrates und Platon Methoden der physikalischen Konstruktion, auf der die praktische Astrophysik der Sphärik gründet. Archytas’ Lösung für das Problem der Würfelverdopplung allein durch Konstruktion veranschaulicht diesen Punkt. In einer kompetenten Wissenschaft sind heute keine Apriori-Annahmen - euklidische Definitionen, Axiome und Postulate - zulässig. Wie die berühmte Konstruktion der Würfelverdopplung sind auch die Methoden von Theaitetos und anderen zur sphärischen Konstruktion der sogenannten Platonischen Körper für dieselbe Methode kennzeichnend.

Diese alte platonische Methode wurde in neueren Zeiten durch Kardinal Nikolaus von Kues in seinem zweiten bedeutenden Werk De Docta Ignorantia (Von der belehrten Unwissenheit) wiederbelebt. Bei den Pythagoräern wie auch bei Nikolaus von Kues haben wir es nicht mit formaler Geometrie als solcher zu tun, sondern mit einer physikalischen Geometrie auf der Grundlage entdeckbarer Konstruktionsprinzipien. Zwar hat Nikolaus von Kues die Aufmerksamkeit wieder auf die Erkenntnisse der Klassik, wie zum Beispiel die des Aristarch von Samos über die Bewegung der Planeten um die Sonne, gelenkt, doch war es dann Johannes Kepler, der die moderne Naturwissenschaft auf der Grundlage der cusanischen Prinzipien weiter ausarbeitete, indem er die Organisation eines Sonnensystems entdeckte, das auf harmonisch geordneter universeller Gravitation beruht, und indem er weiter ein damit verwandtes Prinzip der Infinitesimalrechnung entdeckte, die später von Leibniz ihre eigentliche Entwicklung erfuhr. Die Anwendung der Sphärik führte zum gleichen allgemeinen Bild wissenschaftlicher Methode, wie wir es in Riemanns Habilitationsschrift von 1854 finden.19

Wenn man auf diese Elemente in der Geschichte der modernen Naturwissenschaft verweist, muß auch jenes Prinzip der antieuklidischen physikalischen Geometrie betont werden, wie ich es hier bei den alten Pythagoräern über Platon, Nikolaus von Kues, Kepler, Fermat und Leibniz aufgespürt habe. Das leitet zu den späteren Beiträge von Gauß und Riemann über. Dieser Ansatz ist entscheidend, um den veredelten philosophischen Geisteszustand zu definieren, der erforderlich ist, um die schrecklichen Fehler zu überwinden, die sich im Vorpräsidentschaftswahlkampf der Senatoren Clinton und Obama und anderer ausdrücken. Die Lösung für dieses so gestellte epistemologische Problem - die ontologische Frage - drückt sich in den sozio-ökonomischen Beziehungen einer modernen Gesellschaft als eine Riemannsche Wissenschaft aus, aus der die moderne Wissenschaft der physischen Ökonomie entwickelt wurde. In diesem System der physischen Ökonomie arbeitete Riemann; auf ihm basierte aber bereits das wirtschaftliche Verfassungssystem der US-amerikanischen Republik, das auf Leibniz zurückgehende System der Gründerväter und Feinde von John Locke wie Benjamin Franklin, Alexander Hamilton und Mathew Carey. Von diesem Standpunkt muß Riemanns physikalische Hypergeometrie betrachtet werden. Es sollte somit als geeigneter Ausdruck der schon im Amerikanischen System der politischen Ökonomie angelegten Absichten betrachtet werden, der „protektionistischen“ Antifreihandels-Methode, die der Wissenschaft der physischen Ökonomie im Gegensatz zu dem britischen Imperialsystem eigen ist, das auf monetaristischem Wucher basiert.


Anmerkungen

5. Bis in die jüngsten Jahrzehnte kannten viele der führenden englischsprachigen Physiker, mit denen ich damals zusammenarbeitete, tatsächlich nicht wirklich die entsprechenden Arbeiten Keplers, des Begründers der moderner Astrophysik, der auch als erster das Prinzip der Infinitesimalrechnung entdeckte, wie sie später von Leibniz weiterentwickelt wurde. Die meisten von ihnen hatten keine nennenswerten Kenntnisse von Keplers Hauptwerk, sondern verließen sich statt dessen auf die im akademischen Lehrbetrieb übliche Praxis, die Entdeckung der Gravitation so nachzuzeichnen, als wäre sie durch die Betrügereien eines Galileo und die Beiträge aus den angeblich „verlorenen“ privaten und persönlichen Papieren Isaac Newtons zustande gekommen, Papieren, die sich nach ihrer Entdeckung weitestgehend als wilde Versuche in Hexerei erwiesen.

6. Der Inhalt von Euklids Elementen war weitgehend eine trügerische Rekonstruktion, die absichtlich irreführende Arbeit eines überzeugten Sophisten. Die von Euklid dargestellten Entdeckungen stammten hauptsächlich von den Pythagoräern und den Sokrates und Platon nahestehenden Kreisen. Im Kern stimmte die Entwicklung der Geometrie jener Kreise im wesentlichen mit dem Eingangsargument in Bernhard Riemanns Habilitationsschrift von 1854 überein. Dieses Argument stammte von einem der Lehrer von Carl Gauß, dem führenden Mathematiker der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Abraham Kästner. Daher war für mich, seitdem ich mich seit frühester Jugend mit Wissenschaft befaßt habe, meine instinktive und berechtigte Abneigung gegenüber den berühmten „Definitionen, Axiome und Postulaten“ des Euklid, die mir als offensichtlich absurd erschienen, von größtem Nutzen. Das ebnete mir den Weg zur späteren langjährigen Beschäftigung mit den Thesen von Riemanns so wichtiger Habilitationsschrift.

7. Bal Gangadhar Tilak, Orion (1893), und Die arktische Heimat in den Veden (1903). Die entscheidenden astrophysikalischen Beweise, die den Kalender auf sechstausend und mehr Jahre zurückdatieren, finden sich im Orion. Der Erfolg der Arbeit mit Orion ermutigte Tilak, weiter über kalendarische Themen und die moderne europäische Astrophysik zu forschen, die sogar auf die Zwischeneiszeiten zurückverweisen.

8. Der Übergang der langen Vereisung auf der Nordhalbkugel von ungefähr 17.000 v. Chr. zum jetzt vorherrschenden (etwa 120 m höheren) Meeresspiegel, der dem historischer Zeiten entspricht, lieferte wichtige Beweise für die Kolonisierung durch sogenannte „Seevölker“. Diese siedelten in Hafenanlagen, die sie oft gegen Angriffe aus dem Landesinneren oder nahe gelegenen Gebieten befestigten, und brachten die Entwicklung der Zivilisation von der Mündung der großen Flüsse stromaufwärts. Sie sorgten für das Fortschreiten der Zivilisation entlang der großen Ströme, die von einigen unkundigen Spezialisten als „Uferkulturen“ klassifiziert wurden. Tatsächlich lassen die Hinweise eher auf eine stromaufwärts als eine stromabwärts gerichtete Ausbreitung schließen. Auch die moderne Geopolitik geht von der richtigen Ansicht des geschichtlichen Fortschreitens aus: „Wende dich stromaufwärts, junger Mann!“ Erst jetzt treten wir in ein Zeitalter ein, in der die Landmassen die Ozeane bei der Entwicklung der Gesellschaft beherrschen, eine Zeit, in der die zur Zeit trockenen Westregionen der USA wie auch das Innere Asiens überhaupt erst „zur Geltung kommen“ werden.

9. Der erste bekannte Beweis, daß die Erde um die Sonne kreist, geht auf Aristarch von Samos zurück. Vergl. T. L. Heath, Aristarchus of Samos: The ancient Copernikus (New York, Dover Publications Inc., 1981).

10. Die berühmte Kontroverse, die der byzantinische Kaiser Konstantin durch seine Forderung ausgelöst hatte, das Christentum zu legalisieren und als so in das Pantheon des heidnischen Römischen Reichs aufzunehmen, basierte auf der Bedingung, daß er, Konstantin, die kaiserliche Vollmacht behalten sollte, die Bischöfe einzusetzen. Diese Entwicklung ist für die oligarchischen Gesellschaftssysteme charakteristisch, deren Folgen das Christentum bis zum heutigen Tage plagt.

11. Der Existentialismus der Frankfurter Schule hat der 68er Terrorismuswelle in der Bundesrepublik Deutschland der 70er und 80er Jahre den Boden bereitet und durch Horkheimer, Adorno und Arendt zusammen mit Komplizen wie den Bertrand-Russell-Anhängerin Margret Mead, der Josiah Macey Jr. Foundation und der Tavistock-Klinik des Brigadier John Rawlings Rees auch eine Schlüsselrolle bei Projekten wie der Entwicklung und Verbreitung von LSD und anderen Formen der Massengehirnwäsche von Kindern und Kleinkindern gespielt, welche die ideologisch verdrehte 68er Generation Europas und der USA synthetisch hervorbrachte. Die gleiche Truppe hat die Jugend Europas unter der Schirmherrschaft des „Kongresses für Kulturelle Freiheit“ gehirngewaschen, wobei Werkzeuge wie der Paris Review tatkräftig mitgeholfen haben.

12. Siehe „Kritische Gedanken zum Allgemeinen Teil der Prinzipien Descartes“ (1692) und „Specimen Dynamicum“ (1695).

13. Die Methode von Myron Scholes wurde durch seinen Beitrag im Rahmen wirtschaftlicher Vorhersagen berühmt, die zu der Finanzkatastrophe von August-September 1998 führten. Die inkompetenten Methoden, die Scholes’ Prognosen zugrunde liegen, sind heute immer noch weit verbreitet.

14. Meine Beschäftigung mit der Wissenschaft der physischen Ökonomie begann im Frühjahr des Jahres 1948, ausgelöst durch meine ablehnende Reaktion auf die von Norbert Wiener vorgelegte verrückte „Informationstheorie“. Obwohl der größte Teil meiner Arbeiten, auf denen meine Entdeckungen gründen, bis 1952 weitgehend abgeschlossen war, brachte mich ein erneutes Lesen von Riemanns Habilitationsschrift im Jahre 1953 dazu, eine Art „Heureka“-Ruf auszustoßen. Nichts davon war zufällig; bereits am ersten Tag des entsprechenden Schulunterrichts hatte ich zutreffend die Inkompetenz der Euklidischen Geometrie erkannt. Wieners absurde Behauptungen in seiner „statistischen Informationstheorie“ verwandelten diese Ablehnung Euklids in eine unwiderstehliche Überzeugung.

15. Gewöhnlich beziehen sich meine Verweise auf Riemanns Werk mit wenigen Ausnahmen auf die bei Teubner erschienene Ausgabe Bernhard Riemanns Gesammelte Mathematische Werke, bearbeitet von Heinrich Weber unter Mitarbeit von Richard Dedekind. Meine Verweise auf diese Quelle beruhen in der Regel auf dem Dover-Nachdruck von 1963. Jedoch stimme ich philosophisch nicht mit Heinrich Weber überein, der 1858 einen überaus inkompetenten Kommentar zu Riemanns Beitrag zur Elektrodynamik schrieb. In dieser Frage stellte sich Heinrich Weber sogar gegen seinen Bruder Wilhelm Weber, der eng mit Gauß und auch mit Riemann bei wichtigen wissenschaftlichen Versuchen zusammenarbeitete. Prof. Robert Moon, Kernphysiker und Spezialist für physikalische Chemie von der Universität Chikago und des Fusion Energie Forums, Schüler von William Draper Harkins, bestätigte die experimentellen Beweise Wilhelm Webers und seines einstmaligen Laborassistenten Riemann. Zahlreiche öffentliche Darstellungen der experimentellen Beweise waren wiederholt Teil des Bildungsprogramms meiner Mitarbeiter im FEF und des NCLC.

16. Mitglieder des Kongresses und Verantwortliche anderswo leiden häufig an einem moralischen Defekt, der sich in einer bestimmten Arroganz ausdrückt. Diese scheint sich von einer Vorstellung abzuleiten, als jemand in gesetzgeberischer Position könnten sie von Zeit zu Zeit „die Uhr anhalten“. „Es gibt keine Zeit, weil wir nicht entschieden haben, sie in unseren politischen Beratungen in Betracht zu ziehen.“ Diese Tendenz ist auch in den gegenwärtigen Präsidentschaftskampagnen deutlich geworden.

17. Dies ist insbesondere unter den 68ern der „Angestelltenklasse“ ein Problem, wie man am Zusammenbruch vieler traditioneller Christengemeinden erkennen kann. Die „Jetzt-Generation“ hat ein wirkliches Gefühl für Unsterblichkeit verloren, das Gefühl, was das Hinscheiden des eigenen vergänglichen Lebens für die Hoffnungen früherer Generationen und die Mission für zukünftige Generationen bedeutet. Diesbezüglich sind die fundamentalistischen „Fanatiker“ ebenso ein Ausdruck der „Jetzt-Generation“ (die vom Schöpfer sofortige Belohnung fordern, insbesondere magisch verliehene persönliche sexuelle und finanzielle Befriedigung) wie die Sophisten in den sogenannten „traditionellen Kirchen“. In letzteren Kirchen ist es noch immer die Regel, daß in der Tradition der Agrarier- und Wilson-Tradition Tennesees mehr Seelen hinter dem Zelt gezeugt als durch die Vorgänge innerhalb des Zeltes gerettet werden.

18. Eine mir sehr liebe Person und ein Freund eines sehr guten Freundes sagte einst zu mir: „Der Messias wird kommen, wenn Gott dies entscheidet.“

19. Leibniz entwickelte seine mathematische Infinitesimalrechnung nach den Vorgaben Keplers in zwei Phasen. Die erste Phase fiel in die Zeit 1671-76 in Frankreich unter der Schirmherrschaft von Jean-Baptiste Colbert und in enger Zusammenarbeit mit den Erben Pascals und mit Christian Huyghens. Erste Ergebnisse wurden schon 1676 dem Verleger vorgelegt. In den Kreisen Isaac Newtons wurde nie eine solche Infinitesimalrechnung entwickelt. Die zweite Phase, die zur Leibnizschen Definition des auf der Kettenlinie basierenden Grundprinzips des komplexen Bereichs (in Zusammenarbeit mit Jean Bernoulli) führte, begann in den 1690er Jahren und danach als Teil des Kampfes gegen die betrügerische, reduktionistische Mathematik von René Descartes und anderen. Diese spätere Arbeit Leibnizens, die durch Abraham Kästner und seinen berühmtesten Schüler Carl F. Gauß weit verbreitet wurde, führte zu den revolutionären Entdeckungen und Methoden Bernhard Riemanns.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
„Frag den, dem einer gehört“ - Erster Teil
- Neue Solidarität Nr. 22/2007
Schriften von Lyndon H. LaRouche 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Die Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache

 

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