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Aus der Neuen Solidarität Nr. 22/2007

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Wirtschafts-Nachrichten

Wird Greenspan jemals aufhören zu lügen?

Der ehemalige US-Zentralbankchef Alan Greenspan („die Blase“) warnte bei einer Telefonkonferenz in Madrid vor einem bevorstehenden „dramatischen Rückgang“ an den Aktienmärkten Shanghais, berichtete die Shanghai Daily. Greenspans Bemerkungen lösten Ängste aus, die Ereignisse des vergangenen Februars könnten sich wiederholen, als ein Absturz des chinesischen Börsenmarktes einem Absturz der Märkte weltweit vorausging.

Das eigentliche Thema ist jedoch, wie Lyndon LaRouche gestern morgen unterstrich, daß die Japaner jetzt wissen, wie die mit London verbundenen Hedgefonds die Weltwirtschaft zerstören, und bereit sind, den sog. „Jen-Carry-Trade“ zu drosseln, um diese Hedgefonds zu zügeln. So war auch der Absturz des chinesischen Aktienmarktes im Februar allein deshalb ein Auslöser weltweiter Abstürze, weil er mit einem Rückgang des besagten Carry-Trades zusammenhing, den man besser als den Handel mit Aas (Carrion-Trade) bezeichnen sollte.

Agence France Presse zitierte gestern den japanischen Devisenhändler Yoshifumi Suzuki von der Hachijuni Bank, der folgendermaßen auf diese Situation reagierte: „Obwohl wir nicht erwarten, daß die Aktien fallen, sind wir doch über das, was in den kommenden Wochen folgen könnte, besorgt. Der plötzliche Börsensturz an den globalen Märkten führte zur rapiden Abwicklung des Jen-Carry-Trades. Investoren sind besorgt, daß so etwas erneut passieren könnte, und daher sind wir sehr vorsichtig. Wenn die chinesischen Aktien fallen, könnte dies die japanischen Aktien mit herunterreißen und die Abwicklung des Jen-Carry-Trade beeinflussen.“

Die Bank des Südens wird Realität

Paraguays Präsident Nicanor Duarte Frutos kam am 22. Mai aus einem Treffen der Finanz- und Außenminister des Gemeinsamen Markts des Südens (Mercosur), um zu verkünden, daß die Bank des Südens „eine Realität wird... geboren aus einer Notwendigkeit, vor deren Auftreten auf diesem Kontinent schon lange gewarnt wurde.“

Argentiniens Finanzministerin Felisa Miceli schloß sich Duarte nach dem Treffen in Asuncion an und verkündete glücklich, die politische Entscheidung sei gefällt worden, die Bank, welche unabhängig vom IWF fungieren wird, zu schaffen.

Die Bank des Südens, deren Gründung zuerst vom venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez und dem argentinischen Präsidenten Nestor Kirchner bei einem Treffen am 21. Februar 2007 vereinbart wurde, nahm in einer Reihe regionaler Konferenzen, die seitdem gehalten wurden, Form an und wird mit ihrer offiziellen Gründung am 26. Juni in Caracas (Venezuela) realisiert.

Hauptaufgabe der Bank wird die Finanzierung von regionalen Infrastrukturprojekten sein, und sie wird, wie Miceli erklärte, als „ein finanzielles Instrument zur lateinamerikanischen Integration“ arbeiten. Jeder Mitgliedsstaat werde einen Teil seiner Reserven beisteuern, um das Startkapital von 7 Milliarden $ aufzubringen. Miceli sagte, die Mitgliedschaft könne letztendlich „auf alle Mitgliedstaaten der Union Südamerikanischer Nationen (Unasur) ausgeweitet werden“.

Venezuelas Finanzminister Rodrigo Cabezas sagte der argentinischen Nachrichtenagentur Telam, die Idee hinter der Bank sei es, die eigene Entwicklung Südamerikas ohne „erwachsene Aufsicht“ voranzutreiben, womit er den Internationalen Währungsfond und andere Kreditagenturen meinte, die von den USA und Europa kontrolliert werden.

Gaspipeline-Projekt Iran-Pakistan-Indien macht Fortschritte

Nach dem erfolgreichen Abschluß eines Abkommens über Preisgestaltung beim Gas haben Iran, Pakistan und Indien einen weiteren Schritt zur Fertigstellung ihres Gas-Pipeline-Projektes gemacht. IRIB meldete am 11. April, daß das wirtschaftliche Koordinationskomitee des pakistanischen Kabinetts unter dem Vorsitz von Premierminister Shaukat Aziz einem Gasabkommen zugestimmt hat. Demnach soll der Iran in der Anfangsphase ca. 80 Mio. m3 liefern, jeweils zu gleichen Teilen an Pakistan und Indien. In einer 2. Phase soll nach Angaben des Ölministers Ahmad Waqar der Iran weitere 120 Mio. m3 liefern, so daß bei einer Gesamtlieferung von 200 m3 Pakistan 80 Mio. m3 und Indien 120 Mio m3 pro Tag erhalten.

Es wurde auch einer Empfehlung des Ölministeriums gefolgt, nach der die geplante Pipeline Iran-Pakistan-Indien in getrennten Abschnitten gebaut werden soll. Iran wird den Abschnitt zur pakistanischen Grenze errichten, Pakistan soll sie dann zur indischen Grenze weiterbauen. Iran hat den ersten Spatenstich schon getan. Die eigentliche Bautätigkeit soll im nächsten Jahr beginnen und in vier Jahren fertig sein. Erste Lieferungen sollen 2012 erfolgen. Die USA sind offiziell weiter gegen das Projekt.

 

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